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1178 - Die vierte Weisheit

Titel: 1178 - Die vierte Weisheit
Autoren: Unbekannt
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Schließlich schwebte er ruhig mitten über dem großen, runden Konferenztisch. Die Lautstärke des Sausens hatte ebenfalls abgenommen. Es klang jetzt nur noch wie das verhaltene Brummen einer Maschine, an der irgendwo eine Nut nicht richtig saß.
    Die Anwesenden musterten das rosarot leuchtende Gebilde teils mit verwunderten, teils mit mißtrauischen Blicken. Lediglich Sato Ambush blieb völlig ruhig. Er betrachtete den rotierenden Trichter mit stillem Lächeln. Er schien zu wissen, was hier vorging.
    Die Farbe des Energiekreisels veränderte sich allmählich. Von mattem Rosa wurde sie zu glänzendem Hellrot. Plötzlich sprach Gucky in das von verhaltenem Brummen erfüllte Schweigen: „Danke, das sind recht freundliche Gedanken, die wir zu schätzen wissen."
    Fellmer Lloyd grinste dazu. Es gab keinen Zweifel: Die beiden Telepathen hatten Kontakt mit dem merkwürdigen Gebilde aufgenommen.
     
    *
     
    „Die Lage hat sich grundlegend gewandelt", hörte Perry Rhodan die Worte einer Stimme, die unmittelbar in seinem Bewußtsein materialisierte. „Ihr habt die vier Weisheiten geäußert. Der Weg zum Loolandre steht euch offen. Gebt euch jedoch keinen Illusionen hin. Ihr habt alle den Text des vierten Kodesatzes in Erinnerung. Das Gebiet, das dem Loolandre vorgeschaltet ist, kann sich für euch sehr wohl noch in den Vorhof der Hölle verwandeln."
    Perry beugte sich nach vorne.
    „Ich nehme an, du bist Chmekyr", sagte er.
    Er sprach laut. Die Gedanken für die telepathische Verständigung formten sich dabei automatisch, und die anderen Zuhörer vernahmen, was er zu sagen hatte.
    „Ich bin Chmekyr, euer Verbündeter", lautete die Antwort. „In seiner wahren Form. In der Form, in der der Pförtner nur als einziges Exemplar existieren kann."
    „Dem Himmel sei Dank", seufzte Alaska Saedelaere in komischer Verzweiflung. „Ich hatte schon Alpträume von all den Tausenden von Blaugeschuppten, Schwabbelblasen und Quadratschädeligen."
    „Unser Verbündeter?" erkundigte sich Perry. „Welche Funktion wirst du als unser Verbündeter versehen?"
    „Das wird sich aus der Lage ergeben", antwortete Chmekyr auf telepathischem Weg. In seiner eigentlichen Gestalt besaß er offenbar nicht die Fähigkeit, sich akustisch mit anderen Wesen zu verständigen. „Ich weiß selbst nicht, was auf diese Expedition zukommt. Ich werde euch nützlich sein, soviel steht fest. Dir und dem Armadaprinzen; euch haben die Mächte offenbar als Berechtigte anerkannt."
    „Was heißt das?"
    „Wie soll ich's wissen? Ich kenne den Willen der Mächte nicht."
    „Woher wissen wir, daß wir dir vertrauen können?" Das war Jercygehl Ans trompetende Stimme. „In der Vergangenheit hast du uns weiter nichts als Unheil gebracht."
    Der Energiekreisel geriet ein wenig in Bewegung. Er hüpfte über dem Tisch auf und ab.
    Seine Farbe wurde zu einem fahlen Blaßrosa. Perry Rhodan hatte deutlich den Eindruck, Chmekyr empfinde Verdrossenheit. Die Farbe, in der der Trichter leuchtete, brachte offenbar seinen Gemütszustand zum Ausdruck.
    „Du brauchst mir überhaupt nicht zu vertrauen, Cygride", kam die ärgerliche Antwort.
    „Wenn der Terraner oder der Prinz mir auftragen, ich sollte mich zurückziehen, werde ich ihnen widerspruchslos gehorchen."
    Bevor Jercygehl An eine weitere Äußerung tun konnte, fiel Perry ein: „Sag uns, wer du bist, Chmekyr. Ich für meinen Teil bin bereit, dir zu vertrauen."
    Das leuchtende Hellrot kehrte zurück. Der Kreisel beruhigte sich. Für freundliche Worte war der Pförtner offenbar empfänglich.
    „Wer ich bin, weißt du ebenso gut wie ich. Ich stehe im Dienst der Mächte oder des Gesetzes, wie immer man es auch nennen mag. Sie oder es lassen mich nicht wissen, was die Ziele sind; sie erteilen mir nur Aufträge. So war es bislang, jetzt werden die Dinge anders. Jetzt bin ich euer Bundesgenosse und begleite euch in den Vorhof des Loolandre, wenn nicht noch weiter." Seine Gedanken schwiegen nur für eine Sekunde, dann fuhr er fort: „Früher, ja, viel früher - da war es anders. Ich war Ordobans Helfer. Aber das liegt ewig lange zurück, und ich habe kaum mehr eine Erinnerung an jene Zeit."
    Der Name Ordoban hatte Perry Rhodan elektrisiert. Aber er widerstand der Versuchung, Fragen zu stellen. Dazu war später noch Zeit. Es hätte Chmekyr wieder in Verdruß versetzt, auf der Stelle ausgefragt zu werden. Es war klüger, das seltsame Wesen vorerst bei möglichst guter Laune zu halten.
    „Was weißt du über die Dinge, die auf uns
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