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119 - Satanische Klauen

119 - Satanische Klauen

Titel: 119 - Satanische Klauen
Autoren: Larry Brent
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Zimmer auf. Seine Hand
griff automatisch zum Lichtschalter.
    „Nein ... nicht... laßt... mich
. .. laßt mich los!“ Der Mann warf sich im Fiebertraum auf dem Bett hin
und her. Die Augen waren geschlossen. „Ihr verbrennt mich ... mein Gott .. diese Augen..
    Raoul stürzte auf den Träumenden zu. Schweiß
perlte auf dessen Stirn. Seine grauen Haare hingen in die Stirn. Er atmete
stoßweise und schlug um sich.
    „Die Puppe... nehmt die Puppe weg!“ schrie er
gellend.
     
    ●
     
    „Vater! Vater!“ Raoul Valeau schüttelte den
Schlafenden.
    Henry Valeau tobte.
    „Die Puppe. Schafft mir die Puppe vom Hals!“
brüllte er los. als würde er am Spieß gebraten. Seine Stimme über schlug sich.
    „Vater!“
    Er klopfte ihm auf die Wangen.
    Die Tür zum angrenzenden Nebenzimmer wurde
auf gerissen. Brigit Valeau erschien auf der Schwelle, eine schöne schlanke
Frau. Das halb durchsichtige Nachthemd ließ die Umrisse der festen Schenkel und
Hüften ahnen. Brigit Valeau war Mitte vierzig, wirkte aber jugendlicher.
    Rasch lief sie auf das Bett zu, in dem der
Tobende lag und plötzlich die Augen aufschlug.
    Irritiert blickte er sich um, als seine Frau
und sein Sohn sich über ihn beugten.
    Er atmete flach. Seine Stimme klang heiser.
„Was ist denn in euch gefahren? Wieso steht ihr um mein Bett herum?“ „Du hast
geschrien“, erklärte Raoul. „Ich geschrien?“ Henry Valeau wischte sich über
seine Stirn. Sie sahen es alle: seine Hand zitterte. „Warum sollte ich
geschrien haben?“
    „Du hast schlecht geträumt.“ Brigit Valeau
setzte sich auf den Rand des Bettes. Sie seufzte. „Du gefällst mir nicht,
Henry. Was du dir in der letzten Zeit zugemutet hast, war einfach zuviel.
Stundenlang hast du dich in einen Raum eingeschlossen, und alles machst du
allein.“
    Es ist wichtig“, sagte er mit dumpfer Stimme.
Er schüttelte sich, als wäre ihm übel.
    „Auch deine früheren Arbeiten waren wichtig.“
    „Das war etwas anderes.“
    „Nein, es war das gleiche. Aber du hast uns
daran teilhaben lassen, hast uns gefragt, wolltest unsere Meinung hören.
Diesmal...“
    „Ich weiß. Die Geheimnistuerei paßt euch
nicht.“ Er setzte sich aufrecht. Sein Pyjama war völlig durchgeschwitzt. Er
merkte es erst jetzt. „Das gibt es doch nicht“, murmelte er. „Ich bin naß wie
eine Ratte, die in den Bach gefallen ist.“ Er zog die Jacke aus und wollte aus
dem Bett steigen. Brigit Valeau hielt ihn zurück. „Ich hole dir ein Handtuch.
Du erkältest dich.“
    Ehe er protestieren konnte, lief sie schon
zum Wäscheschrank und holte ein Handtuch, mit dem sie ihn abfrottierte.
    „Ihr behandelt mich wie ein Kind“, knurrte
er. Aber dabei grinste er. Die Behandlung schien ihm zu gefallen.
    Raoul Valeau grinste ebenfalls. Er sah seinem
Vater sehr ähnlich. Das energische Kinn, die dunklen Augen, die gerade,
kräftige Nase. „Du hast dich ja auch benommen wie ein Kind, Vater. So habe ich
dich nicht einmal schreien und toben gehört, wenn ich als Junge mal etwas
ausgefressen hatte.“
    „War’s so schlimm?“ erkundigte der Regisseur
sich.
    Beide nickten.
    „Du hast auch im Schlaf gesprochen“, fügte
Brigit Valeau hinzu, während sie den frischen Pyjama aufknöpfte. „Ein Zeichen
dafür, daß du total überlastet bist. Du solltest die Anwesenheit in dieser
Gegend zu einem Urlaub benutzen. Die Hauptarbeit liegt hinter dir. Unternimm
Spaziergänge, ruh dich aus. Mach dir ein paar schöne Tage!“
    „Wovon habe ich gesprochen?“ ging er nur auf
die erste Bemerkung seiner Frau ein, als hätte er die nachfolgenden Worte
überhaupt nicht gehört.
    „Ich habe nur das letzte mitbekommen. Du hast
irgend etwas von einer Puppe gesagt, Chéri.“
    „Von einer Puppe?“
    Raoul Valeau schaltete sich ein. „Vielleicht
war sie dir zu anstrengend, Vater“, meinte er und grinste von einem Ohr zum
anderen. „Nach deiner vielen Arbeit wolltest du möglicherweise in Ruhe gelassen werden. ,Nehmt sie weg, nehmt sie weg!' hast du
gebrüllt. Muß ja ein grundhäßliches Weib gewesen sein, daß du dich so
angestellt hast. Kannst du sie beschreiben?“
    „Ich kann mich an gar nichts erinnern,
merkwürdig. Was du mir da erzählst, ist mir neu, ich habe geträumt.“ „Du
hattest einen Alptraum, Vater." Er schilderte noch mehr Einzelheiten.
    Es half alles nichts. Henry Valeau konnte
sich nicht erinnern.
    Seine Frau hielt ihm die frische Pyjama-Jacke
hin. Er schlüpfte hinein; erst mit dem linken Arm, dann mit dem rechten.
    Die rechte Hand
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