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1191 - Monsterblut

1191 - Monsterblut

Titel: 1191 - Monsterblut
Autoren: Jason Dark
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überkandidelte Perfektion.
    Brians Blick fiel nicht sofort auf das Bett, sondern auf das Fenster. Rollos gab es nicht. Dafür Vorhänge, und die waren zugezogen worden. Trotzdem war es nicht finster im Zimmer. Gegenüber leuchtete immer eine Reklame an der Wand, und deren Widerschein erreichte auch das Fenster und den Vorhang.
    Brian Mills drehte den Kopf und konzentrierte sich auf das Doppelbett. Sie lagen darin. Sie schliefen fest. Wie immer schnarchte sein Stiefvater. Brian empfand die röchelnden Laute als widerlich.
    Er hatte sie schon immer gehasst, aber jetzt hasste er sie noch mehr. Sein Vater lag auf dem Rücken.
    Die Hände waren dabei zu Fäusten zusammengedrückt. Der haarlose Kopf sah aus wie eine Kugel.
    Die Stiefmutter lag im anderen Bett auf der Seite. Das Haar war dunkel gefärbt. Sie hatte ihrem Ehemann im Schlaf den Rücken zugedreht. Irgendwie war diese Geste typisch, denn beide verstanden sich nicht besonders.
    Aber wenn es gegen Brian ging, waren sie sich immer einig. Die Erinnerung an manche Szenen stieg in ihm auf. Wie oft hatte er sich darüber geärgert und war an seinem eigenen Frust beinahe erstickt.
    Er ging auf die Bettseite zu, an der Gregg Parker schlief. Ihn wollte er zuerst aus dem Weg schaffen.
    Er griff nach einem kleinen Kissen, das zu Boden gefallen war. Wenn die Waffe schon keinen Schalldämpfer besaß, dann musste er sich eben einen basteln.
    Fast in Höhe des Kopfes blieb er stehen. Der Alte lag da wie hingegossen. Schon der Blick in das Gesicht mit dem halb geöffneten Mund ließ den Hass in Brian hochsteigen.
    Das Kissen hielt er mit der linken Hand fest. Er brachte es vorsichtig in Betthöhe, und dann schwebte es über dem Gesicht des Gregg Parker. Brian atmete noch einmal tief durch.
    Dann drückte er das Kissen auf das Gesicht.
    Das Schnarchen verstummte.
    Anschließend ging alles blitzschnell. Der junge Mann handelte wie ein Profikiller. Er drückte die Waffenmündung gegen das Kissen und zog den Abzug durch.
    Der Schuss klang noch immer so laut, dass er sich erschreckte. Damit hatte er nicht gerechnet.
    Er sah noch, wie der Körper kurz zuckte, dann wieder zurückfiel und bewegungslos liegen blieb.
    Er zog die Waffe zurück. Das Kissen hatte ein Loch. Federn waren ausgetreten und schwebten wie Schneeflocken durch die Luft.
    Er wischte einige zur Seite und kümmerte sich um seine Mutter. Der Schreck traf ihn wuchtig wie ein Faustschlag. Alley Parker saß aufrecht in ihrem Bett. Er hatte nicht mehr daran gedacht, dass sie einen sehr leichten Schlaf hatte.
    Aber sie war noch schlaftrunken und machte auf Brian den Eindruck, als hätte sie ihn nicht erkannt.
    Dabei sah sie aus, als wollte sie noch etwas sagen.
    Brian zielte schräg über das Bett hinweg. Er zog den Schlitten zurück.
    Das Geräusch musste Alley irgendwie alarmiert haben, denn sie keuchte seinen Namen.
    »Keine Chance, Alley!«
    Und wieder drückte er ab.
    Wie von einer sicheren Hand geführt erwischte die Kugel Alley Parker mitten in der Stirn. Die Frau schrie nicht mehr. Sie kippte einfach wieder zurück und blieb ebenso starr liegen wie auf der anderen Seite ihr Ehemann.
    Die Waffenhand des jungen Mannes sank nach unten. Er stand da, ohne sich zu bewegen. Allmählich kehrte die Normalität in ihn zurück, und plötzlich wurde ihm bewusst, was er getan hatte.
    »Nein!«
    Einmal nur brachte er dieses Wort hervor. Danach musste er Luft holen. »Nein… nein, nein, nein, nein…« Er sprach nicht mehr. Seine Worte mündeten in verzweifelte Schreie, die sich heulend freie Bahn verschafften.
    Die Pistole rutschte ihm aus den Fingern. Sie fiel zu Boden. Er ließ sie dort liegen und presste seine Hände gegen die Wangen. Schreiend sank er zu Boden.
    In das Schreien hinein hörte er das irrsinnige Flattern und auch die Schreie oder das Lachen.
    Die Kreatur hatte gewonnen, und Brian Mills regte sich ebenfalls nicht mehr.
    Vor dem Fenster tanzte das Wesen und hatte seinen Spaß. Ein paar Mal schlug es mit den Flügeln gegen die Scheibe, doch das hörte der Mörder nicht…
    ***
    Ich hatte schon so manche Gefängnisse von innen gesehen, dieses aber war mir neu. Es war eine Strafanstalt für Jugendliche oder junge Erwachsene, die dort auch als Untersuchungshäftlinge einsaßen und auf ihren Prozess warteten.
    Ich konnte meinen Rover vor der Mauer abstellen und freute mich nicht, ihn verlassen zu müssen, denn es herrschte ein Wetter, das den Namen eigentlich nicht verdiente.
    Regen, immer wieder Regen. Aber er war
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