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1180 - Das Clansgericht

Titel: 1180 - Das Clansgericht
Autoren: Unbekannt
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Gucky an, und ein eisiger Schrecken durchfuhr den Ilt.
    Immer wieder war von der Clansmutter die Rede, die irgendwann kommen sollte. Gucky musste daran denken, das er selbst in einem verspätet erscheinenden Raumschiff nach Sonnenfleckchen gelangt war.
    Befand sich die Clansmutter womöglich in diesem Schiff? Würde sie in den nächsten Sekunden hier im Saal erscheinen und Clifton Callamons Aussage als Schwindel entlarven?
    Es war still geworden im Saal. Aller Augen waren auf den vermeintlichen Iralasong gerichtet. „Ich habe erfahren, das die Clansmutter an Bord irgendeines der Raumschiffe der fremden Flotte ist", behauptete der Angeklagte. „Und ich habe nach einem Weg gesucht, sie zu finden und zu befreien. Dazu musste ich zunächst einmal Zeit gewinnen. Ich musste die Flotte aufhalten. Aus diesem Grund habe ich den Zweikampf befohlen, dessen Ergebnis mir völlig gleichgültig war. Und während alle Aufmerksamkeit auf den Kampf gerichtet war, haben meine Freunde versucht, die Clansmutter ausfindig zu machen. Leider muss ich gestehen, das es nicht gelungen ist. Die Clansmutter wird nach wie vor von den Fremden als Geisel missbraucht."
    „Ist das wahr, Iralasong?" fragte das Tropfenwesen. „So wahr wie ich Iralasong, der Clanskopf der Irtuffen, bin!"
    Gucky kniff ein Auge zu. „Wir dürfen das Leben der Clansmutter nicht gefährden", stellte das Wesen fest, das wie ein Dach aussah. „Sie hat geschwiegen. Ebenso wie das Armadaherz. Jetzt wissen wir, warum", sagte das Wesen, das aus drei Stämmen zusammengefügt zu sein schien. „Wir müssen die Flotten passieren lassen", schlug das Tropfenwesen vor. „Iralasong ist freizusprechen. Die Fyrer dagegen haben den Tod verdient."
    Die Vorsitzenden des Clansgerichts berührten einen kleinen metallischen Kasten, der zwischen ihnen stand, und eine blaue Flamme entstand über ihren Köpfen. „Das Urteil", verkündete das Dachwesen. „Iralasong wird freigesprochen. Die Fremden dürfen passieren. Gryden-Holmes wird zum Tode verurteilt. Der Clan der Fyrer wird auf den letzten Rang der Clansordnung gesetzt. Damit sind die Fyrer die unbedeutendsten von uns allen. Das Clansgericht ist geschlossen."
     
    *
     
    Iralasong öffnete die Augen. Stöhnend griff er sich an den Kopf. „Wo bin ich?" fragte er mühsam. „Wo könntest du schon sein?" erwiderte Gucky, der es sich in einem Sessel bequem gemacht hatte. „In der Machtnische Wavz, und dort in deinem Schlafzimmer. Du hast ein kleines Nickerchen gemacht, um für deine Hochzeit frisch zu sein, die in wenigen Minuten stattfinden wird."
    Der Irtuffe richtete sich kerzengerade auf. Seine Augen weiteten sich. „Was hast du da gesagt?" brüllte er, griff sich dann jedoch wieder an den Kopf und sank ächzend in die Kissen zurück. „Hochzeit habe ich gesagt", entgegnete der Ilt vergnügt. „Und nebenan wartet deine Geliebte Veraleß.
    Das Clansgericht hat dich freigesprochen, und Gryden-Holmes hat Schwierigkeiten. Gelinde ausgedrückt."
    Iralasong richtete sich vorsichtig auf. Gucky konnte ihm ansehen, wie schlecht es ihm ging. „Ich habe einen fürchterlichen Kater", jammerte der Irtuffe. „Habe ich denn soviel getrunken? Ich erinnere mich überhaupt nicht daran."
    „Das macht das Alter", gab Gucky genüsslich zurück. Er dachte an die Injektion, die Iralasong an Bord der BASIS erhalten hatte.
    Iralasong wollte sich auf ihn stürzen, konnte jedoch noch nicht einmal das Bett verlassen, weil es ihm zu schlecht ging. „Ich lasse dich töten, wenn du noch einmal vom Alter sprichst", drohte er. „Aber das Alter ist der Grund dafür, das du alles vergessen hast", behauptete der Mausbiber. „Was ist geschehen?" fragte der Clanskopf kleinlaut. Jetzt wurde deutlich, das er eine geradezu hysterische Angst vor dem Alter hatte und jedes kleine Wehwehchen als Anzeichen schwindender Jugend ansah. Gucky hatte es schon lange gewusst, aber erst jetzt erkannte er, wie tief verwurzelt diese Angst vor dem Alter bei Iralasong war. „Es ist viel geschehen, mein Freund", erklärte er. „Du hast dich der entzückenden Marihogand erklärt."
    „Entzückend? Keine andere Irtuffin ist so hässlich wie sie. Man sollte sie nicht frei herumlaufen lassen."
    „Veraleß ist zu dir gekommen, um dir zu sagen, das sie nun doch deine Geliebte werden will, aber du Esel hast sie abfahren lassen. Jetzt ist sie beleidigt."
    „Nein. Das ist nicht wahr. So was kann ich nicht getan haben."
    „Vermutlich das Alter. Es wird das Alter sein. Du fühltest dich
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