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120 - Bogenschütze des schwarzen Todes

120 - Bogenschütze des schwarzen Todes

Titel: 120 - Bogenschütze des schwarzen Todes
Autoren: Larry Brent
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Versprechen, X- RAY-3, nur die Andeutung einer Möglichkeit, die ...«
X-RAY-1 unterbrach sich und fuhr mit ein wenig verändert klingender Stimme
fort. »Soeben wird die Meldung von Capitano José Almirez aus Lima ergänzt, X-RAY-3. Die Fotos, die vom Tatort gemacht
wurden, haben etwas zu Tage gefördert, was Capitano Almirez eigentlich nicht
glauben wollte.
    Auf einem
Bild ist angeblich der schwarze Bogenschütze zu sehen.
Dabei hat Almirez einwandfrei zu erkennen gegeben,
daß es in Andrew Rustins Antiquitätengeschäft überhaupt keine Skulptur gab, auf
die die Beschreibung gepaßt hätte...«
    »Der Fall,
Sir, nimmt Formen an, die den Verdacht zulassen, daß wir schon früher hätten
tätig werden sollen ...« Das war ein Widerspruch in sich. »Aber leider ist das
ja nicht möglich. Es muß immer erst etwas passieren, ehe wir davon erfahren .«
    Larry Brent
beschäftigte sich mit der mysteriösen Angelegenheit noch, als die Maschine nach
Lima bereits startete.
    Was für ein
Geheimnis steckte hinter der Skulptur, die mordete, die manchmal sichtbar war,
manchmal unsichtbar und zu einem Zeitpunkt, als niemand sie wahrnehmen konnte,
vom Objektiv einer Kamera erfaßt und fotografiert wurde?
    Larry hatte
das Gefühl, in ein Abenteuer besonderer Art zu fliegen, als die Boeing 747
steil in den Himmel stieg.
     
    ●
     
    Es war schon
nach Geschäftsschluß, als Andrew Rustin Besuch bekam.
    Der ehemalige
Seemann war darüber nicht sonderlich erstaunt. Es war nichts Besonderes, daß oft spät abends noch Zigeuner und Indios an seine Tür
klopften, um ihm Sachen anzubieten, die sie verkaufen wollten.
    Nach den
aufregenden Ereignissen, die ihn nach wie vor beschäftigten und ihm nicht aus
dem Kopf gingen, war Rustin zwar weniger davon angetan, den Besucher noch zu
empfangen, aber er ging nicht ab von seiner Gewohnheit.
    Es handelte
sich um eine Indianerin.
    Sie war
ziemlich alt, hatte einen weiten Weg hinter sich, und Rustin kannte sie nicht.
    »Ich bin Aima «, stellte sie sich vor und sagte, daß sie in den
Bergen zu Hause war und einmal wöchentlich den weiten Weg in die Stadt
unternahm, um auf dem Markt ihre Waren zu verkaufen. Es handelte sich vor allem
um handgewebte Hemden und Umhänge mit angenähten Fransen und eingesetzten
Gewebeteilen und buntbemalte Tongefäße mit plastischer Wiedergabe seltsamer
mystischer Wesen und Götter. »Ich habe gehört, daß du Ware kaufst. Man hat mich
zu dir geschickt ...«
    Viele Indios
fanden den Weg zu ihm. Andrew Rustin war für sie so etwas wie eine
Geheimadresse. Man wußte, daß er Ausgefallenes kaufte und nicht schlecht dafür
bezahlte. Gerade den Indios gegenüber war der Mann aus Liverpool sehr
großzügig. Er wußte aus eigener Anschauung, in welch armseligen Verhältnissen
diese Menschen lebten, in baufälligen Hütten oder gar Höhlen, und daß es ihnen
am Nötigsten mangelte.
    Gerade
deshalb wollte er sich nicht den Ruf eines Halsabschneiders erwerben. Für
guterhaltene Dinge zahlte er besser, wenn dann seine Gewinnspanne auch geringer
war.
    Doch darauf
kam es ihm nicht an.
    Er kaufte und
verkaufte schon lange nicht mehr, um großen Profit zu machen. Ihm bereitete das
Geschäft einfach Freude, die Suche in abgelegenen Ecken und Winkeln und das
Vergnügen, das er empfand, wenn er mal wieder etwas fand, das ein Kunde schon
lange suchte.
    Rustin
seufzte. »Ja, das ist schon richtig, Aima ... aber es
geht dabei um alte Sachen. Ich kaufe keine neugefertigten Kleidungsstücke oder
Tonkrüge. Dafür ist der Markt zuständig .«
    »Ja, ich
weiß«, ließ die Alte sich nicht entmutigen. »Ich habe dir auch nichts Neues
mitgebracht. Dieses Gefäß hier, Rustin, schau es dir an ... und sprich dann weiter
...«
    Der Engländer
tat ihr den Gefallen.
    Das Tongefäß
schimmerte grünlich und trug auf der Außenseite die plastische Wiedergabe
zweier übereinander hockenden Wesen aus der indianischen Mythologie.
    Der Boden war
leicht beschädigt, ebenfalls der Rand des Gefäßes.
    Rustin
betrachtete den Gegenstand im Licht und merkte, wie sein Puls schneller ging.
    Wenn man
vierzig Jahre mit Antiquitäten zu tun hatte, wenn man die Indianer und ihre
Geschichte kannte, hatte man auch einen Blick für die Dinge, mit denen sie sich
seit jeher umgaben.
    Der Händler
wollte es beim ersten Blick nicht glauben. Er sah ein zweites Mal hin, klopfte
die Wände des Gefäßes vorsichtig ab und lauschte mit angehaltenem Atem dem
verwehenden hellen Klang.
    »Wo hast du
das Gefäß her, Aima ?«
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