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1178 - Die vierte Weisheit

Titel: 1178 - Die vierte Weisheit
Autoren: Unbekannt
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zukommen?" fragte Perry.
    „Soweit sie den Vorhof angehen, noch nichts Konkretes. Aber außerhalb des Loolandre tut sich einiges. Es gibt außer euch offenbar noch andere, die sich für die Heimat des Armadaprinzen interessieren. Es nähern sich Feinde..."
    „Die Armadaschmiede!" rief Perry. „... aber auch Freunde", fuhr Chmekyr unbeeindruckt fort.
    Es war Perry nicht sofort klar, wer damit gemeint sein könne. Er suchte in seinen Gedanken. Atlan vielleicht...?
    „Ich weiß nicht, wer die sind, die sich nähern", sagte Chmekyr, als hätte er Perrys Überlegungen mitverfolgt. „Aber es ist besser, wenn ihr euch auf ihre Ankunft vorbereitet."
    „Das wollen wir tun", versprach Perry Rhodan. „Die Aufräumarbeiten an Bord der Flotte sind in Kürze abgeschlossen. Dann sind wir wieder ein voll einsatzfähiger Verband. Wo wirst du bleiben, Pförtner?"
    „Bei euch, wo sonst."
    „Willst du dir eine Unterkunft anweisen lassen?"
    „Er kann bei mir bleiben!" meldete sich Gucky mit schriller Stimme zu Wort: „Ich glaube, er und ich verstehen einander recht gut."
    „Ich habe keinen Einwand. Bei dem Pelzwesen mit dem großen Zahn bin ich gut aufgehoben."
    Der Ilt sah zu Fellmer Lloyd auf.
    „Ich habe das nicht richtig mitbekommen", sagte er mit unterdrückter Stimme. „War das als Kompliment gemeint?"
    „Vermutlich", antwortete Lloyd. „Sieh ihn doch an, er strahlt in schönstem Hellrot. Ein Zeichen seiner guten Laune, wie wir inzwischen wissen."
    „Aber erwartet von mir nicht", fuhr Chmekyrs Mentalstimme fort, „daß ich mich lange an einen Ort gebunden fühlen möchte. Ich bewege mich hierhin und dorthin. Materielle Gegenstände sind keine Hindernisse für mich."
    „Er tanzt herum", kommentierte Gucky.
    „Das ist richtig. Ich tanze herum. Es ist meine Art. Aber von Zeit zu Zeit werde ich mich im Quartier des Bepelzten mit der langen Schnauze einfinden."
    „Das war keine schöne Bemerkung ...", flüsterte Gucky zu Fellmer Lloyd.
    „Bevor du davontanzt", lächelte Perry, „sag uns noch, was aus der vierten Pforte werden wird. Wir haben alle vier Weisheiten geäußert. Warum besteht das letzte Hindernis noch immer?"
    „Noch immer?" protestierte Chmekyr und wurde ein wenig blasser. „Habt ihr denn noch nicht erfahren, daß..."
    Wie gesagt: An diesem Abend ging alles auf Stichwort. Der Interkom begann zu schnarchen, diesmal unter den Lauten einer Robotstimme: „Die Orter melden, daß die Barriere gefallen ist. Die vierte Pforte des Loolandre hat sich für die Galaktische Flotte und den Verband der Kranen geöffnet. Alle Fahrzeuge nehmen Fahrt auf und stoßen mit geringer Geschwindigkeit in Richtung des Zieles vor."
     
    *
     
    „Na, na", drohte Gesil. „Was würde Onkel Ken dazu sagen?"
    Perry hatte ihr den Arm um die Schulter gelegt und sie zu sich herangezogen. Sie saßen in einem kleinen Beobachtungsraum. Die Beleuchtung war gedämpft. Vor ihnen glomm eine große Bildfläche, die die Umgebung der BASIS zeigte. Der schwarze Hintergrund des Alls war erfüllt mit Tausenden von Lichtpunkten, den Sternen der fremden Galaxis M82. Nur dort, wo sich vor kurzem noch der neblige Vorhang der vierten Pforte erstreckt hatte, gähnte sternenlose Finsternis.
    „‚Zieh sie an dich und halt sie fest’, würde Onkel Ken dazu sagen", lachte Perry. „,Was Besseres findest du dein Lebtag nicht wieder’, würde er mir klarmachen."
    Gesil löste sich mit einem Ruck aus der Umarmung und beugte sich nach vorne.
    „Was ist das?" fragte sie. „Die Sterne erlöschen!"
    Perry sah es ebenfalls. Es war, als bewege sich die BASIS auf ein großes, unsichtbares Objekt zu, hinter dem die fremden Sterne einer nach dem anderen verschwanden. Er hörte das leise Fiepen des Servos, das einen Anruf über Interkom meldete.
    „Okay, laß hören", sagte er.
    Waylon Javier war am Apparat.
    „Es geschehen seltsame Dinge", berichtete er. „Das Vakuum verliert seine Transparenz.
    „Wir sehen nur noch die Sterne, die seit- bis rückwärts liegen. Vor uns wird es finster. Wir erhalten eine Reihe merkwürdiger Energieortungen..."
    Perry winkte ab.
    „Nichts von Bedeutung", sagte er. „Chmekyr hat uns gewarnt. Wir nähern uns dem Vorhof der Hölle."
    Die Verbindung wurde unterbrochen. Gesil drückte sich tiefer in ihren Sessel. Sie nahm Perrys Arm auf, der bei ihrer hastigen Bewegung abgerutscht war, und drapierte ihn sich von neuem um die Schulter.
    „Ich frage mich, wie es im Vorhof der Hölle aussehen wird", murmelte sie.
    Perry
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