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119 - Satanische Klauen

119 - Satanische Klauen

Titel: 119 - Satanische Klauen
Autoren: Larry Brent
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war verbunden. Ein frischer
Verband.
    „Was hast du denn da gemacht?“ wunderte sich
Brigit Valeau.
    „Das? Ach, das ist nicht der Rede wert.“
    „Nicht der Rede wert? Und doch hast du die
ganze Hand zugewickelt, als hättest du dir in sämtliche Finger geschnitten.“
Sie schüttelte nur den Kopf.
    „Ich habe mich ein wenig geritzt. Heute
mittag, auf dem Weg nach Carcassonne habe ich die Radkappe verloren. Ich bin
ein bißchen zu dicht an die Felswand herangekommen, als ich die Kurve nahm. Da
flog sie weg.“
    „Die Felswand?“ krähte Raoul Valeau, der
seine alte Heiterkeit wiedergewonnen hatte.
    „Nein, die Radkappe. Ich habe angehalten und
sie wieder draufgesetzt. Wie man einen Film in eine Kamera einlegt, das kann
ich - aber wie man eine Radkappe montiert, das ist mir ein Problem. Jedenfalls
habe ich mich dabei geschnitten. Es hat geblutet wie verrückt. Ich habe die
betroffenen Finger sofort verbunden.“
     
    ●
     
    Der Tag war grau. Der Wind pfiff über die
Äcker und Felder.
    Drei Menschen hielten sich auf dem Rebenacker
auf. Zwei Männer und eine junge Frau. Es sah so aus, als ob sie etwas
Bestimmtes suchten.
    Bei der weiblichen Begleiterin in dem blauen
Mantel handelte es sich um Ninette Mosque. Der eine der Männer trug eine
Uniform. Das war Jacques, der Dorfpolizist. Der Mann in der pelzbesetzten
Wildlederjacke war ein Fremder.
    Er war erst vor einer guten Stunde auf der
Polizeistation in Relance angekommen.
    Der Fremde hatte ein braungebranntes Gesicht,
als käme er gerade von einem ausgedehnten Urlaub auf den Bahamas zurück. Das
markante Gesicht wurde beherrscht von klugen, rauchgrauen Augen, denen nichts
zu entgehen schien. Er wirkte sympathisch, eine selbstbewußte Persönlichkeit,
ein Mann, auf den man sich verlassen konnte. Die Ruhe, die er ausstrahlte,
wirkte wohltuend.
    Dieser Mann war Larry Brent, Erfolgsagent der
legendären PSA, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, außergewöhnliche
Vorkommnisse zu erforschen und ihnen nachzugehen, wenn die Gefahr bestand, daß
Menschen in irgendeiner Weise Schaden davontragen konnten.
    Auf dem Wege nach Frankreich waren ihm und seiner
charmanten Kollegin Morna Ulbrandson durch X-RAY-1, den geheimnisvollen Leiter
der PSA, Einzelheiten eines Vorgangs vertraut geworden, den sie untersuchen
sollten.
    Ursprünglich hatte er Morna nach Lacolle,
einem winzigen Dorf in den Cevennen begleiten sollen. Dort war es zu einem
rätselhaften Todesfall gekommen, den auch die aus Carcassonne kommende
Kriminalpolizei nicht hatte klären können. Auf dem Weg von Carcassonne aber
erreichte sie eine neue Mitteilung der Zentrale. Larry wurde aufgefordert, sich
in Relance absetzen zu lassen und Kontakt mit dem Dorfpolizisten aufzunehmen.
    Der Grund war die Aussage einer jungen
Dorfbewohnerin, die letzte Nacht ein gespenstisches Erlebnis gehabt hatte, das
sich fast mit dem deckte, das jene Familie in Lacolle ins Unglück gestürzt
hatte.
    Hier waren die Spuren noch frisch.
    Der verkohlte Busch, verrußte Stoffreste von
Raoul Valeaus Jacke, das waren Dinge, die für sich sprachen. Aber sie bewiesen
noch lange nicht das, was Ninette Mosque und Raoul Valeau erlebt und gesehen zu
haben glaubten.
    Bisher war nur die Aussage der jungen
Töpferin protokolliert. Gleich in den frühen Morgenstunden hatte sie in der
Polizeistation vorgesprochen und ihre Wahrnehmungen mitgeteilt. Wie sie Jacques
Dupont anvertraute, hätte sie erst einen langen inneren Kampf ausgefochten,
ihre Wahrnehmungen mitzuteilen, aus Angst, belächelt zu werden. Es stimmte
sogar. Sie war belächelt worden. Von Jacques, der ihr den Vorwurf machte,
letzte Nacht wahrscheinlich zuviel St. Chemin, einen besonderen, in dieser
Gegend wachsenden Wein, der ins Blut ging, getrunken zu haben.
    Aber auch Jacques hatte seine Vorschriften.
So war vor ein paar Tagen eine Mitteilung auf seinen Schreibtisch geflattert,
wonach er jedes ungewöhnliche Vorkommnis in seinem Dienstbereich einer
Vorgesetzten Dienststelle mitteilen mußte. Dazu gehörten offensichtlich auch
Dinge, die er als lächerlich einstufen würde.
    Verrückte Welt, hatte Dupont gedacht und
seinen Schnurrbart gezwirbelt. Der Dorfpolizist konnte nicht ahnen, daß die PSA
Initiative ergriffen hatte, um etwas Geheimnisvollem und Lebenzerstörendem auf
die Spur zu kommen.
    Larry sah sich alles sehr genau an, stellte
dann seine Fragen. Ninette Mosque hielt sich mehr in seiner Nähe auf als in der
des Dorfpolizisten, den sie seit jeher kannte.
    Brents sachliche
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