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1173 - Computerwelten

Titel: 1173 - Computerwelten
Autoren: Unbekannt
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verließ. „Herlakow, Witzinski, Sharon - ihr kümmert euch darum, daß notfalls ein Rettungskommando bereitsteht! Los doch, ihr Schlafmützen, oder muß ich alles selbst in die Hand nehmen ..."
    Er brauchte ein Ventil, aber wer brauchte das nicht in diesen Tagen? Demeter konnte sich über seinen Ausbruch nicht einmal amüsieren. Die Lage war zu ernst.
    Roi und sie erreichten den Einäugigen, als er gerade einen der Transportgleiter starten wollte.
    „Wir fliegen mit", sagte Rhodans Sohn hastig. „Vielleicht kannst du unsere Unterstützung gebrauchen."
    Taurec blitzte ihn an. Er vermochte seine Ungeduld nicht mehr zu zügeln.
    „Du hast vergessen zu fragen, ob ich es gestatte. Die SYZZEL ist kein Schiff, das deinem Befehl untersteht."
    Roi verstand den Wink, aber er hatte kein Interesse, sich auf Diskussionen einzulassen.
    „Du willst zu Chthon, und wir wollen der Menschheit helfen. Wenn ich das, was du vorhin sagtest, richtig verstanden habe, ergänzen sich unsere Motive. Sollte es überhaupt ein Schiff geben, das in den Grauen Korridor vordringen kann, so ist es deines. Es bleibt dabei!"
    Ohne eine weitere Entgegnung abzuwarten, schwang er sich in das Fluggerät. Demeter tat es ihm gleich. Taurec hantierte wortlos an den Kontrollen. Sein Gesicht war steinern, und seine Hände bebten. Der Gleiter schoß davon und raste auf den Hangar zu, in dem die SYZZEL auf den Einsatz wartete.
     
    *
     
    Zweifellos war Taurecs Raumschiff eines der außergewöhnlichsten Flugobjekte diesseits der Materiequellen. Auf den ersten Blick eher unscheinbar, steckte in ihm eine hochentwickelte Technik mit so phantastischen Möglichkeiten, wie sie nur von den Kosmokraten selbst verwirklicht werden konnten.
    Äußerlich glich die SYZZEL einer einfachen Röhre, achtzig Meter lang und zehn Meter im Durchmesser. Gegenüber einem Giganten wie der RAKAL WOOLVER wirkte sie winzig. Etwa in der Mitte war auf der Röhrenoberfläche eine Art Plattform befestigt, über die sich während des Fluges eine transparente Kuppel oder, je nach Bedarf, ein roter Energieschirm spannte. Sie diente als Steuerzentrum und war mit einem sattelähnlichen Sitz und einer Kontrollpyramide ausgestattet.
    Vom optischen Eindruck her konnte man die SYZZEL also durchaus für ein zerbrechliches, in Gefahrensituationen wenig taugliches Gebilde halten. Schon der Antrieb bewies jedoch, wie sehr dieses Bild täuschte. Er arbeitete nach dem Prinzip der absoluten Bewegung. Für die Beobachter an Bord der RAKAL WOOLVER hatte es den Anschein, als verschwände das kleine Schiff von einem Augenblick zum nächsten, um Sekundenbruchteile später an anderer Stelle wieder aufzutauchen.
    Roi Danton empfand den Flug als ein sanftes Schaukeln, wie das Dahingleiten auf einer weichen, nachgiebigen und doch stabilen Wolke. Es beruhigte ihn. Plötzlich hatte er das Gefühl, mit diesem Schiff bis ans Ende des Kosmos und womöglich noch weiter reisen zu können, ohne jemals etwas fürchten zu müssen.
    Er beobachtete den Gesandten der Kosmokraten, der ruhig auf seinem Kommandosattel saß. Vor dem Einäugigen türmte sich die Pyramide auf, die von vielfältigen Kontrollinstrumenten übersät war. Er bediente sie wie im Traum.
    Roi erinnerte sich an die Berichte seines Vaters, der die SYZZEL selbst schon gesteuert hatte - damals, als er den Vorstoß in den Frostrubin wagte. Es mußte ein berauschendes Erlebnis gewesen sein. Sobald Perry Rhodan die Pyramide berührt hatte, war zwischen ihm und dem Schiff eine mentale Wechselwirkung entstanden. Die Instrumente teilten Flugwerte und -daten auf telepathischem Weg mit. In gewisser Weise bedeutete das, daß die SYZZEL und ihr Steuermann eine kaum vorstellbare Einheit auf geistiger Ebene bildeten.
    In dieser Art des Zusammenwirkens mußte auch das Geheimnis der Elmsflamme zu suchen sein, überlegte Roi. Die von Vishna vernichtete Beobachtungssonde, mit Hilfe der SYZZEL erzeugt, hatte aus purer Mentalenergie bestanden.
    „Ich möchte wissen", murmelte Demeter, als erriete sie seine Gedanken, „warum materielle Objekte nicht in den Grauen Korridor eindringen können. Die Elmsflamme dagegen kam ohne Schwierigkeiten durch."
    „Du untertreibst maßlos", knurrte Taurec, ohne sich von den Kontrollen abzuwenden. „Es hat mich gehörige Anstrengungen gekostet."
    „Aber die Flamme kam durch!" beharrte Demeter. „Das erscheint mir ausschlaggebend.
    Für ein Raumschiff jedoch ist es so, als gäbe es diese ... diese Blase überhaupt nicht."
    Sie deutete auf
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