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1191 - Im Schattenreich der Yo

Titel: 1191 - Im Schattenreich der Yo
Autoren: Unbekannt
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das Äquivalent eines menschlichen Lachens sein mochten, „aber siehst du die Stelle dort, wo die Berge sich einander nähern und einen Engpaß bilden?"
    „Wo eure Häuser stehen?"
    Der Astalude reagierte nicht sofort. Nach zwei Sekunden kam seine überraschte Frage: „Woher weißt du, daß es unsere Häuser sind?"
    Der Waffenmeister badete eine Zeitlang im Glanz des so billig errungenen Erfolgs; dann antwortete er: „Wir Fremden wissen mehr, als ihr denkt."
    „Gleichgültig", schnarrte der Astalude. „Der Engpaß ist der Beginn der Planetariumallee. An den Felsen, die zu beiden Seiten der Allee aufragen, halten wir Wacht. Am Ende der Allee liegt das Planetarium. Ist deine Neugierde nun befriedigt?"
    „Nein, nicht ganz ..."
    „Das kümmert mich nicht", wurde Leo Dürk grob unterbrochen. „Es ist jetzt genug des Geredes."
    Eine Zeitlang war es still. Dann hörte Leo die Stimme des Admirals. „Gut gemacht, Waffenmeister. Wenigstens wissen wir über die Topographie Bescheid."
     
    *
     
    Die Berge rückten näher zusammen. Das große Tal blieb hinter ihnen zurück - und mit ihm die Vielfalt loolandrischen Lebens. Je näher sie den Burgen kamen, desto eintöniger wurde die Umgebung. Der bunte Pflanzenwuchs wurde einfarbig. Straßen führten in einen Wald und kamen auf der anderen Seite nicht wieder heraus. Es war, als nähere man sich dem Ende der Welt. Die Astaluden lebten einsam. Ihre düsteren, grauen Trutzburgen standen auf kleinen, runden Hügeln, die den steil anstrebenden Bergen vorgelagert waren. Selbst das Lärmen im Helmfunk wurde immer schwächer und erlosch schließlich ganz, als gäbe es hier eine Barriere, die elektromagnetische Schwingungen verschluckte.
    Jenseits des Engpasses erblickte Leo Dürk eine breite, schnurgerade Straße, die sich bis an den Rand des Sichtkreises und darüber hinaus erstreckte. Sie zog sich zwischen den eng beieinander stehenden Bergen dahin und war zu beiden Seiten mit hohen, schlanken, pappelähnlichen Gewächsen bepflanzt. Das mußte die Planetariumallee sein, von der die Astaluden gesprochen hatten.
    Die leuchtende Energieblase nahm Kurs auf die Burg, die zur linken Seite des Engpasses diesem am nächsten lag. Der Waffenmeister hatte seine Lähmung inzwischen fast völlig überwunden. Er konnte sich nach Belieben umsehen und machte von dieser Möglichkeit reichlichen Gebrauch. Das Bauwerk, umgeben von acht Meter hohen Mauern, wirkte finster und verlassen. Nirgendwo zeigte sich eine Spur von Leben. Selbst der schüttere Pflanzenwuchs, der sich zaghaft die Hügelhänge hinaufzog, endete ein paar Dutzend Meter vor dem Fuß der Mauern und machte kargem, unbewachsenem Boden Platz.
    Einer der beiden Astaluden sprach ein paar unverständliche Worte. Sie mußten ein Signal gewesen sein; denn in der hohen Mauer entstand, wie von magischer Hand dorthin gezaubert, eine hohe, torbogenförmige Öffnung. Die energetische Blase schrumpfte. Soup und Cornz glitten über ihre Gefangenen hinweg und übernahmen die Vorhut. Sie strebten auf den Torbogen zu, und als sie nur noch wenige Meter von ihm entfernt waren, geschah es.
    Für Leo Dürk kam es nicht ganz und gar überraschend. Er hatte die Bewegung der graubraunen Gestalten droben auf der Zinne bemerkt, ohne jedoch zu wissen, was er davon zu halten hatte. Jetzt segelten sie herab, die kräftigen Körper der Paria-Kriegerinnen, wenigstens zwanzig an der Zahl, und ließen den beiden völlig überraschten Astaluden keine Chance.
    Strahler entluden sich knallend und fauchend. Sonnenheiße Energiefinger stachen durch die Luft. Soup war der erste, der getroffen wurde. Er taumelte im Flug und stürzte unmittelbar vor dem Torbogen zu Boden. Cornz versuchte eine Ausweichbewegung, aber die Netzparias beschrieben mit ihren Waffen einen Feuerkreis, dem er nicht entkommen konnte. Einen Augenblick lang schien er in einen Mantel aus Feuer gehüllt.
    Sekunden später lag er ebenfalls am Boden, nicht weit von seinem Artgenossen entfernt.
    Als Cornz stürzte, erlosch die leuchtende Energieblase, die Leo Dürk und den Admiral bis dahin getragen hatte. Es war ein Glück, daß sie sich zu diesem Zeitpunkt nur noch in einer Höhe von zwei Metern befanden. Denn die Steuereinheiten der Gravo-Paks, zuvor schon verwirrt durch das Abschleppen der Gharwos, reagierten nicht rasch genug, um den Sturz wirksam zu bremsen. Leo Dürk kam hart auf und war eine Zeitlang benommen. Als er sich mühsam aufrichtete, sah er die Gestalt eines Arachniden auf sich zukommen.
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