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1184 - Die Satanszahl

1184 - Die Satanszahl

Titel: 1184 - Die Satanszahl
Autoren: Jason Dark
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aus. Dort aber war niemand zu Hause. Nicht immer stand das Schicksal perfekt auf unserer Seite.
    Warten…
    Im Moment tat sich nichts. Es war sogar sehr still geworden. Dann hörte ich Robsons Lachen. Danach sprach er so laut, dass ich ihn auch verstehen konnte.
    »Sie hauen ab, Moira. Sie hauen wirklich ab. Ich habe sie gescheucht.« Er lachte wieder. »Was heißt ich? Das hat der Teufel getan. Er stand mir zur Seite, hörst du?«
    »Ja, ja…«
    »Er ist der beste Freund. Alle sind meine Freunde. Ich warte auf die große Stunde.« Er ließ den Mund offen, und seine Zunge tanzte aus dem Spalt hervor.
    Meine Augen befanden sich in ständiger Bewegung. Ich suchte nach einer Möglichkeit, ihn anzugreifen. Ich musste springen und ihn von seiner Geisel losreißen. Einen finalen Rettungsschuss konnte ich nicht ansetzen, denn seine verdammte Waffe klebte mit der Mündung an Moiras rechter Kopfseite, direkt über dem Ohr. Ein Reflex nur, und alles wäre für sie vorbei gewesen.
    Er ging mit ihr weiter vor. Auch wenn ihr Körper steif war, so konnte sie sich nicht gegen den Druck wehren. So traten beide an das graue Balkongitter heran, um nach unten zu schauen. Bisher war keiner von ihnen auf die Idee gekommen, sich zu drehen und in die Höhe zu blicken.
    Ich hatte meine Beretta gezogen. Die Mündung war auch auf den Rücken gerichtet, aber ich drückte nicht ab. Stattdessen hörte ich Robson wieder zu. Er konnte seine Freude einfach nicht bei sich behalten und hatte Spaß, dass sich unten etwas änderte. Auch ich glaubte, das Geräusch der abfahrenden Autos zu hören.
    Robsons Kichern klang schrill. Wäre es möglich gewesen, er hätte sich sogar die Hände gerieben.
    Dafür gab er seinem Triumph anders Ausdruck. »Da, sie hauen ab. Siehst du, Moira. Deine Retter hauen ab. Sie haben Angst und Respekt vor mir. Ich bin super. Ich bin der Beste überhaupt, verdammt.«
    »Dann ist ja alles okay, Nicht?«
    »Nein, nicht für mich.«
    »Was willst du denn noch?«
    »Dich, Moira, nur dich. Glaub nur nicht, dass ich es dir einfach mache. Nein, wir werden noch unseren Spaß haben. Denk an ihn, denk an den großen Meister!«
    »Er ist tot!«
    »Nein, er ist nicht tot!«
    Ich hatte zugehört und fragte mich, von wem die Rede gewesen war. Bestimmt nicht vom Teufel oder Asmodis, denn der war nicht tot. Es musste um eine andere Person gehen, die ebenfalls alles Mögliche für mich werden konnte, nur nicht mein Freund.
    »Du verrennst dich, Dean!«
    »Ach ja? Schau dir deinen Kumpel an. Er war auch der Meinung. Und jetzt ist er tot.«
    »Es wird dich nicht weiterbringen.«
    »Das überlasse mal mir.« Er drückte Moira gegen das Balkongitter. Dann schrie er mit lauter Stimme seine Forderungen in die Tiefe. »Schneller, verdammt! Ich will, dass ihr schneller verschwindet, sonst schlägt der Tod wieder zu!«
    Ich hatte mich weiter nach vorn geschoben und eine Position erreicht, die ich als fast ideal ansah für einen Sprung in die Tiefe. Robson machte zudem nicht die Anstalten, seinen Kopf oder sich selbst zu drehen, um in die Höhe zu schauen. Er konzentrierte sich einzig und allein auf die Szene unter ihm.
    Auch Moira bewegte sich nicht. Der Druck der Waffenmündung hatte sie erstarren lassen.
    Für mich stand fest, dass ich nicht mehr zu lange warten durfte. Irgendwann würde auch jemand wie Robson auf die Idee kommen, dass es noch andere Möglichkeiten gab. Darauf konnte ich nicht warten.
    Es passierte schneller, als ich gedacht hatte. Seine Freude änderte sich. Misstrauen keimte in ihm hoch. Ich hörte ihn knurren, dann schüttelte er den Kopf und holte dabei pfeifend Atem.
    »Scheiße, das geht mir zu glatt, viel zu glatt, verstehst du?«
    »Wieso?«
    »Ja, sie hauen einfach ab. Sie ziehen sich zurück. Das ist es doch. Keiner hat mehr eine Frage gestellt. Die tun, als wäre ich der Boss. Irgendwas stimmt da nicht. Die haben noch einen Trick auf Lager, einen verdammten Trick. So sind die Bullen eben. Man kann diesen Hunden nicht trauen.«
    Moira dachte anders. »Aber du hast es doch verlangt, verflucht noch mal. Was willst du denn noch?«
    »Sicherheit.«
    »Sie sind…«
    »Nein, nein, da steckt mehr dahinter.« Er legte eine Pause ein. Ich hörte ihn nur noch heftig atmen.
    In der Zwischenzeit war es mir gelungen, mich an der Kante halb aufzurichten. Ich behielt die hockende Stellung bei und musste versuchen, das Gleichgewicht zu behalten. Geräusche hatte ich bisher so gut wie keine verursacht.
    Die Entfernung zwischen Dach und
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