Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1175 - Zeitbeben

Titel: 1175 - Zeitbeben
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
voraus, weil er euren Glauben an die Allmächtigkeit des Virenimperiums übernommen hatte und nicht ahnte, wie instabil es in Wirklichkeit noch war und ist."
    „NATHAN!" flüsterte Danton erschüttert.
    Bradley von Xanthen rieb sich die Augen, dann sagte er hoffnungsvoll: „Wenn du so superklug bist und alles weißt, Benny, dann kannst du uns wahrscheinlich auch sagen, was wir tun müssen, um diesem ganzen Spuk ein Ende zu bereiten."
    Der Symmunikations-Theoretiker schüttelte den Kopf.
    „Natürlich müßt ihr Verbindung mit NATHAN aufnehmen und euch seiner Hilfe versichern", erklärte er. „Ich bezweifle aber, daß er die Sekundärfolgen seiner Kurzschlußhandlung aufheben kann."
    „Es liegt außerhalb seiner Fähigkeiten", erklärte Vishna. „Nur das Virenimperium verfügt über das Wissen und die Macht, die Zustände wieder zu normalisieren."
    „Warum unternimmt es dann nichts?" fragte Demeter.
    „Es steht noch immer unter Schockwirkung", sagte Taurec. „Wir werden warten müssen, bis es sich erholt hat."
    Dumpfes Grollen ertönte. Das grüne Leuchten aus Stein Nachtlichts Zeitturm verstärkte sich, während der Himmel sich verdunkelte und der Boden gleich dem Deck eines in schwerer See stampfenden Schiffes schaukelte.
    „Es schreitet fort!" flüsterte Stein Nachtlicht eindringlich. „Bringt euch in Sicherheit!"
    „Wir ziehen uns in den Rest des HQ-Hanse zurück und nehmen von dort Verbindung mit NATHAN auf!" rief Roi Danton. „Du kommst natürlich mit, Ordensmann!"
    „Ich kehre in meinen Zeitturm zurück", erklärte Stein Nachtlicht. „Dort ist mein Platz.
    Wartet nicht ab, bis das Virenimperium sich erholt!"
    Er richtete sich ganz auf und schwankte über den schaukelnden Boden auf seinen Turm zu. Unter dem offenen Tor verharrte er sekundenlang, aber er drehte sich nicht um. Dann verschwand er.
    „Kommt!" rief Danton. Er und Demeter stützten sich gegenseitig, damit der schwankende Boden sie nicht umwarf.
    Sie liefen los. Von Xanthen folgte ihnen, nachdem er sich vergewissert hatte, daß Knappe seinen Herrn trotz des Bebens führen konnte. Vishna und Taurec hielten sich an der Seite Rois und Demeters.
    Sie hatten den Rest des HQ-Hanse fast erreicht, als das Beben aufhörte und die Dunkelheit zerriß, da ertönten hinter ihnen gellende Schreie, gefolgt von schaurigem Geheul.
    Roi bremste seinen Lauf ab und warf sich herum.
    Er spürte, wie sich seine Nackenhaare aufstellten. Das Bild, das sich seinen Augen bot, war in der Tat haarsträubend.
    Über die reifbedeckte Steppe jagten in gestrecktem Galopp mindestens dreihundert schwarze Pferde. Auf den ersten Blick sah es so aus, als würden sie von Menschen mit wilden Haarmähnen und flatternden Bärten geritten, doch in Wirklichkeit ragten die Oberkörper dieser Wesen zwischen den Schulterblättern der Pferde aus deren Körpern.
    „Zentauren!" schrie Roi entsetzt.
    Die menschlich wirkenden Münder der Doppelwesen stießen gellende Schreie aus, die sich mit dem Donnern der Pferdehufe vermischten und wiederum von schaurigem Geheul gefolgt wurden. Dieses Geheul kam jedoch nicht von den Zentauren, sondern von muskulösen, schwarzbehaarten Humanoiden mit grob modellierten Gesichtern.
    Benjamin Fleuron blieb fast ruckartig stehen und wirbelte herum. Dadurch riß er seinen Roboter von den Füßen. Mit offenem Mund starrte er in Richtung der heranstürmenden Horde, dann setzte er sich abrupt auf den Hosenboden.
    Roi Danton hatte inzwischen akzeptiert, was das für Wesen waren, die da heranstoben, obwohl sein Verstand sich gegen diese Einsicht sträubte.
    „Es sind Zuchtprodukte der Cappins!" schrie er. „Zentauren und Pseudo-Neandertaler!
    Sie greifen uns an!" Er zog seinen Kombilader und schaltete ihn auf Paralysieren. „Bringt euch in Sicherheit!"
    Eine Serie kleiner Geschosse fauchte durch die Luft heran, Rauchspuren hinter sich herziehend. Wenige Meter über Roi schossen sie in einen Raum des HQ-Hanse, dem auf der Steppenseite die Wand fehlte und explodierten an der gegenüberliegenden Wand.
    Danton preßte den Finger auf den Auslöser der Waffe. Zwei der Pseudo-Neandertaler, die mit den galoppierenden Zentauren Schritt hielten, gerieten ins Wanken. Doch der Zentaur, den Danton danach beschoß, zeigte keine Wirkung.
    Abermals fauchten Raketen heran - und diesmal hätten sie getroffen, wenn Taurec und Vishna nicht ihre Individualschutzschirme aktiviert und sich vor die Menschen gestellt hätten. Die Geschosse verschwanden, als sie auf die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher