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1183 - Visionen der Hölle

1183 - Visionen der Hölle

Titel: 1183 - Visionen der Hölle
Autoren: Jason Dark
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Visionen?« fragte Sir James.
    »Was meinen Sie damit?« Harding deutete auf sich. »Ob ich die Visionen gehabt habe?«
    »Nein, nicht direkt. Ich denke an Visionen aus der Hölle.«
    Es war ein starker Satz aus dem Mund unseres Chefs gewesen, und Tom Harding war so baff, dass er zunächst nichts antworten konnte. Er wiederholte dann den Begriff von den Visionen und hob zugleich seine Schultern an. »Bisher habe ich nicht über die Hölle nachgedacht«, gestand er. »Ich will es auch nicht tun. Das ist mir zu kompliziert und zu suspekt. Ich kann mir zudem nicht vorstellen, dass man mit der Hölle einen Kontakt bekommen kann. Aber wenn Sie das so sagen, Sir James, dann wird es einen Grund haben.«
    »Nur eine Vermutung, Tom.«
    Er streckte uns die Hände entgegen. »Aber Sie glauben mir doch alle, nicht wahr? Ich bin nicht verrückt! Ich bin im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte und war es zu dem Zeitpunkt auch. Ich wollte nur ein wenig Spaß haben und jetzt…« Er brach ab, wischte wieder über sein Gesicht und senkte den Kopf. Er kam sich plötzlich so hilflos vor. Es gab einfach keine Erklärungen, die in sein Bild von dieser Welt gepasst hätten.
    Auch wir standen ziemlich daneben. Seltsamerweise gab es für mich keinen Grund, dem Mann nicht zu glauben. Da verließ ich mich einfach auf mein Gefühl, das mir sagte, wie nahe dieser Tom Harding der Wahrheit gekommen war.
    »So sieht es aus. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen. Alles andere ist Ihre Sache.«
    »Wo können wir diesen Club finden?«
    »In Belgravia.«
    »Oh, eine vornehme Gegend.«
    Harding lachte. »Ja, in einer alten Villa. Man muss sie schon kennen.«
    »Und man kommt einfach hinein, ohne Mitglied in diesem Club sein zu müssen?«
    »Es ist kein Club. Sie können hinein. Reklame wird nicht gemacht. Wer klingelt, der weiß Bescheid. Der hat dann die Informationen von einem Freund bekommen.«
    »Wie viele Tänzerinnen finden wir denn dort?«, erkundigte sich Suko, bevor er seine Beine ausstreckte.
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Mich interessierte einfach nur Doria. Alle anderen konnten mir gestohlen bleiben. Hört sich komisch an, ist aber so.«
    Ich lächelte, als ich sprach. »Und sie ist wirklich diese Superfrau?«
    »Für mich schon.«
    »Dann schlage ich vor«, sagte Sir James und sah Suko und mich an, »dass Sie sich diese Tänzerin mal genauer anschauen.«
    »Das hatten wir auch vor, Sir.« Ich wandte mich wieder an Tom Harding. »Wann können wir denn hin?«
    »Ab Mittag ist offen.«
    »Wunderbar.«
    Er hüstelte. »Und Sie werden auch wirklich nichts erzählen?«
    »Nein, warum sollten wir?«
    »Dann viel Glück.« Sein Gesicht bekam einen träumerischen Ausdruck. »Irgendwie beneide ich Sie sogar. Sie werden sicherlich das schaffen, von dem ich nur träumen kann. Sie werden- Doria ganz nahe sein. Sie werden mit ihr sprechen und sie sogar anfassen können.« Seine Augen glänzten plötzlich. »Wie sehr habe ich mir das immer gewünscht, aber es ist offiziell nicht erlaubt. Ob man sich mit ihr verabreden kann, weiß ich auch nicht. Ich werde es jetzt nicht versuchen…«
    Sir James gab uns mit einem Blick zu verstehen, dass er mit seinem Clubfreund allein bleiben wollte, und wir waren froh, das Büro verlassen zu können. Harding gefiel keinem von uns. Nicht aufgrund seines Aussehens, dafür konnte niemand etwas, aber er war so unsympathisch, und sein Blick hatte mir ebenfalls nicht gefallen. Ich konnte mir schon denken, wie er die nackten Frauenkörper anschaute und dabei feuchte Träume bekam.
    Im Flur musste Suko tief einatmen. »Himmel, das ist ein Typ, nicht wahr?«
    »Kannst du wohl sagen.«
    »Und was denkst du?«
    Ich schlenderte langsam auf Glendas Bürotür zu. »Was soll ich denken oder sagen? Man ist vor Überraschungen niemals sicher. Monster im Spiegel…«
    »Ist auch nicht neu.«
    »Eben, Suko. Deshalb gehe ich auch davon aus, dass er uns nichts vorgesponnen hat. Harding ist gar nicht der Typ, der sich so etwas ausdenkt. Da werden wir schon genauer nachforschen müssen und zwar in der Villa.«
    »Erotic Mirror. Starker Name.«
    Das hatte Suko gesagt, als ich die Bürotür öffnete. Glenda mit ihren großen Ohren hatte es natürlich verstanden und meinte sofort: »Was habe ich da gehört? Erotic Mirror? Ihr habt euch einen erotischen Spiegel zugelegt?«
    »So weit sind wir noch nicht«, erklärte ich. »Wir werden ihn uns erst anschauen. Dann sehen wir weiter.«
    Sie trat einen Schritt von mir weg, als hätte ich die Pest an
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