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1191 - Im Schattenreich der Yo

Titel: 1191 - Im Schattenreich der Yo
Autoren: Unbekannt
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war Legitimation genug. Leos und Callamons Führer steuerte auf eine Nische zu, die mehrere Meter tief in 'die Außenwand des seltsamen Gebäudes eindrang. Dort öffnete er eine Tür. Dahinter lag Ungewisses Halbdunkel.
    Der Armadamonteur schwebte zur Seite, um die Terraner an sich vorbeizulassen. „Versucht euer Glück", sagte er. „In einer Stunde wird man diese Tür wieder öffnen, um euch herauszulassen. Seid hier - oder ihr bleibt für immer dort drinnen gefangen."
    Das klang ominös. Aber weder Led Dürk noch der Admiral störten sich daran. Sie hatten ihr Ziel erreicht. Das Planetarium des Heernx lag vor ihnen. Hier endlich würden sie erfahren, was es mit dem Loolandre auf sich hatte.
    Die Gravo-Paks waren desaktiviert. Zu Fuß schritten sie durch die Öffnung, die sich alsbald hinter ihnen schloß. Sie befanden sich in einem schmalen, hohen Korridor. Die Augen mußten sich erst an das Dämmerlicht gewöhnen. An den Wänden entlang tasteten sie sich vorwärts. Es wurde ein wenig heller. An der Mündung des Ganges erkannten sie einen großen Raum, dessen Wände aus Glas oder einer ähnlichen Substanz zu bestehen schienen. Sie glitzerten und reflektierten die geringen Spuren vorhandenen Lichts. Reflexe huschten auf und ab, kreuz und quer - es war ein Anblick, der einem auf die Dauer den Sinn verwirrte.
    Zögernd lösten sie sich aus dem Gang und betraten die Halle. Nach Leo Dürks Schätzung mußte sich das eigentliche Planetarium weiter im Innern des Gebäudes befinden, jenseits der Innenwand dieses Raumes. Sie hatten also nach einem Durchgang, einer Tür zu suchen, die sie weiter nach drinnen brachte. „So, meinst du?" erklang es da spöttisch im Armadaslang.
    Von irgendwoher schien Licht. Verblüfft fuhr Leo Dürk herum und sah, daß ein quadratmetergroßes Stück der Außenwand sich in einen Bildschirm verwandelt hatte. Darauf war ein violett schimmerndes Gebilde zu sehen, das die Form eines Tropfens besaß. Der Farbton erinnerte an eine Armadaflamme. „Sprichst du zu mir?" fragte der Waffenmeister verwirrt. „Zu wem sonst? Irgendwo weiter drinnen, meinst du, müßte das Planetarium zu finden sein."
    Es war Leo Dürk unangenehm, feststellen zu müssen, daß hier irgend jemand oder irgend etwas seine Gedanken lesen konnte. Aber daran ließ sich im Augenblick nichts ändern. Im übrigen hatte er nichts zu fürchten. Seine Absichten waren lauter. „Und? Ist das falsch?" verlangte er zu wissen. „Nein. Aber wer sagt dir, daß wir dich hineinlassen werden?"
    „Wir", trompetete Clifton Callamon. „Wer sind wir?"
    „Wir. Das Volk der Yo. Die Wärter des Heernx."
    Durch das Halbdunkel geisterte es heran: schattenhafte Gebilde, einige mit einem phosphoreszierenden Leuchten ausgestattet, andere finster. Sie bewegten sich wie Irrwische.
    Sie kamen auf die beiden Eindringlinge zu. „Nicht darum kümmern", knurrte Leo Dürk.
    Sie schritten weiter. Die Innenwand des Raumes lag zu ihrer Linken. Angespannt spähte der Waffenmeister die spiegelnde Fläche entlang, gleichzeitig bemüht, die tanzenden Schemen nicht aus den Augen zu lassen. Neben ihm flammte es plötzlich auf. Er fuhr herum und sah Clifton Callamon in einen orangefarbenen Lichtmantel gehüllt. Leo stieß einen knurrenden Laut des Unwillens aus und wollte dem Admiral zu Hilfe kommen. Aber Callamon wehrte ab.
    Durch das wabernde Leuchten hindurch sah Leo sein spöttisches Grinsen. „Nicht doch, Waffenmeister. Es tut nicht weh. Erinnerst du dich? Wir kümmern uns darum nicht."
    Leo Dürk biß die Zähne aufeinander und ging weiter. Ein fahler Blitz zuckte unter der Decke entlang; er achtete nicht darauf. Kurz vor ihnen fauchte eine Stichflamme aus dem Boden und stach bis zur Decke hinauf. Sie schritten darum herum. Callamons orangefarbener Lichtmantel hatte sich inzwischen aufgelöst. An der äußeren Wand erhellte sich ein weiterer Bildschirm und zeigte das Bild eines violett leuchtenden Tropfens. Gellendes Gelächter hallte durch den weiten Raum. Sie schenkten ihm keine Beachtung und gingen weiter.
    Gespenstische Erscheinungen aller Art gaben vor, ihnen den Weg verlegen zu wollen. Sie achteten nicht auf sie.
    So ging es eine Viertelstunde lang. Dann wurde es plötzlich hell. Unmittelbar vor ihnen, diesmal an der inneren Wand, leuchtete eine Bildfläche auf, diese wenigstens zehn Quadratmeter groß. Sie zeigte die übliche Darstellung eines leuchtenden Tropfens - oder war es die stilisierte Repräsentation einer Flamme? „Also gut", sagte die
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