Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)

12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)

Titel: 12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)
Autoren: Nancy Atherton
Vom Netzwerk:
zurückbrachte. Bill hatte sich seit Wochen nur noch um mich gekümmert. Niemals hatte er die Geduld oder seinen Humor verloren, und kein einziges Wort der Klage war über seine Lippen gekommen. Nun hatte er eine wunderbare Reise für mich geplant, wobei es ihm nur um mein Wohlergehen ging, und alles, was mir einfiel, war zu jammern, weil er nicht mitkam. Ein drückendes Schuldgefühl lastete auf meinem Gewissen.
    »Bist du deshalb gestern Nacht so lange aufgeblieben?« Ich fuhr mit dem Finger die Krempe des Cowboyhuts entlang. »Hast du vor dem Computer gesessen und diese Reise geplant?«
    »Ja«, antwortete Bill, ohne mich anzusehen.
    »Nun denn«, sagte ich leise. »Ich werde dich höllisch vermissen, aber abgesehen davon ist es eine glänzende Idee.«
    Bill hob den Kopf. »Glaubst du wirklich?«
    »Wie du gesagt hast, es ist das Einzige, was wir noch nicht ausprobiert haben.« Ich zuckte mit den Schultern. »Und wer weiß? Vielleicht funktioniert es ja.«
    »Das wird es«, bekräftigte Bill. »Da bin ich ganz sicher.«
    Ich wischte ein paar Katzenhaare vom Sofa. »Ich muss es sofort Stanley erzählen. Er wird entzückt sein, dich ganz allein für sich zu haben. Und du musst mich auf dem Laufenden halten, während ich fort bin.«
    »Du bist die Erste, die es erfährt, wenn Sally Pyne bei der Blumenausstellung ihren entsetzlichen Jogginganzug trägt«, versprach Bill mit der Hand auf dem Herzen.
    Er nahm den Hut von meinem Kopf und legte ihn auf dem Couchtisch ab, bevor er sich neben mich setzte und mich in seine Arme nahm. Ich schmiegte mich so fest an ihn, wie es meine Schulter zuließ.
    »Es ist lange her, seit ich Ferien in den Staaten gemacht habe«, meinte ich.
    »Du musst keinen Finger krümmen«, sagte Bill. »Ich habe alles arrangiert, Flugzeugtickets, einen Mietwagen, einen Fahrer …«
    »Wozu brauchen wir einen Fahrer?«, fragte ich und rückte etwas von ihm ab. Ich wusste, was mein Gatte von meinen Fahrkünsten hielt, teilte seine Meinung jedoch keineswegs.
    »Dein Arm fühlt sich vielleicht besser an, aber du kannst ihn noch immer nicht vollständig bewegen«, erklärte Bill sanft. »Gebirgsstraßen sind noch nichts für dich.«
    »Vielleicht nicht«, musste ich eingestehen. »Aber was ist mit Annelise? Sie kann doch fahren.«
    »Annelise ist Engländerin«, erinnerte er mich. »Möchtest du wirklich, dass sie euch auf der falschen Straßenseite durch Haarnadelkurven manövriert?« Er schüttelte den Kopf. »Sicherlich nicht. Ich habe den Hausmeister der Blockhütte verpflichtet, sich um euch zu kümmern. Er heißt James Blackwell und wohnt auf dem Grundstück, also kennt er sich aus. Er wird euch am Flughafen abholen, fährt euch zur Hütte und fungiert während eures Aufenthalts als euer Chauffeur. Er ist sicher auch ein großartiger Fremdenführer, Lori, und er wird dafür sorgen, dass in der Blockhütte stets genügend Nahrung, Getränke und Feuerholz vorhanden sind.«
    »Wie lange sollen wir denn bleiben?«, fragte ich.
    »So lange du willst«, antwortete Bill. »Ich habe die Flugtickets offen gebucht und bei Danny nachgefragt – er hat nicht vor, in diesem Sommer in der Hütte zu wohnen, und es gibt auch keine anderen Anfragen.«
    Ich fragte mich, warum die Blockhütte unter Dannys Freunden so unbeliebt war, beschloss aber, Bill nicht damit zu behelligen. Wenn sich die Behausung als einfache Holzbaracke mit Außenklo erweisen sollte, würde ich eben das Beste daraus machen. Ich wollte auf keinen Fall, dass das Lächeln vom Gesicht meines Mannes wich.
    »Wow«, rief ich bewundernd. »Du hast wirklich an alles gedacht. Was hättest du getan, wenn ich nein gesagt hätte?«
    »Ich hätte alles storniert und mir etwas anderes einfallen lassen.« Bill küsste mich auf die Stirn. »Eine Hirntransplantation vielleicht.«
    »Ich wollte schon immer mal in einer Blockhütte wohnen«, versicherte ich hastig. »Wann geht es los?«
    »Übermorgen«, sagte Bill.
    Ich unterdrückte ein entrüstetes Schnauben. »Je eher, desto besser. Bluebird, Colorado, wir kommen!« Der Enthusiasmus fiel mir etwas schwer.
    Kaum hatte ich den Satz beendet, als ein paar ohrenbetäubende Schreie aus dem Flur drangen.
    »Wir fahren!«, jubilierte Rob.
    »Wir fahren!«, jauchzte Will.
    Unsere Söhne kamen im Schlafanzug ins Wohnzimmer gerannt und tänzelten vor dem Kamin auf und ab. Annelise folgte etwas gemesseneren Schrittes, aber auch sie strahlte. Ich schürzte die Lippen und betrachtete meinen Ehemann, dessen Blick sich an
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher