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1178 - Lisas Totenruf

1178 - Lisas Totenruf

Titel: 1178 - Lisas Totenruf
Autoren: Jason Dark
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auf dem unteren Teil dieses ungewöhnlichen Friedhofs. Es war schon ein Gelände wie man es nicht überall zu sehen bekommt. Der Friedhof war in einen Hügel hineingebaut und stieg in Terrassen an.
    Es war ein altes Gelände. Hier gab es nicht nur breite Familiengruften und ungewöhnliche Grabsteine, es gab auch regelrechte Totenhäuser, die irgendwelchen Familien schon seit vielen Jahren gehörten und deren Türen nur dann aufgeschlossen wurden, wenn neue Leichen ihren Platz dort finden sollten.
    Eines dieser Totenhäuser stand nicht weit von ihnen entfernt. Eine Treppe führte zu einer terrassenartigen Plattform hoch. Dann stand der Besucher direkt vor dem Steinhaus, das sogar ein Dach und natürlich eine Tür hatte. Säulen hielten das Dach, und vor ihnen standen die beiden Kübel mit den Pflanzen.
    Es war alles gepflegt, selbst das Schloss der Steintür wirkte wie frisch geölt. Die beiden Killer sahen es deshalb, weil Serrano mit seiner starken Stablampe die Umgebung ableuchtete und auch den Eingang erwischte.
    Für einen Moment blieb der Lichtkreis auf dem Schloss ruhen. Mario stand unbeweglich. Gedanken schossen durch seinen Kopf, die für ihn ein Gag waren.
    Das Schloss sah aus, als wäre es recht leicht zu öffnen. Da lag es auf der Hand, dass es eben der besondere Gag war, wenn der Tote innerhalb dieser Gruft verschwand.
    Er drehte sich weiter und wollte mit Curzi darüber sprechen, als er mitten in der Bewegung stoppte.
    Ein neues Ziel!
    Serrano konnte es nicht glauben. Das war verrückt. Das war auch kein Gespenst, das ihn und seinen Kumpan anstarrte. Es war einfach das Gesicht einer jungen Frau, die sich nicht bewegte und so starr wie ein Grabstein hinter einem Busch stand.
    Sekundenlang passierte nichts. Auch die Unbekannte bewegte sich nicht. Sie musste durch die Entdeckung paralysiert worden sein, und sie stand noch immer an der gleichen Stelle, als Serrano ein bestimmter Gedanke durch den Kopf schoss.
    Sie ist eine Zeugin!
    »He!«, zischelte er Curzi zu. »Siehst du das, was ich auch sehe, verdammt?«
    »Ja.«
    »Und was ist das?«
    »Ein Engel?«
    »Du Arsch. Es gibt keine Engel. Es gibt höchstens Teufel. Nein, nein, das ist auch keine Leiche, die man dorthin gestellt hat. Das ist eine Frau, eine junge Frau, und sie hat leider gesehen, was wir mit Hilton gemacht haben.«
    »Dann hat sie Pech gehabt!«, flüsterte Curzi. Er holte seine Waffe hervor und wollte auf das im Licht liegende Gesicht anlegen, aber Serrano war schneller und drückte Curzis Arm nach unten.
    »Was soll das? Willst du sie am Leben lassen?«
    »Nein, nein, das nicht.«
    Die Frau hatte sich nicht bewegt. Durch das Licht schien sie noch stärker paralysiert worden zu sein.
    Ihr Gesicht war so starr. Das aus dem Gesicht gekämmte, aber bis zur Schulter fallende Haar leuchtete wie ein blasser Vorhang, und selbst das Rot der Lippen sah in diesem Licht bleich aus.
    Mario Serrano verzog die Lippen. Das war was für ihn. Frauen wie die Blonde liebte er. Aber daran durfte er jetzt nicht denken. Das Geschäft war wichtiger.
    Er drückte Cesare Curzi die Lampe in die Hand. »Behalte sie genau unter Kontrolle.«
    »He, und du?«
    »Ich gehe zu ihr!«
    »Ja, tu das.«
    Serrano schlug einen Bogen, denn er wollte die blonde Person von der Rückseite her erreichen. Auf dem Weg geriet sie aus seinem Blickfeld. Wenn sie sich jedoch bewegte oder zu fliehen versuchte, würde ihm Curzi Bescheid geben. Sie hatte keine Chance.
    Für einen Moment hatte Serrano wirklich daran gedacht, eine Tote vor sich zu haben. Das konnte er jetzt vergessen, denn als er hinter ihrem Rücken auftauchte, sah er, dass sie sich bewegte und auch leicht zitterte.
    Dicht hinter ihr blieb er stehen. »He, Lady, was ist los?«
    Seine Freundlichkeit war nur gespielt, denn tief in ihm lauerte das Tier.
    Sie gab ihm keine Antwort.
    »Wenn du nicht willst, machen wir es anders.« Er schlug seine rechte Hand auf die nackte Schulter der Unbekannten, die nur mit einem ärmellosen roten Kleid bekleidet war, und zerrte sie wuchtig herum. Dabei hatte er das Gefühl, eine Puppe angefasst zu haben, doch der leise Aufschrei belehrte ihn eines Besseren.
    Sie lebte. Sie war aus Fleisch und Blut. Sie schlug die Augen nieder, taumelte auch zur Seite und wurde dann mit einem weiteren Ruck auf Serrano zugerissen, dem es Spaß machte, sie aufzufangen.
    Er merkte, wie dünn das Kleid war. Unter dem Stoff fühlte er die weiche Haut, und seine Lippen verzerrten sich zu einem Grinsen.
    »Wie heißt
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