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120 - Schwur in der Opferhalle

120 - Schwur in der Opferhalle

Titel: 120 - Schwur in der Opferhalle
Autoren: Dämonenkiller
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weißt, daß ich dich jederzeit endgültig töten kann. Du spürst die Kraft, die von mir ausgeht. Und ich fühle die Angst, die du vor mir hast. Du weißt, daß ich viel mächtiger bin als du. Ich könnte dir meinen Willen auf - zwingen, doch das will ich nicht. Du sollst mein Verbündeter und Freund sein. Ich habe Großes vor."
    „Was hast du vor, Chakra?" fragte der Dämon.
    „Ich kann mich nicht um alle Dinge kümmern. Ich habe sehr wichtige Aufgaben zu verrichten. Ich würde dich zum Oberbefehlshaber in diesem indischen Gebiet machen. Alle Chakras würden dich als meinen Stellvertreter anerkennen. Du wirst ein mächtiger Dämon sein."
    Don runzelte verärgert die Stirn, als die beiden in einer der unzähligen indischen Sprachen weiterredeten. Er verstand kein Wort. Einige der Chakras beteiligten sich an der Unterhaltung, und der Dämon stellte ihnen ein paar Fragen, die sie anscheinend zu seiner vollsten Zufriedenheit beantworteten.
    „Du siehst, ich habe die Wahrheit gesprochen", fuhr der Januskopf auf englisch fort. „Die Welt liegt dir zu Füßen, Ravana. Du brauchst nur zuzugreifen!"
    „Ich bin einverstanden mit deinem Vorschlag, Chakra."
    „Gut. Bald wirst du Gelegenheit haben, dich zu bewähren. Behalte Bixbys Gestalt bei. Sie kann dir nützlich sein. Es werden nämlich Leute eintreffen, die Bixbys Freunde sind. Deine Aufgabe wird es sein, herauszubekommen, ob Dorian Hunter, Coco Zamis und Olivaro ein ehrliches Spiel treiben und wirklich mit uns zusammenarbeiten wollen. Du wirst alle nur möglichen Tricks anwenden. Wichtig ist vor allem der Ys-Spiegel, den Dorian Hunter um den Hals trägt. Beim geringsten Anzeichen von Verrat wirst du die drei töten. Komm mit. Ich werde dir weitere Informationen geben." Don wäre den beiden nur zu gern gefolgt, doch das war leider nicht möglich, da die beiden den Tempelraum bereits verlassen hatten. Die Chakras setzten sich auf den Boden und meditierten weiter.
    Die Unterhaltung der beiden war für Don höchst aufschlußreich gewesen. Dorian Hunter und Coco Zamis wurden von Chakra erwartet.

    Stöhnend hob ich den Kopf und blinzelte in die hoch stehende Sonne. Mit einem raschen Blick überzeugte ich mich davon, daß wir uns nicht mehr in Brasilien befanden. Neben mir lagen Coco und Olivaro. Sie stöhnten leise.
    Ich stand auf und blickte zu einem nahegelegenen Dorf. Vor den Holzhütten saßen Frauen, die Saris trugen, und ein paar nackte Kinder spielten am Boden.
    „Wir sind tatsächlich in Indien gelandet", sagte ich verwundert.
    Coco sprang geschmeidig auf. Olivaro setzte sich langsam auf und wandte sein Gesicht dem Dorf zu. Schweigend drehte er den Kopf zur Seite.
    „Rechts liegt eine große Stadt", sagte Olivaro.
    Ich blickte in die angegebene Richtung, konnte jedoch außer Feldern und ein paar mageren Kühen nichts sehen.
    „Tut mir leid, ich sehe keine Stadt", sagte ich.
    „Vor uns liegt ein breiter Fluß", fuhr Olivaro fort. Er erhob sich bedächtig.
    „Du siehst anscheinend wesentlich besser als ich", stellte ich fest.
    „Schon möglich", meinte Olivaro gleichgültig.
    „Was nun?" fragte Coco. „Sollen wir in das Dorf gehen?"
    „Nicht nötig", antwortete Olivaro. ,.Chakra wird uns einen Boten senden."
    Unschlüssig drehte ich mich im Kreis und kniff die Augen zusammen. Da sah ich eine Staubwolke, die rasch näher kam. Sekunden später erblickte ich einen sandfarbenen Mercedes.
    „Das dürfte Chakras Bote sein", sagte ich und ging langsam dem Wagen entgegen. Coco und Olivaro folgten mir.
    Der Mercedes wurde etwa fünfzig Schritte vor uns abgebremst. Der Fahrer wartete, bis sich der Staub gelegt hatte. Dann stieg er aus, blieb neben dem Wagen stehen und blickte zu uns herüber.
    Er war hochgewachsen und schlank, etwa fünfundzwanzig Jahre alt, und sein Gesicht war bronzefarben. Die dunklen Augen lagen dicht beieinander und blickten so freundlich wie zwei polierte Kieselsteine. Sein Haar steckte unter einem roten Turban. Sein schmaler Oberkörper steckte in einem Sherwani, dem langen engen Rock, der bis zum Kragen geknüpft wird.
    Der junge Inder kam rasch auf uns zu, blieb stehen und faltete die Hände vor der Brust. Er verneigte sich leicht und sagte: „Namasdeh."
    Das war die übliche Art der Begrüßung in Indien, und wir folgten seinem Beispiel.
    „Ich bin Swami", sagte er. Sein Englisch war akzentfrei. „Der Chakravartin schickt mich."
    Mich wunderte, daß Swami so gelassen auf Olivaros Anblick reagierte. Sein Anblick mußte für einen
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