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1191 - Monsterblut

1191 - Monsterblut

Titel: 1191 - Monsterblut
Autoren: Jason Dark
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wieder zurück in die Zelle, wo mich mehrere Personen neugierig anschauten.
    »Es ist alles in Ordnung«, sagte ich. »Wir können fahren.«
    Dick Abbot zog ein Gesicht, als wollte er zu weinen anfangen. Was hier ablief, passte ihm überhaupt nicht. Es lief auch alles so formlos über die Bühne. Da wurden keine Formulare ausgefüllt und keine unterschrieben.
    Erst als ich das Handschellenpaar um die Gelenke des Gefangenen klicken ließ, atmete der Direktor etwas auf und tupfte mit einem Tuch Schweiß von der Stirn.
    Purdy Prentiss redete noch mit ihm, und ihre Worte beruhigten Abbot noch mehr…
    ***
    Ein Bau aus braunroten Backsteinen lag vor Suko. Er sah die zahlreichen Fenster, eine große Tür und hatte schon längst festgestellt, dass dieser Bau das Ende der Sackgasse bildete. Kurz zuvor nahm die Straße an Breite zu, wurde praktisch zu einem Rondell, in dessen Mitte eine Grünfläche im Sommer bestimmt hübsch anzusehen war. Jetzt im Winter wirkte sie mehr braun als grün.
    Suko hatte seinen Wagen in eine Lücke geklemmt und das Telefongespräch aus dem Innenraum geführt. Dabei hatte er das Haus nicht aus den Augen gelassen, und ihm war aufgefallen, dass es zweigeteilt war. Es war nicht nur eine Fluchtburg für verfolgte Frauen. An der linken Seite und um die Ecke herum gab es noch einen zweiten Eingang, durch den immer wieder Menschen das Haus betraten. Suko konnte sich vorstellen, dass es sich bei ihnen um normale Mieter handelte, die dort wohnten.
    Er ging auf den normalen Eingang zu. Es war kalt geworden. Die Luft drückte. Aber es fiel kein Schnee und auch kein Schneeregen. Nur auf dem Boden lag Feuchtigkeit.
    Um hineinzukommen, musste er klingeln. Die Schelle befand sich rechts neben der dicken Holztür, und er sah auch das Gitter einer Sprechanlage.
    »Ja bitte?« hörte er eine Frauenstimme mit dem Tonfall eines Feldwebels.
    Suko nannte seinen Namen und auch seinen Dienstherrn.
    Frau Feldwebel schwieg für einen Moment.
    »Bitte, öffnen Sie!« sagte Suko.
    »Was wollen Sie denn?«
    »Sind Sie die Chefin?«
    »Nein. Das ist Mrs. Greta Anderson.«
    »Dann möchte ich mit ihr sprechen.«
    »Moment.«
    Suko musste wieder warten. In seiner Umgebung herrschte nicht viel Betrieb. Der Weihnachtsbaum in der Mitte des Rondells machte ebenfalls einen müden Eindruck, da seine Lichter nicht brannten.
    Von irgendwoher hörte er Musik und auch eine keifende Frauenstimme, die sich über etwas beschwerte.
    Als der Summer erklang, drückte Suko die Tür nach innen und betrat das Haus, dessen Inneres nicht eben zu Freudensprüngen verhalf. Auch wenn der Bau von innen renoviert war und möglicherweise von außen auch, hatte man es nicht geschafft, den alten Muff zu vertreiben. Hier war noch die Vergangenheit vorhanden. Es roch nach Bohnerwachs und nach alten Steinen, aber auch nach Essen, das in irgendeiner Küche gekocht wurde. Kinderstimmen waren aus dem Hintergrund ebenfalls zu hören. Suko fiel die Sauberkeit auf. Selbst der Tannenbaum neben der breiten Treppe sah aus wie frisch poliert, und natürlich lag auch keine einzige Nadel auf dem Steinboden. An den grauweiß gestrichenen Steinwänden hingen keine Bilder. Dafür stand eine Sitzgruppe nicht weit entfernt. Vier Stühle und ein Tisch, auf dem einige Zeitschriften lagen.
    Die Frau, die mit Suko gesprochen hatte, saß in einem kleinen Raum, der mehr einer Portiersloge glich. Sie wurde vom kalten Schein einer Lampe erfüllt.
    Dort bewegte sich eine Frau, die auch die schmale Tür aufstieß. Suko ging auf die Person zu. Sie war hager und hatte das graue Haar sehr kurz geschnitten. Ihr Mund zeigte einen verkniffenen Ausdruck. Dazu passten Stimme und Aussehen perfekt.
    Die Frau war mit einem Kittel aus glänzendem Stoff bekleidet und fragte: »Kann ich Ihren Ausweis sehen?«
    »Aber sicher.«
    Sie schaute ihn sich genau an, gab ihn an Suko zurück und sagte: »Mrs. Anderson wird gleich kommen.«
    »Danke.«
    »Sie können dann dort drüben warten.«
    Das wollte Suko nicht unbedingt. Er fragte: »Wie lange besteht das Frauenhaus schon?«
    »Einige Jahre.«
    »Aha. Waren Sie von Beginn an dabei?«
    Frau Feldwebel schaute ihn scharf an. »Fragen beantworte ich nie. Das überlasse ich der Chefin.«
    »Danke.« Einen Stich musste ihr Suko noch mitgeben. »Sie mögen Männer wohl nicht?«
    Eine Antwort gab ihm die Kitteltante auf ihre Art und Weise. Sie drehte ihm abrupt den Rücken zu und ging zurück in ihr Kabuff. Von dort aus würdigte sie ihn mit keinem Blick.
    Dass
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