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1196 - Die Macht der Druidin

1196 - Die Macht der Druidin

Titel: 1196 - Die Macht der Druidin
Autoren: Jason Dark
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hob die Schultern. »Tut mir leid, aber das hat sie mir nicht gesagt. Du musst sie das selbst fragen. Mona hat schon ihre bestimmten Gründe gehabt.«
    »Das stimmt!«, erklärte sie und schaute den Roten Ryan fest an, der ihrem Blick standhielt. Er betrachtete sie neutral. Die Nacktheit interessierte ihn nicht. Einige Male runzelte er die Stirn. Ich wusste nicht, wie ich das Zeichen deuten sollte, nahm aber an, dass er über sie nachdachte. Auch zog er ein paar Mal die Nase hoch und gab schnüffelnde Geräusche von sich.
    Nicht ohne Grund. Ich ging davon aus, dass er den Geruch des Parfüms wahrgenommen hatte. Nach all den Wohlgerüchen hier in Aibon konnte ihm der nicht gefallen.
    »Stört dich ihr Geruch?«, fragte ich. »Ja, John.«
    »Ist nicht jedermanns Geschmack, nehme ich an, und…«
    »So meine ich das nicht. Ich kenne ihn.«
    »Hei dann…«
    Monas Lachen unterbrach mich. »Wie schön«, sagte sie dann. »Du kennst mich noch. Erinnerst du dich an mich?«
    »Ja, an den Geruch. Es ist ein besonderes Parfüm, und ich möchte nicht behaupten, dass ich von seinem Duft begeistert bin. Nicht jeder kann es benutzen. Es besteht aus Zusätzen, die nicht so leicht zu finden sind, sage ich mal. Es ist sehr alt. Viel älter als du, John, und es gab damals Frauen, die es benutzten. Sie wollten Aibon erkunden, und sie hatten eine Gruppe gebildet. Sie waren den alten Druiden sehr zugetan und haben sich mit ihnen beschäftigt. Sie wollten alles über sie erfahren, und sie haben die magischen Rituale nachvollzogen, um noch mehr Einblick zu erhalten. Sie haben sich ein Duftwasser aus den Ingredienzien geschaffen, die man nur in Aibon findet. So wollten sie ihre Verbundenheit mit diesem Land zeigen.«
    »Du bist gut, Ryan.«
    »Nein, ich erinnere mich nur.«
    Die Antwort brachte mich auf den Plan. »Du erinnerst dich? Ryan? Dann hast du sie gekannt - oder?«
    »Ja, das habe ich. Ich kannte sie. Diese Frauen waren mächtig, sie haben es geschafft, den Weg nach Aibon zu finden.«
    »Es war der Stein, der heute noch existiert!«, erklärte Mona und lächelte breit.
    »Du warst schon mal hier?«
    »Es ist lange her.«
    »Sehr lange sogar«, gab der Rote Ryan zu. »Aber wo sind dann die anderen Frauen?«
    »Sie leben nicht mehr.«
    »Aber du hast es geschafft?«
    »Wie du siehst.«
    Allmählich ging mir ein Licht auf. Doch ich musste meine Gedanken zunächst in die richtige Reihenfolge bringen, um zu den richtigen Schlüssen zu gelangen.
    Diese Mona war auf jeden Fall älter als sie aussah. Es hatte sie schon vor langer Zeit gegeben. Also musste sie überlebt haben. Damals hatte es diesen Club gegeben, der sich so heftig um das Druidenparadies gekümmert hatte. Dem Club war es dann gelungen, einen Weg nach Aibon zu finden, und Mona hatte als Einzige aus dieser Gruppe überlebt. Wenn das stimmte, musste sie sehr alt sein. Bestimmt hundert Jahre, aber so sah sie nicht aus.
    Eine Erklärung hatte ich noch nicht zur Hand, die allerdings wurde mir vom Roten Ryan gegeben.
    »Es war das Parfüm, das dich so stark gemacht hat, nicht wahr? Der Duft des Lebens, den es nur in diesem Land gibt. Du hast ihn bekommen.«
    »Ich war die einzige.«
    »Und du hast die anderen sterben lassen?«
    »Ja!«, erwiderte sie voller Inbrunst, und ihre Augen begannen wieder zu glänzen. »Ich habe sie sterben lassen, denn ich benötigte sie nicht mehr. Sie waren längst nicht so stark wie ich, denn nur die Starken überleben, das solltest du doch wissen. Ich bin sehr stark gewesen und noch stärker geworden. Und ich bin jetzt wieder zurückgekehrt. Es hat lange gedauert, doch nun stecke ich voller Freude, wie du dir vorstellen kannst.«
    Meine Überraschung hatte sich gelegt. Es war schon etwas Besonderes, an diesen Duftstoff zu gelangen, und ich wollte wissen, wie sie an ihn herangekommen war.
    Ich hatte die Frage noch nicht ganz ausgesprochen, als mir Ryan schon eine Antwort gab. »Von mir bekam sie das Parfüm nicht. Es hätte auch nicht zu dieser Welt gepasst. Jemand anderer hat es ihr überlassen. Einer, für den Zeit keine Rolle spielt, der sogar auf die Zeit setzt, weil er sich das leisten kann.«
    »Sprichst du von Guywano?«
    »Von wem sonst!«
    Ich schaute die Frau an, die plötzlich breit lächelte, als der Name fiel. Mir war klar, dass ich ein Kuckucksei in diese Welt gebracht hatte. Durch meine Schuld war es Mona gelungen, diesen Teil des Paradieses zu erreichen, und damit hatte Guywano seine Spionin geschickt. Bestimmt nicht ohne Auftrag.
    Der
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