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120 - Bogenschütze des schwarzen Todes

120 - Bogenschütze des schwarzen Todes

Titel: 120 - Bogenschütze des schwarzen Todes
Autoren: Larry Brent
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Anbeginn der Zeiten mitbekommen hatte.
    Die Zeichen
auf der Felsentür waren eingemeißelt, um das Grauen zu bewahren, das der
Azteken-Priester in seinem unstillbaren Rachedurst beschworen hatte.
    Larry betrat
die Höhle dahinter.
    Sie war oval,
die Luft kalt, und ein Gefühl der Beklommenheit beschlich ihn, als er mitten im
Felsenboden den Schacht sah, darüber eine mächtige schwarze Platte, die wie
eine Grabplatte wirkte und verrutscht war.
    Der helle
Lichtstrahl aus der Taschenlampe wanderte breit und lautlos über das nackte
Felsgestein.
    Wieder mußte
Larry an das denken, was er gelesen hatte.
    Pater Carlo
hatte diesen Ort genau beschrieben.
    Der von dem
Azteken-Priester auserwählte Spanier war in den Schacht gestoßen und von der
geheimnisvollen, einer finsteren und abstoßenden Welt entstammenden Materie
überflutet und verwandelt worden .
    Von zwei
Dingen hatte Larry nichts gelesen.
    Kein Ton über
die mächtige Grabplatte, kein Ton über die - Skelette, die in langen Reihen an
der linken Wand lehnten.
    Doch nicht
alle sahen wie Knochenmänner aus. Einige der Toten waren noch besser erhalten,
und die trockene Haut spannte sich wie brüchiges Papier über die fahlen
Knochen. Mumifizierte Leichen.
    Sie trugen alle fadenscheinige, verwitterte Kutten, die zerfielen, als
Larry sie vorsichtig mit dem Fuß berührte.
    Der Staub
rieselte zu Boden.
    Insgesamt
fünfzehn Leichen zählte Larry. Es mußte sich um Mönche handeln, die vor langer
Zeit hierher kamen und hier starben.
    Warum?
    Larry Brent
betrachtete jeden einzelnen der Toten und wandte sich dann dem Felsenloch zu.
    Die schwere
Platte war so weit verrückt, daß bequem ein ausgewachsener Mann durchschlüpften
konnte.
    Larry ging in
die Hocke und leuchtete in das Loch.
    Es war lang
und schmal, ein steinerner Sarg.
    Der Ort, an
dem der schwarze Bogenschütze zu Hause war ...
    Hier hatte
sein Rachefeldzug gegen die eigenen Leute begonnen.
    Aber so
richtig zum Zug schien der verfluchte Emilio dennoch nicht gekommen zu sein.
    Larry Brent
war ein Mensch, der stets in größeren Zusammenhängen dachte und dessen Gehirn
mit der Präzision eines Computers funktionierte.
    Die
Grabplatte und die fünfzehn Mönche, die gegen die Wand lehnten hatten eine
Bedeutung.
    Und Larry
bekam eine Ahnung ...
    Er leuchtete
die Grabplatte an.
    Die Oberfläche
war spiegelglatt, als wäre sie mit einer Schleifmaschine bearbeitet. Sie wies
keinen einzigen Riß, keine einzige Kerbe auf ...
    Und das
machte ihn stutzig.
    Unwillkürlich
richtete er seinen Blick nach vom auf das offene Felsentor, und es fiel ihm wie
Schuppen von den Augen.
    Die
Beschwörung, die jener Azteken- Priester seinerzeit durchführte, hatte er mit
den in Stein gehauenen dämonischen Hieroglyphen und Runen unterstützt. Audi die
Platte hatte jene Zeichen und Symbole des Bösen getragen!
    Mit den
spanischen Eroberern war je doch nicht nur das Grauen und die Zerstörung ins
Land gekommen. Es gab auch Menschen, die sich der Geknechteten annahmen. Die
ersten Mönche. Die schreckliche Rache, die der Azteken-Priester plante, mußte
ihnen zu Ohren gekommen sein. Sie machten sich auf - einzeln und nach und nach
in der Gruppe um die tödliche Gefahr einzudämmen, ehe sie akut werden konnte.
Und es schien ihnen gelungen zu sein. Welche Gebete sie gesprochen hatten,
welche persönlichen Entbehrungen sie auf sich nahmen, um die furchtbare Kraft
eines höllischen Wesens einzudämmen, ließ sich nur noch ahnen. Alle jedenfalls,
die sich entschlossen hatten, dem Blutvergießen endlich ein Ende zu bereiten -
sowohl auf der einen wie auf der anderen Seite - hatten dabei ihr Leben
verloren.
    Vielleicht
.waren sie hier vor Hunger und Durst umgekommen, oder durch den Einsatz all
ihrer Körper- und Seelenkräfte gegen den Angriff des Bösen auf der Strecke
geblieben.
    Die schwere
Abdeckplatte war zur Falle für »Emilio« geworden. Die Zeichen und Runen, die
ihm Bewegungsfreiheit und gespenstisches Leben ermöglichen sollten, waren durch
den physischen und psychischen Einsatz der Mönche beseitigt worden. Die
Oberfläche der Platte wurde neutral. Damit wurde das Loch im Felsen für
»Emilio«, den ruhelosen Rächer, zur Falle und im wahrsten Sinn des Wortes zum
Grab.
    Die neutrale
Platte bedeckte seinen Körper, viele Jahrhunderte lang. »Emilio« kam nicht zum
Zug.
    Aber dann kam
es hier zu einem Erdrutsch, hervorgerufen auf natürliche Weise oder durch die
Sprengarbeiten für die neue Straße. Und die Abdeckplatte verrutschte...
    Es
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