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1191 - Monsterblut

1191 - Monsterblut

Titel: 1191 - Monsterblut
Autoren: Jason Dark
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erwischte ihn nicht an der Fratze, sondern an, der Brust. Der Stoß wuchtete ihn hoch und auch zurück.
    Er prallte auf den Rücken, rutschte über die glatten Fliesen und bis in den Baum hinein. Für mich sah es so aus, als würde ihn der Weihnachtsbaum auf saugen.
    Beine bewegten sich. Arme ebenfalls. Hände schnellten in die Höhe. Krallen schnappten nach den scharfen Zweigen mit den Nadeln. Der gesamte Baum geriet ins Wanken, aber er fiel nicht.
    Ich hatte das Kreuz hervorgeholt. Wenn es eine Waffe gab, die es schaffte, die Kreaturen der Finsternis zu erledigen, dann war es mein Talisman.
    Diesmal schleuderte ich den Tannenbaum zur Seite. Amber war dabei, wieder auf die Beine zu kommen. Sie gab nicht auf. Sie wollte mich vernichten, und sie drehte sich dabei blitzschnell herum, sodass ich ihr Gesicht wieder aus der Nähe sah.
    Dort hinein rammte ich das Kreuz!
    Eine geweihte Silberkugel hätte ihr nichts getan, das Kreuz, aber schlug voll durch.
    Amber Mills wurde wieder zurückgeworfen und fiel genau in den Tannenbaum, hinein. Die blonde Frau stand schreckerstarrt in Greifweite und schaute aus weit geöffneten Augen zu.
    Ich sah sie nicht richtig. Unter dem Baum zappelte etwas. Ich hörte auch Schreie, und plötzlich blitzte Feuer auf. Zugleich war ein zischendes Geräusch zu hören. Die Flammen zuckten hoch in das trockene Geäst des Weihnachtsbaums. Innerhalb weniger Sekunden brannte er wie Zunder.
    Suko und Purdy reagierten sofort. Sie rasten auf den brennenden Baum zu. Sie packten ihn und auch ich half mit, ihn wegzuzerren. Purdy und Suko schleppten ihn weg. Ich wollte mithelfen, aber Amber war in diesem Fall wichtiger.
    Die Haustür stand noch offen. Der brennende Baum wurde ins Freie geschleudert, was ich nicht sah, denn ich sah auf einen ebenfalls brennenden Körper. Das Feuer bestand noch aus kleinen tanzenden Flammen, die ihn einhüllten wie einen dünnen Mantel. Zudem waren sie durchsichtig wie Gasflämmchen, und darunter sah ich einen Körper, der durch die magische Hitze allmählich wegschmolz und zu einer dicken Lache wurde. Egal, ob Gesicht, Arme, Beine oder der Brustkorb. Was mal Amber Mills gewesen war, konnte man jetzt wegwischen.
    Mein Kreuz lag auch noch da. Es würde nicht verbrennen und auch nicht zerlaufen wie dieses hässliche Gesicht. Mittlerweile hatte ich eine Zuschauerin bekommen. Purdy Prentiss stand neben mir, während Suko im Hintergrund telefonierte. Wahrscheinlich rief er einen Notarzt an.
    Wir sagten nichts.
    Aber wir waren froh, dass es Amber Mills als Kreatur der Finsternis nicht mehr gab. Und Purdy Prentiss gratulierte sich dafür, dass sie mich alarmiert hatte.
    »Manchmal, John, muss man im Leben den richtigen Riecher haben, denke ich.«
    »Kein Einspruch, Euer Ehren.«
    ***
    Wenig später hatten wir Mühe, die neugierigen Frauen zurückzuhalten, die aus den oberen Stockwerken über die Treppe nach unten drängten. Wichtig war jetzt, dass Brian Mills ins Krankenhaus geschafft wurde. Suko hatte ihm in die Schulter geschossen und ihn so daran gehindert, auf mich zu feuern.
    Auch die Frau in der Anmeldung musste verarztet werden.
    Greta Anderson stand noch immer unter Schock. Sie saß auf einem der Stühle und weinte. Für sie war eine Welt zusammengebrochen.
    Wir aber konnten froh darüber sein, dass der Fall letztendlich noch so relativ glimpflich abgelaufen war…
    ENDE
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