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1196 - Die Macht der Druidin

1196 - Die Macht der Druidin

Titel: 1196 - Die Macht der Druidin
Autoren: Jason Dark
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die Gelenke, um die sich zwei der Riemen wickelten und den Mann in Grau fesselten.
    Suko zerrte ihn nach vorn. Die Gestalt torkelte auf ihn zu, aber der Inspektor trat zur Seite, sodass sie an ihm vorbeischwankte.
    Der Stein besaß eine magische Stärke, aber die Peitsche war letztendlich Siegerin.
    Der Stein glühte auf und wurde zu einem feurigen Ei, das die Haut des Mannes in Grau verbrannte.
    Zugleich setzte auch die Wirkung der Peitsche an seinem Körper ein. Die Hände verloren die Kraft, die Arme ebenfalls und nach einem letzten Zerren löste Suko die Riemen von der Gestalt.
    Der Mann in Grau lief wie blind durch den Raum und prallte gegen die Wand. Suko hörte noch den klatschenden Aufprall, dann brach die Gestalt auf der Stelle zusammen.
    Der Letzte also!
    Suko drehte sich weg. Er kümmerte sich um die beiden anderen Gestalten, die zuckend am Boden lagen und die das gleiche Schicksal traf wie ihr Artgenosse draußen vor dem Haus.
    Die Kraft der Peitsche war zu mächtig gewesen. Sie vernichtete die Gestalten, die zwar aussahen wie Menschen, aber keine waren.
    Sie krochen über den Boden, ohne allerdings von der Stelle zu kommen. Sie gaben jammernde Laute von sich. Tiere hätten kaum anders schreien und wimmern können.
    Aus den Wunden rann eine dicke, grünschwarze Flüssigkeit, die einen widerlichen Gestank absonderte, sodass der Parfümgeruch nicht mehr wahrzunehmen war.
    Suko fühlte sich nicht als großer Sieger. Er war nur eine Teilstrecke auf seinem Weg zum Ziel weitergekommen. Von John Sinclair hatte er noch immer nichts gesehen.
    Da lag noch Roger.
    Suko drehte ihn auf den Rücken. Roger lebte nicht mehr. Die Kugeln hatten ihn nicht nur getötet, sondern auch regelrecht zerstört. Einige steckten im Körper, andere aber hatten auch das Gesicht zerschmettert und die Seite mit den Knochen ebenfalls. Sie war so gut wie nicht vorhanden.
    Suko atmete tief aus. Er richtete sich wieder auf und drehte sich dabei nach links.
    Aus dem Augenwinkel nahm er einen Reflex wahr. Es war keine Gefahr vorhanden, der Reflex war einfach nur durch einen Lichtstrahl abgegeben worden.
    Suko durchsuchte den großen Raum.
    Die Quelle hatte er sehr schnell gefunden. Das Licht musste den Stein erwischt und diesen Reflex verursacht haben. Nur war das normalerweise nicht möglich.
    Irrtum.
    Schon nach dem ersten Schritt sah Suko die Veränderung. Jetzt schimmerte die Oberfläche. Als er den zweiten und den dritten Schritt gegangen war, weiteten sich seine Augen.
    Die Oberfläche des Steins war zu einem Spiegel geworden. Nein, das war falsch. Es sah nur so aus.
    Ein Spiegel hätte Sukos Konterfei zurückgeworfen. Hier sah er sich nicht selbst, sondern war in der Lage, in die Tiefe zu schauen.
    Da malte sich ein Bild ab.
    Drei Personen bildeten die Akteure einer Szene. Er sah auch die Umgebung, und ihm war klar, dass er einen Blick in eine andere Welt warf - hinein nach Aibon…
    ***
    Ich hielt mich völlig heraus!
    Es war besser so, denn ich gehörte nicht in diese Welt hinein. Das war einzig und allein die Sache des Roten Ryan. Erlebte in dieser Welt, und er war ihr Beschützer, denn er musste sie auch von ihren Feinden befreien.
    Und das tat er auf seine Art und Weise, denn er spielte Flöte. Er umging dabei die Frau mit dem Namen Mona, ohne seine Flöte abzusetzen. Er entlockte ihr Töne, die mal weich klangen, mal melodisch und mal schrill. Dabei ließ er die Person nicht aus den Augen, für die diese Musik eine Qual war.
    Zuerst hatte sie noch zugehört. Dann aber bewegte sie sich. Mona wollte den Klängen entkommen, die sie folterten. Sie wich zur Seite, sie drehte sich um und lief mit schwankenden Bewegungen weg.
    Die Melodie holte sie ein.
    Ein schriller Ton entstand. Fast ein Befehl!
    Mona stoppte ihren Lauf. Sie warf den Körper kurz zurück und blieb steif stehen.
    Der Rote Ryan folgte ihr. Er spielte jetzt leise. Jeder Ton, der die Flöte verließ, war wie eine Lockung, der sie nicht entkommen konnte.
    Ich stand etwas zu weit entfernt, deshalb ging ich näher, um alles besser sehen zu können. Der Vergleich mit einem Schlangenbeschwörer fiel mir ein, denn nichts anderes war der Rote Ryan in diesen Augenblicken. Nur dass die Schlangen nicht auf die Töne reagieren, sondern auf die Bewegungen des Instruments.
    Das war hier zwar anders, trotzdem gefiel mir der Vergleich, denn Mona war die Schlange.
    Sie konnte nicht mehr stehen bleiben. Sie bewegte ihren Körper im Takt der Melodie. Sie schwang von einer Seite zur
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