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1171 - Emilys Engelszauber

1171 - Emilys Engelszauber

Titel: 1171 - Emilys Engelszauber
Autoren: Jason Dark
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aus Blättern.
    Es hatte sich etwas verändert. Das spürte auch Glenda. Die Natur war still geworden. Es kam ihr vor, als würde sie den Atem anhalten und erst dann wieder ausatmen, wenn alles vorbei war. Sie erhielt die Ahnung von einer gewissen Kälte, die aus dem Unsichtbaren herankroch.
    Äußerlich hatte sich nichts verändert. Es war einfach nur der Wind eingeschlafen.
    »He, was ist los?«, rief der Glatzkopf leise. »Hast du eine Erklärung, Tigger?«
    »Nein, habe ich nicht.«
    Glenda schwieg. Sie schaute an dem langhaarigen Tigger vorbei auf den Glatzkopf, der die blonde Frau als Geisel genommen hatte. Sie befand sich noch immer in seiner Nähe. Er hielt auch den Arm um ihren Hals geschlungen, doch Glenda kam der Griff nicht mehr so fest vor wie zuvor. Auch der Glatzkopf zeigte sich verunsichert. Er bewegte seinen Kopf und suchte die nähere Umgebung ab, ohne allerdings einen Grund für das ungewöhnliche Verhalten der Natur zu finden.
    Die Zeit dehnte sich. Es passierte nichts. Und doch glaubte Glenda an eine Veränderung, denn sie hatte das Gefühl, dass die Luft eine andere Farbe annahm. Sie wurde heller, zugleich gelblicher, und in ihr schien sich etwas aufzubauen. Auch merkte sie sehr deutlich den kalten Hauch, der an ihrem Gesicht vorbeistreifte.
    Selbst Glenda kostete es Überwindung, das Schweigen zu brechen.
    »Ich denke, sie hat Recht. Es gibt hier Dinge, die sich nicht erklären lassen. Ihr solltet verschwinden.«
    Tigger grinste. Es war beileibe kein fröhliches Grinsen. »Klar, wir verschwinden auch. Aber euch nehmen wir mit. Wir werden nicht verzichten, versteht ihr?«
    »Ihr lauft in euer Unglück!«, rief die Blonde. Mit einem heftigen Ruck befreite sie sich aus der Umklammerung und lief nach vorn.
    »Rudy, hol sie dir!«
    Tiggers Befehl riss den Glatzkopf aus seiner Lethargie. Er lief hinter der Blonden her, die mit schwungvollen Bewegungen zur Seite getänzelt war, sodass Tiggers Griff sie nicht mehr erwischen konnte. Er hatte den Arm zwar gestreckt, fasste aber ins Leere.
    Keiner wusste so recht, weshalb die junge Frau plötzlich zu lachen begann. Sie befand sich dabei noch immer in Bewegung und ließ sich auch nicht fangen. Sie reckte die Arme und bewegte ihre Hände, als wollte sie irgendwelche Schmetterlinge einfangen, die durch die Luft schwebten.
    »Zu spät!«, rief sie mit heller Stimme. »Zu spät. Ihr hättet auf mich hören sollen…« Noch eine heftige Drehung, dann blieb sie abrupt stehen und schaute dabei in den Himmel.
    Glenda Perkins kam sich vor wie auf einer Bühne. Nur eine Person bewegte sich, die anderen warteten auf neue Regieanweisungen, die auch erfolgten.
    Es war keine Stimme, es war eine Macht, die urplötzlich aus dem Unsichtbaren oder einer anderen Welt erschien und knallhart zuschlug.
    Es war alles anders. Nichts mehr gehörte in die normale Welt. Von irgendwoher hatte sich eine Lichtkugel gelöst, die mit wahnsinniger Geschwindigkeit dem Erdboden entgegenraste.
    Es traf auf.
    Es explodierte.
    Ein strahlender Schein, der nicht blendete, und sogar einen Mittelpunkt hatte.
    Es war die Blonde. Sie hatte ihre Arme ausgebreitet und stand da wie der Priester vor der Gemeinde, die er durch diese Geste zum Gebet aufforderte.
    Wieder waren Schreie zu hören!
    Diesmal nicht von der Blonden, sondern von den beiden Typen.
    Glenda Perkins bekam die schrecklichen Vorgänge hautnah mit…
    Die junge Unbekannte hatte nicht gelogen. Die beiden hätten verschwinden sollen, so lange noch Zeit gewesen war. Jetzt hatten sie keine Chance mehr, denn sie wurden von einer Kraft erwischt, die man schon als gnadenlos ansehen konnte.
    Sie schlug zu, und sie traf nur die beiden Typen. Sie standen beide voll im Licht, das so überirdisch war. Sie hatten nicht die Spur einer Chance, denn der grelle Schein wurde wie von einer starken Lampe gezielt abgegeben und traf ihre Gesichter.
    Glenda war nicht in der Lage, sich zu bewegen. Trotz allem hätten sie den beiden geholfen, aber die andere Kraft war stärker und bannte sie auf der Stelle.
    Das Schreien der beiden sackte ab. Es wurde zu einem Wimmern, und Glenda beobachtete, was mit ihren Gesichtern passierte. In sie hinein stach das grelle Licht, das sich beim Auftreffen in eine Säure verwandelt zu haben schien, denn es brannte die Gesichter der Männer einfach weg.
    Genau dort, wo das Licht auftraf, strahlte es noch einmal auf. Über den Gesichtern waren kleine Lichtexplosionen zu sehen. Dazwischen wallte ein Nebel auf, als wäre etwas
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