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1180 - Das Clansgericht

Titel: 1180 - Das Clansgericht
Autoren: Unbekannt
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wen wir dafür einsetzen sollen."
    „Jetzt lache ich aber gleich wie Elsebog", kicherte der Ilt. „Wer soll denn den unbesiegbaren Organ aufs Kreuz legen, wenn nicht ich?" 2. „Herein mit ihm", sagte Iralasong. „Natürlich habe ich Zeit für meinen Freund, den Clanskern Aftuheigart.
    Welch eine Frage! Ich freue mich, das er den Weg zu mir gefunden hat."
    Iralasong log. Er hatte eine tiefe Abneigung gegen Aftuheigart, aber das durfte er ihn natürlich nicht spüren lassen.
    Er schwamm völlig unbekleidet in einem nierenförmigen Schwimmbad. Sein Symbiont hatte sich von seinem Rücken gelöst und glitt tief unter ihm ständig hin und her. Von dem dampfenden Wasser stiegen die Gerüche exotischer Kräuter auf, von deren belebender und verjüngender Wirkung Iralasong fest überzeugt war. Aus verborgenen Lautsprechern hallte eine schrille Musik.
    Aftuheigart trat ein. Er trug einen weiten Umhang, der bis zu den Füßen herabreichte. Auf dem Kopf spielten zwei vierbeinige Tiere miteinander. Sie führten Scheingefechte aus, warfen sich laut kreischend gegeneinander, sprangen in die Luft und krallten sich im nächsten Moment wieder an den Haaren des Clanskerns fest. Diesen schien das wilde Treiben auf seinem Kopf nicht im geringsten zu stören.
    Mit begierig funkelnden Augen blickte Aftuheigart auf das Wasser. Allzu gern hätte er sich mit seinem Symbionten hineingestürzt und die Kräuter auf sich einwirken lassen. Er wusste, das es äußerst schwierig und kostspielig war, diese Zutaten für das Bad zu besorgen.
    Doch Iralasong dachte gar nicht daran, ihn in das Bad zu lassen. „Was führt dich zu mir, mein Freund?" rief er fröhlich. „Du weißt es nicht?" Aftuheigart gab sich erstaunt. „Erinnerst du dich nicht daran, das du Marihogand, meiner entzückenden Tochter, ein Versprechen gegeben hast?"
    Iralasong wurde beinahe schlecht bei dem Gedanken an die Ausgeburt der Hässlichkeit, die der Clanskern seine Tochter nannte. „Doch, doch", antwortete er und schwamm zum Beckenrand, um sich daran festzuhalten. „Wie kannst du nur annehmen, das mir so etwas entfallen könnte?"
    „Dann willst du sie nach wie vor heiraten?"
    „Wenn sie mich noch will?"
    „Natürlich will sie dich, Clanskopf", beteuerte Aftuheigart. „Ich frage nur, weil sie von anderen Freiern bestürmt wird, und da sie Lust auf die Ehe hat, auch gern wissen möchte, ob sie frei oder gebunden ist. Sie könnte morgen schon verheiratet sein."
    „So wahr die Götter im Vakuum atmen können", stammelte Iralasong. „Das habe ich nicht gewusst.
    Ich hätte ihr längst gesagt, wie sehr ich mich nach ihr sehne. Aber unter diesen Umständen gebe ich sie natürlich frei. Ich möchte ihrem Glück nicht im Wege stehen."
    Er ließ den Beckenrand los, tauchte unter und blieb eine ganze Weile unter Wasser, weil er sonst laut losgelacht und damit den Clanskern tödlich beleidigt hätte. So ließ er diesem Zeit, sich über seine eigene Torheit Gedanken zu machen.
    Selbstverständlich gibt es keinen einzigen Mitbewerber um die Gunst seiner Tochter, dachte Iralasong.
    Dieser Narr glaubt, mich erpressen zu können. Er soll sich geirrt haben.
    Als er wieder auftauchte, saß Aftuheigart wie ein Häuflein Elend am Beckenrand. „Höre mich an, Iralasong", stotterte er. „Ich muss dir etwas gestehen."
    „Heraus damit."
    Der Symbiont des Clanskopfs strich unter diesem entlang und rieb sich an seinem Rücken, bevor er wieder zum Grund des Beckens hinabtauchte. „Ich habe nicht ganz die Wahrheit gesagt", gestand Aftuheigart unglücklich. „Natürlich hat meine Tochter alle anderen Bewerber um ihre Gunst abgewiesen, da sie doch dir versprochen ist."
    „Und nun?"
    „Sie freut sich darauf, von mir zu hören, wann die Hochzeit ist."
    Er lässt nicht nach, dachte Iralasong enttäuscht. Also sei's drum. Ich werde die dumme Pute heiraten und mich mit Veraleß amüsieren. „Reden wir nicht drum herum", sagte er laut. „Ich werde deine Tochter in drei Tagen heiraten. Richte ihr das aus. Und dir schreibe hinter die Ohren, das deine Stimme ab sofort mir gehört. Bei allen Entscheidungen, wie auch immer sie ausfallen mögen. Vergiss das nicht."
    Hinter diesen Worten stand eine derart brutale Drohung, das Aftuheigart erschrocken erbleichte und sich mit einigen unterwürfigen Verneigungen zurückzog. Iralasong grinste hinter ihm her. Manche mögen glauben, das ich langsam alt werde, dachte er triumphierend. Sie irren sich. Alles Leben unter dem Licht der Sterne altert, aber ich
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