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119 - Satanische Klauen

119 - Satanische Klauen

Titel: 119 - Satanische Klauen
Autoren: Larry Brent
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als Spezialist für
außergewöhnliche Vorfälle vorgestellt worden war.
    „Ich glaube Ihnen, Mademoiselle. Jedes
Wort...“
    Dupont schüttelte sich wie ein Hund, der
naßgespritzt worden war. Er wollte etwas sagen. Da sah er plötzlich Ninettes
Blick. Sie hatte etwas bemerkt. Hinter dem Felskegel tauchte einen Moment lang
ein rubinroter Wagen auf. Ein Jaguar. Er verschwand wieder um die Kurve. Das
Mädchen lief los, um zur Straße zu kommen.
    „Das ist Raoul“, rief sie im Davonlaufen.
    „Sie glauben ihr wirklich?“ preßte Dupont
endlich hervor.
    „Ja. Bleibt nur zu klären, ob es sich um eine
einmalige Angelegenheit gehandelt hat oder ob sie sich wiederholen wird. In der
Welt geschieht nichts ohne Grund. Sie sollten in der nächsten Zeit ein
besonders wachsames Auge auf Ninette Mosque haben, Monsieur Dupont. Vielleicht
ist sie in Gefahr ...“
     
    ●
     
    Von dem schmalen Weg zum Rebenacker waren es
noch gut dreihundert Meter bis zur Straße. Am Ortsausgang sahen sie am
Straßenrand den roten Sportwagen stehen. Davor Ninette Mosque, die aufgeregt
redete. Der junge Mann mit dem lockigen Haar und der olivgrünen Jacke schien
nicht ganz begeistert von dem zu sein, was er zu hören bekam. Er blickte
mißtrauisch auf die beiden Männer, die sich der Straße näherten.
    Ninette Mosque machte einen verstörten
Eindruck, als Larry Brent und der Dorfpolizist auftauchten. Larry merkte
gleich, daß Raoul Ninettes Verhalten mißbilligte.
    X-RAY-3 streckte dem jungen Burschen die Hand
hin. „Sie sind Raoul Valeau, wenn ich mich nicht täusche“, sagte er salopp.
    „Hm, stimmt. Ich nehme an, Sie haben in den
Illustrierten schon mal ein Foto meines Vaters gesehen und bemerken jetzt meine
frappierende Ähnlichkeit mit ihm. Ich weiß alles, Monsieur Brent. Ninette hat
es mir erzählt.“
    Er nahm zwar die dargebotene Rechte,
erwiderte aber kaum den Händedruck des Agenten.
    „Sie sollten ihr dankbar sein, Monsieur
Valeau.“
    „Er ist mir böse, weil ich ..
    „Unsinn, nein. Ich bin dir nicht böse“,
erwiderte er heftig.
    „Aber es gefällt Ihnen nicht, daß Ihre
Freundin den Mut gefaßt hat, über das Vorkommnis zu sprechen.“
    „Sie haben’s erfaßt. Genau da liegt der Hase
im Pfeffer. Wir machen uns doch bloß lächerlich.“
    „Wer sagt das?“
    „Ich.“
    „Und woher wissen Sie, daß Sie recht haben?“
    „Na, denken Sie denn nicht ebenso? Kommt
Ihnen das, was Ninette erzählt hat, nicht zum Lachen vor? Jetzt wollen Sie uns
drankriegen wegen groben Unfugs oder wie man das nennt.
    Wir waren betrunken, haben den Busch in Brand
gesteckt und sind herumgetollt wie die Kinder und haben uns an dem Feuerchen
gefreut. Und jetzt wollen wir uns interessant machen.“
    „Beim Herumtollen haben Sie wahrscheinlich
auch Ihre Schuhe ausgezogen und sind barfuß durch die Gegend gesprungen, wie?“
    Raoul Valeaus Augen wurden schmal. „Was
wollen Sie damit sagen?“
    Larry erwähnte die Fußabdrücke, für die
keiner eine Erklärung hatte. Als er davon gesprochen hatte, zuckte Valeau die
Achseln. „Schön, auch das kann der Fall gewesen sein. Ich habe immer
irgendwelchen Unsinn im Kopf.“
    „Wenn Sie Charly Brown hießen, nähme ich
Ihnen das ab, Monsieur Valeau. Aber ich muß zunächst einmal davon ausgehen, daß
alles so ist, wie Mademoiselle Ninette es uns erzählt hat, und ich sehe keinen
Grund, weshalb sie irgend etwas verschwiegen oder hinzugefügt haben sollte. Sie
sollten ihr dankbar sein.“
    „Dankbar sein?“ echote er verständnislos.
    „Dinge, die einen beschäftigen, und die
möglicherweise auch andere betreffen können, sollte man nicht für sich
behalten. Ninette Mosque hat richtig gehandelt. Und nun nehmen Sie sie in die
Arme und geben Sie ihr einen Versöhnungskuß. Sonst tu ich’s für Sie.“
    Einem solchen Mann war Raoul noch nie
begegnet. Ob er wollte oder nicht, das Verhalten des sympathischen Brent
entlockte ihm ein Lächeln.
    „Schön“ meinte er, legte seinen Arm um die
Schultern Ninettes. „Aber was den Kuß anbelangt, so hebe ich mir den auf für
einen späteren Zeitpunkt. Dabei brauchen wir keine Zuschauer.“
    Er hatte es offensichtlich eilig. Er
wechselte nur ein paar Worte mit ihr.
    Obwohl Larry abseits stand und sich von dem
Dorfpolizisten die nähere Umgebung beschreiben ließ, bekam er mit, was Valeau
mit seiner Freundin besprach, denn er gab sich keine Mühe, seine Stimme zu
senken.
    Raoul Valeau war auf dem Weg nach Carcassonne
gewesen. Dort wollte er in einer Apotheke ein
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