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119 - Satanische Klauen

119 - Satanische Klauen

Titel: 119 - Satanische Klauen
Autoren: Larry Brent
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Art gefiel ihr. Er ging ohne
Vorurteile an eine Sache heran. Er glaubte ihr vor allem, während Dupont es
nicht unterlassen konnte, zynische Bemerkungen zu machen.
    Larry hörte sich noch einmal die Geschichte
an. Es gab keine Widersprüche. Ninette Mosque wußte genau, wovon sie sprach.
    „Und dennoch ist der ganze Vorgang äußerst
rätselhaft und unerklärlich“, bemerkte Larry Brent alias X-RAY-3.
    „Ja, ich weiß.“ Das hübsche Mädchen nickte.
„Deswegen wußte ich auch erst nicht, ob ich Dupont Bescheid sagen sollte oder
nicht, Monsieur Brent.
    Ich wußte, daß ich damit rechnen mußte,
ausgelacht zu werden. Aber dann ließ mir das alles keine Ruhe mehr.“ „Feuer kam
vom Himmel. So haben Sie es beschrieben. Hier hat etwas gebrannt. Die Spuren
sind eindeutig. Haben Sie Gegner, Mademoiselle Ninette?“ „Nein. Nicht, daß ich
wüßte.“
    „Der junge Mann, Raoul Valeau - was wissen
Sie von ihm?“
    „Sehr viel - und nichts, genaugenommen.“
    „Könnte es sein, daß der Anschlag ihm galt?“
    „So sah es aus.“
    „Haben Sie irgend etwas Verdächtiges vorher
gemerkt, ehe die Flammen sich näherten?“
    „Nein. Jedenfalls erinnere ich mich nicht
daran.“
    „Keine Schritte, kein Geräusch?“ „Nein: Die
Gestalt war plötzlich da. Ich habe mir noch einmal alles genau vor Augen
gehalten. Schließlich hätte es auch ein Flammenwerfer sein können, den jemand
auf uns gerichtet hatte, nicht wahr?“
    „Hm, ja.“ Larry bewunderte die klaren und
logischen Schlußfolgerungen der charmanten Französin. Sie bewiesen, daß sie es . gewohnt war, sich Gedanken über eine Sache zu machen.
    „Aber genau das war’s nicht, Monsieur. Kein
scharfgebündelter Strahl. Er kam auch nicht von oben aus der Luft, so daß man
vielleicht meinen könnte, es hätte sich um einen Blitz gehandelt. Dies alles
kommt nicht in Frage. Das Feuer kam auf uns zu - wie - wie auf Füßen. Es sah
aus wie ein in Flammen gehüllter Körper. Wir liefen davon und veränderten
unsere Richtung. Aber das Feuerwesen schlug ebenfalls eine andere Richtung ein
und folgte uns. Endlich fiel es über Raoul her. Den Rest kennen Sie.“
    „Monsieur!“ ertönte da die Stimme des
Dorfpolizisten, der fünf Meter weiter auf dem Feld herumsuchte. „Sehen Sie sich
das doch mal an!“
    Sie gingen über den aufgeweichten Acker. Dort
schien Dupont etwas entdeckt zu haben.
    „Hier sind Spuren, Monsieur.“
    Ninette Mosque wunderte sich Und verstand die
Andeutung Duponts falsch. „Das kann nicht sein“, warf sie sofort ein. „So weit
dort drüben sind wir überhaupt nicht gewesen, und ...“
    „Ich habe nicht gesagt, daß ihr es gewesen
sein müßt. Komisch ist es trotzdem. Es sind Fußabdrücke. Sie sind nicht einmal
sehr alt.“
    Der Dorfpolizist hatte recht. Larry ging in
die Hocke. Was er sah, bestätigte das, was Ninette gesagt hatte.
    Es waren tiefeingesunkene Fußabdrücke,
mehrere hintereinander, groß und breit - und deutlich waren die Spuren von
klauenartigen Zehen zu sehen.
    „Da scheint jemand barfuß gegangen zu sein“,
knurrte Larry.
     
    ●
     
    Er ging den Spuren nach. Sie führten quer
über das Feld. Die Lippen zu einem schmalen Strich zusammengepreßt, blieb das
Mädchen an seiner Seite.
    Die Spuren führten noch etwa dreißig Meter
weiter. Dann existierten keine mehr. Vor ihnen lag der Rebenacker, der vor
einer steilen Felswand, die zu einem stumpfen Kegel auslief, endete.
    Larry drehte sich im Kreise. Von hier aus war
die ganze Umgebung zu überblicken. Man sah über die blaßroten Ziegeldächer von
Relance, sah einen Teil der schmalen, holprigen Straße, die hinter dem
Felskegel verschwand.
    X-RAY-3 suchte die Gegend ab, kehrte wieder
an den ursprünglichen Punkt zurück. „Hier hat es angefangen, es gibt keinen
Zweifel. Hier beginnt die Spur und führt quer über das Feld, bis dicht an den
Pfad. Erst kam es aus der Luft, nahm Gestalt an und damit Masse. Masse ist
gleichbedeutend mit Gewicht. Das ist der Grund, weshalb wir von einem
bestimmten Punkt an Eindrücke sehen.“
    „Ich weiß nicht, ich weiß nicht“, krächzte
Jacques Dupont. Seine Stimme klang heiser. Sie hörte sich an, als hätte er zum
Frühstück schon wieder eine Flasche billigen Wermut getrunken.
    „Was schließen Sie aus dem, was Sie bisher
gesehen haben, Monsieur?“ wandte Ninette sich an den PSA-Agenten. Die Worte,
welche die Töpferin mit dem Dorfpolizisten gewechselt hatte, ließen sich an
einer Hand abzählen. Sie hielt sich an Larry Brent, der ihr
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