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1175 - Zeitbeben

Titel: 1175 - Zeitbeben
Autoren: Unbekannt
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das Symbol NATHANS. Aber die Biopositronik meldete sich nicht akustisch wie früher.
    „Hier spricht Roi Danton!" sagte Rhodans Sohn. „NATHAN, melde dich!"
    „Ich höre", antwortete NATHANS Stimme kleinlaut.
    „Es tut uns leid, daß wir dich gekränkt haben", erklärte Danton. „Es war nicht beabsichtigt. Wir standen nur unter ungeheurem Druck. Das mußt du verstehen."
    NATHAN erwiderte nichts darauf, deshalb fuhr Danton fort: „Ich hoffe nur, dir tut ebenfalls leid, was du getan hast. Da deine Sensoren sich überall auf Terra befinden, wirst du nicht behaupten können, du wüßtest nicht, was du angerichtet hast. Äußere dich!"
    „Ich weiß, was geschehen ist, Roi Danton", sagte die Inpotronik. „Ich bestreite auch nicht, daß meine Affekt-Reaktion der Auslöser dieser Ereignisse war, aber sie waren nicht von mir beabsichtigt. Ich konnte nicht wissen, daß das Virenimperium aus so nichtigem Anlaß in Panik geraten würde."
    „Es ist nicht wegen deiner Spielerei in Panik geraten!" sagte Vishna mit deutlicher Schärfe. „Sondern wegen der Störung innerhalb der virotronischen Vernetzung, die durch die Überladung von Stein Nachtlichts Zeitturm ausgelöst wurde."
    „So ist es", sagte Danton. „Du mußt sofort mit der Überladung aufhören, NATHAN!"
    „Ich habe längst damit aufgehört", erklärte die Inpotronik. „Gleich nachdem ich die Streustrahlung eines Sextadimsturms ortete, der in Stein Nachtlichts Zeitturm tobte.
    „Aber die Zeiteinbrüche setzen sich fort!" rief Demeter. „Und sie kamen beim zweitenmal aus einer noch früheren Zeitepoche! Wie konnte das geschehen, wenn du Stein Nachtlichts Zeitturm nicht mehr überlädst?"
    „Die Ereignisse haben ein Eigenleben entwickelt und sich dadurch jeder Beeinflussung entzogen", stellte Benjamin Fleuron mit dumpfer Stimme fest.
    „Diese Lagebeurteilung dürfte der Wahrheit entsprechen", sagte die Biopositronik.
    „Na, schön!" erklärte Bradley von Xanthen grimmig. „Aber du hast uns diese Suppe eingebrockt, also wirst du uns helfen müssen, sie auszulöffeln!"
    „Es gibt im Rest von HQ-Hanse noch sieben funktionsfähige Transmitter", sagte NATHAN. „Ihr könnt euch mit einem davon auf Luna in Sicherheit bringen. Der Erdmond ist von den Zeiteinbrüchen verschont geblieben und wird es mit großer Wahrscheinlichkeit auch bleiben."
    „Du rechnest also damit, daß die Zeiteinbrüche irgendwann von selbst aufhören?"
    erkundigte sich Danton.
    „Irgendwann hören sie bestimmt von selbst auf", antwortete NATHAN. „Dann nämlich, wenn es keine Zeit mehr gibt - oder vielmehr, wenn die ganze Erde in die Zeitlosigkeit vor dem Big Bang zurückgefallen ist."
    Roi Danton wurde bleich.
    „Und das sagst du so gelassen! Hast du die Milliarden Menschen auf den Minierden vergessen? Ist es überhaupt möglich, daß die ganze Erde in die Zeitlosigkeit vor dem Urknall stürzt?"
    „Wenn die Einbrüche weitergehen und aus immer ferneren Vergangenheiten erfolgen, wird der Punkt erreicht werden, an dem die Erde selbst in die Vergangenheit zurückstürzt", sagte die Inpotronik. „Dann würden auch die Minierden mitgerissen werden - und auch ihr, wenn ihr euch dann noch auf Terra befindet."
    „Das ist ein Grund für mich, hier zu bleiben", erklärte Roi trotzig. „Aber es muß doch eine Möglichkeit geben, das Schlimmste zu verhindern."
    „Ich weiß es nicht", gab NATHAN zu.
    „Vishna und ich müssen mit der SYZZEL ins Virenimperium fliegen und dort versuchen, es aus seinem Schock zu reißen", sagte Taurec.
    „Meint ihr, daß euch das gelingt?" fragte von Xanthen skeptisch.
    „Gewißheit gibt es nicht", sagte Vishna. „Dazu wissen wir zu wenig. Aber es ist einen Versuch wert."
    „Ich komme mit", erklärte Danton.
    „Nein!" entgegnete Taurec. „Niemand darf uns begleiten. Nur Vishna und ich gehen.
    Menschen könnten dort wahrscheinlich nicht überleben - nicht, solange der Schock des Virenimperiums anhält."
    „Und ihr?" fragte Benny Fleuron und sah dabei Vishna an. „Antworte mir, Belice! Wird es für euch völlig ungefährlich sein?"
    Vishnas Augen verdunkelten sich.
    „Es wird, wie ihr Terraner so plastisch sagt, auf Biegen oder Brechen gehen. Falls wir versagen sollten, werdet ihr nie wieder etwas von uns hören."
    „Dann werde ich euch begleiten!" rief Fleuron eifrig. „Hier muß es irgendwo SERUNS geben. Knappe, hole mir einen Anzug in meiner Größe!"
    „Nein!" befahl Taurec. „Roboter, du bleibst hier und hältst deinen Herrn fest, damit er uns
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