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1200 - Operation Ikarus

1200 - Operation Ikarus

Titel: 1200 - Operation Ikarus
Autoren: Jason Dark
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Tierärztin, dass in ihrer Nähe diese schrecklichen Experimente abliefen. Versteckt im Wald, in einem Home, und kein Mensch hatte etwas davon geahnt. Das war kaum vorstellbar.
    Den Komplex kannte sie. Aber sie war bisher davon ausgegangen, dass sich dort eine Forschungsstätte befand, in der es um Mikro-Elektronik ging. Um die Herstellung noch kleinerer Chips mit einem noch größeren Fassungsvermögen.
    Um in Ruhe forschen zu können, hatte man diesen Komplex ausgelagert. Sie erinnerte sich auch daran, dass schon hochrangige Politiker erschienen waren, um ihn zu besichtigen und ihm ihren Segen zu geben.
    Trau schau wem, dachte sie. Alles nur Tarnung für geheime Experimente, die sogar gelungen waren.
    Selbst als Ärztin wusste sie nicht, ob sie von Carlottas Anblick erschreckt oder fasziniert sein sollte. Wahrscheinlich traf beides zu.
    Die Flügel waren einfach perfekt. Da war nichts transplantiert, die waren ihr aus den Schultern hervorgewachsen, und auch sonst glich Carlotta einem Wunder.
    Ein sehr breiter Brustkorb. Viele starke Muskeln, stärker und ausgeprägter als bei einem normalen Menschen. Ein kräftiges Schlüsselbein und sicherlich auch härtere Knochen. Max hatte sie kurz mit dem Stethoskop untersucht und festgestellt, dass auch ihre Lungen viel kräftiger waren als die eines Menschen.
    Dieses Wissen war für Max ein Wunder, das allerdings nicht in einem positiven Sinn.
    Eine Stimme hatte sie, aber die Ärztin fragte sich auch, ob normale Stimmbänder vorhanden waren oder einfach nur ein Kehlkopf, der sich zusammenzog, um die Luft auszustoßen.
    Manchmal hatte die Stimme doch recht schrill geklungen.
    Es war alles noch zu frisch. Zu unerklärlich. Wahrscheinlich werde ich es nicht herausfinden können. Damit müssen sich schon die Experten beschäftigen.
    Die Fragen brannten ihr auf der Zunge. Sie hatte sie nicht gestellt. Sie wollte es nicht. Auf keinen Fall. Carlotta sollte nicht überfordert werden. Es war auch möglich, dass sie nicht viel oder nichts wusste. Man hatte sie erschaffen. Man hatte in all den Jahren an ihr experimentiert, und so war ihr nichts anderes übrig geblieben, als sich mit ihrem Schicksal abzufinden. Was für andere Menschen erschreckend oder ungewöhnlich war, sah sie als normal an.
    In der geräumigen Küche hatte Maxine den Tisch gedeckt.
    Der Raum war sehr hell, was auch am Pinienholz der Schränke lag. Es gab überall bunte Farbkleckser. Sets, Gardinen, Blumen, Bilder an den hellen Wänden. Zumeist waren es die gerahmten Fotografien von Tieren. Die Kinder hatten ihr die Bilder von ihren Lieblingen mitgebracht.
    Es war kein sonniger Tag. Vom Meer war Dunst gekrochen.
    Eine graue Wand, die sich allerdings nicht weit bis ins Inland vorschieben würde. Es blieb beim Küstennebel. Darüber war Maxine recht froh. Sie wollte nicht, dass die Stadt unter dem grauen Schleier verschwand. Auch im Garten breitete sich der Dunst aus. Er hinterließ dort eine gespenstische Stimmung.
    Maxine fühlte sich nicht wohl. Die andere Seite würde das Verschwinden des Prototyps nicht hinnehmen. Sie würde Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um Carlotta wieder in ihre Gewalt zu bekommen. Einen Vorgeschmack dessen hatte sie in den vergangenen Stunden bereits erlebt, und sie wusste auch, dass die Unbekannten keine Zeugen akzeptierten.
    Daran wollte sie nicht denken. Sie hatte den Mädchen auch nichts von ihrem Abenteuer erzählt und Rosy nur gesagt, dass Napoleon verschwunden war. Ihr die Wahrheit zu sagen, hatte sie einfach nicht übers Herz bringen können.
    Maxine Wells war unklar, was der Fahrer im Geländewagen von ihr gesehen hatte. Sie hoffte, dass sie ihm unbekannt war, und bis zum Haus hatte er sie glücklicherweise nicht verfolgen können.
    Sie hoffte nur, dass John Sinclair sie nicht im Stich lassen würde und dass er die erste Maschine nach Dundee bekommen hatte. Gemeinsam hatten sie gegen die Ratten gekämpft, und sie hatte auch seinen Freund Suko kennen gelernt. Ebenfalls ein Mensch, auf den man sich verlassen konnte. Die beiden zusammen würden dieser verdammten Bande Paroli bieten können.
    Das Getränk war gekocht. Den Tisch hatte Maxine gedeckt.
    Jetzt wartete sie nur auf die beiden Mädchen, die ihr versprochen hatten, sich zu beeilen. Da die Küchentür offen stand, konnte Max sie auch hören. Sie hatten die Dusche verlassen, sprachen miteinander und hörten sich sogar fröhlich an, worüber die Tierärztin lächeln musste.
    Dann betraten sie die Küche. Zuerst Carlotta. Sie
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