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1178 - Lisas Totenruf

1178 - Lisas Totenruf

Titel: 1178 - Lisas Totenruf
Autoren: Jason Dark
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nicht gedacht. Ich will nicht auch noch eine Kugel in den Rücken bekommen.«
    Im Prinzip hatte er Recht. Dennoch war ich nicht dafür. »Sie müssten zum Ausgang, Mr. Goldman.«
    »Ja und?«
    »Sie wären auf sich allein gestellt. Es ist wohl besser, wenn Sie in unserer Nähe bleiben.«
    Er schluckte einige Male. »Aber was wollen Sie denn erreichen?«
    »Die Blonde fangen und auch ihren Helfer. Sie halten sich nicht weit von uns entfernt auf.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Ich weiß es eben.«
    Suko hatte in der Zwischenzeit die Umgebung abgesucht, jedoch niemanden entdeckt. Frustriert kehrte er zu mir zurück. »Verdammt, die können sich wirklich hier verstecken, ohne dass wir nur eine Haarspitze von ihnen sehen. Diese Lisa hat ihr Ziel erreicht. Was sollte sie noch auf dem Friedhof hier halten?«
    »Sicherheit, Suko!«
    »Bitte?«
    »Ja, hier ist sie sicher. Hier hat sie durch den Ghoul den nötigen Schutz gefunden. Ich glaube nicht, dass sie sich nach Sofia und ihren Leuten zurücksehnt. Lisa hat ein völlig neues Leben begonnen. Du darfst nicht vergessen, dass sie hier auf dem Friedhof schon seit einigen Wochen eine neue Heimat gefunden hat. Sie hat sich mit dem Ghoul perfekt verstanden. Wenn ich an die verschwundenen Menschen denke, von denen Goldman erzählt hat, dann könnte ich mir vorstellen, dass sie die Leute dem Ghoul als Tote zugeführt hat. Die beiden sind zu einem perfekten Killerpaar geworden.«
    »Dann ist Lisa in deinen Augen sogar eine mehrfache Mörderin.«
    »Bestimmt!«
    Suko sagte nichts mehr. Auch Burt Goldman schwieg. Er war noch nervöser. Ich sah ihm an, dass ihm die Fragen auf den Lippen brannten. »Hören Sie, Mr. Sinclair. Ich denke, dass alles, was Sie gesagt haben, auch den Tatsachen entspricht und habe mir deshalb meine Gedanken gemacht. Wenn das alles so zutrifft, kann es doch sein, dass wir die nächsten Opfer sein könnten.«
    »Das wäre ihr Ziel. Ghouls sind unersättlich, will ich mal sagen. Wir kennen uns da aus.«
    »Sie würde uns töten wollen.«
    Ich nickte.
    »Aus dem Hinterhalt?« Er wollte es jetzt genau wissen.
    »Ja, aus dem Hinterhalt. So wie sie Cesare umgebracht hat. Es gibt für sie keine Regeln mehr. Und Sie dürfen nicht vergessen, dass sie sich jetzt im Besitz einer Schusswaffe befindet.«
    Goldman schluckte, sagte jedoch nichts. Meine Worte hatten ihm die Sprache verschlagen. Er rieb über sein Gesicht. Als er wieder frei sehen konnte, schaute er sich um, doch weder die Blonde noch der Ghoul waren zu sehen.
    »Was können wir denn tun?«, fragte er.
    »Auf keinen Fall den Friedhof verlassen«, erklärte Suko. »Wir haben am Rücken keine Augen. Und wenn wir die ganze Nacht hier wachen, wir dürfen einfach nicht in Gefahr laufen, in einen verfluchten Hinterhalt zu geraten.«
    »Die ganze Nacht?«
    »Haben Sie einen besseren Vorschlag?«
    »Ja.«
    »Dann raus damit.«
    »Rufen Sie doch Ihre Kollegen an. Die sollen das Gelände absperren. Ein Sondereinsatzkommando. Das ist es. Das ist die Lösung. Das sieht man auch immer in den Filmen.«
    »Wir sind hier nicht im Fernsehen«, sagte ich. »Auch wenn wir das tun würden, die Chance, an beide heranzukommen, würde kaum größer sein. Ich kann mir vorstellen, dass es unter den Gräbern einige Verstecke gibt, die sich der Ghoul geschaffen hat. Er und auch Lisa würden sich sofort zurückziehen, wenn hier eine Masse Menschen erscheint. Mit uns dreien können sie fertig werden, das zumindest werden sie hoffen, alles andere kann man vergessen.«
    Burt Goldman wusste nicht, was er sagen sollte. Es gab kein Gegenargument mehr. Hier zu warten, war wirklich der beste Vorschlag, und ich wollte es auch nicht im Freien, sondern dort, wo auch wir den entsprechenden Schutz fanden.
    »Wir ziehen uns in das Totenhaus zurück!«, sagte ich deshalb.
    Suko lächelte. »Genau daran habe ich auch schon gedacht.«
    »O Gott, zu den Särgen?«
    »Keine Sorge, Mr. Goldman. Die Toten darin sind harmlos. Gefährlich sind immer die Lebenden.«
    »Wenn Sie das sagen.«
    »Kommen Sie.«
    Er nickte. Er war nicht locker, was auch niemand von ihm verlangen konnte. Er hatte eine Welt kennen gelernt, die ihm bis zum gestrigen Tag noch verschlossen gewesen war. Wahrscheinlich hatte er den Begriff Ghoul gar nicht mal gekannt.
    Wir nahmen ihn auf dem kurzen Weg zum Totenhaus in die Mitte. Ich ging als Erster und suchte so gut es ging die Umgebung ab. Suko tat das Gleiche. Nur waren wir nicht in der Lage, etwas anderes zu sehen, und wir rochen den
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