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1196 - Die Macht der Druidin

1196 - Die Macht der Druidin

Titel: 1196 - Die Macht der Druidin
Autoren: Jason Dark
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das noch immer so war, wusste der Inspektor nicht. Vielleicht war es auch zurückgedrängt worden, damit sie sich in dieser Welt normaler bewegen konnten.
    Und bewegen konnte sich auch der angeblich Tote. Er kam die Treppe herab. Das Licht fiel unter anderem auf seine rechte Gesichtshälfte und gab den Knochen einen weichen gelblichen Schimmer.
    Suko konnte nicht begreifen, wie es möglich war, dass eine Person wie er überhaupt existierte, aber es gab sie und sie näherte sich dem Stein.
    Der Gezeichnete ging mit steifen Bewegungen und ließ Suko nicht aus seinem einen Auge.
    Der Inspektor hielt dem Blick stand. Er wollte eine Botschaft erkennen. Oft kann man an den Augen eines Menschen ablesen, wie sie zu einem stehen.
    Ob sie hassten oder Sympathie abgeben. Das musste auch bei diesem so ein.
    Nichts zu sehen.
    Das eine Auge blieb neutral. Das andere war ein schwarzes Loch. Als der Mann näher herangekommen war, sah Suko seinen Hals deutlicher. In der Haut zeichneten sich die drei Einstichstellen ab. Er dachte wieder daran, dass John ihm davon berichtet hatte, wie der Mann auf dem Stein gelegen hatte.
    Er blieb stehen, als er von Suko nur eine halbe Körperlänge entfernt war.
    Da er sich nicht aggressiv gab, blieb auch Suko ruhig und lächelte ihm sogar zu. »Es gibt immer Überraschungen im Leben, und auch du gehörst für mich dazu. Darf ich fragen, wer du bist? Kannst du reden? Hast du einen Namen?«
    »Ich bin Roger!«
    Suko hatte das Gesicht genau beobachtet. Die Antwort war aus dem linken Mundwinkel gedrungen und hatte sich recht gequetscht angehört. Kein Wunder, wenn nur die Hälfte des Mundes zur Verfügung stand.
    »Fühlst du dich als Mensch?«
    »Ich lebe.«
    »Wie kannst du so leben?«
    »Durch sie. Ich lebe durch das Parfüm. Man hat mich damit besprüht, bis auf die rechte Hälfte des Gesichts. Da ist es verwest, aber mein Körper ist es nicht.«
    Suko zögerte mit der nächsten Frage. Er musste die letzte Antwort erst verdauen. Dann aber fragte er: »Wie alt bist du?«
    »Ich weiß es nicht mehr. Ich habe alles vergessen. Ich existiere nur für sie.«
    »Wer ist sie?«
    »Mona!«
    Eine Frau, eine Mächtige. Eine Hexe, die wahrscheinlich durch die Kräfte des Landes Aibon zu einer Überperson gemacht worden war.
    »Du liebst sie?«
    »Mona ist mein Leben. Ich werde alles tun, um Schaden von ihr fern zu halten.«
    Suko zeigte ihm ein knappes Lächeln. »Ja, das kann ich mir denken. Und dieser Stein hier ist das Tor zu Aibon, nicht wahr?«
    »Nur für bestimmte Personen.«
    »Für mich also nicht?«
    »Nein.«
    »Dachte ich mir. Aber ich habe ihn jetzt entdeckt und frage mich, was mit mir geschehen wird.«
    »Du wirst sterben, Mensch. Du bist gegen uns. Du bist gegen Aibon und gegen Mona. Deshalb darfst und kannst du nicht überleben. Du wirst nichts in deine Welt hinaustragen, denn nur der andere Mann ist wichtig gewesen.«
    »John Sinclair…«
    »So heißt er wohl.«
    Suko fragte weiter, während er aus den Augenwinkeln die Männer in Grau beobachtete. »Dann kann es sein, dass er nach Aibon gegangen ist? Stimmt das?«
    »Ja, es ist die Wahrheit. Mona hat ihn mitgenommen. Er war sehr wichtig für sie, denn sie will nach langer Zeit dem mächtigen Druidenfürsten endlich ihre Dankbarkeit beweisen. Das ist doch nicht mehr als gerecht - oder?«
    Suko zuckte die Achseln. »Ich kann eure Gerechtigkeit nicht nachvollziehen, aber die meine ist es nicht. Ich bin gekommen, um meinem Freund zur Seite zu stehen und ihm zu helfen. Das habe ich nicht vergessen und werde es auch nicht vergessen.«
    »Er wird sein Grab in Aibon finden. Sie wird ihn töten. Sie wird die Welt für Guywano öffnen. Er wird auf beiden Seiten herrschen und alle in seinen Bann ziehen.«
    »Soll ich hier sterben?«
    »Ja.«
    »Durch dich?«
    »Nicht nur. Auch durch uns.«
    Suko dachte nicht daran, sich fertig machen zu lassen, auch nicht wenn seine Feinde in der Überzahl waren. Er war ein Kämpfer und hatte sich nie aufgegeben.
    Auch wenn er jetzt so tat und seinen Kopf senkte, als wollte er seine Demut beweisen. »Dann habe ich wohl keine Chance mehr«, sagte er mit leiser Stimme, bevor er dann von einem Augenblick zum anderen »explodierte«.
    Er war schnell wie der Blitz. Auch schneller als die Männer in Grau, die ihre Waffen gezogen hatten. Mit zwei zielsicheren Schritten gelang es ihm, hinter Roger zu gelangen, blitzschnell seinen Körper zu packen und ihn so zu drehen, dass er den Kugeln der Männer in Grau im Wege stand.
    Wenn
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