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1171 - Emilys Engelszauber

1171 - Emilys Engelszauber

Titel: 1171 - Emilys Engelszauber
Autoren: Jason Dark
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weit abrasiert, dass auf seinem Kopf nur noch ein dunkler Schatten zu sehen war.
    Der Langhaarige trug eine sehr enge Lederhose und ein helles Hemd, das bis zu den Hüften fiel. Er fuchtelte mit dem Messer, und Glenda hörte auch seine Stimme.
    »Ich kann dir die Klamotten vom Leib schneiden, wenn du dich nicht freiwillig ausziehst, Süße.«
    Der Glatzkopf lachte, bevor er sprach. »Ja, das macht er wirklich. Ich kenne ihn.«
    »Nein!«, schrie die Frau. »Hört auf damit. Ich bitte euch. Es ist in eurem Interesse. Lasst es sein.«
    »Ach, du weißt Bescheid, was in unserem Interesse ist. Toll, danke für den Rat.«
    »Ja, hört auf.«
    »Wir fangen erst an.« Der Langhaarige ging noch einen Schritt vor und zielte mit dem Messer auf die Körpermitte.
    »Wollt ihr sterben?«
    Es war eine Frage, die nicht nur die Typen überraschte, sondern auch Glenda Perkins. Damit hatte sie nicht gerechnet, und sie glaubte auch, sich verhört zu haben.
    Beide wussten nicht, was sie darauf sagen sollten. Plötzlich war die Szene erstarrt. Selbst der Wind spielte nicht mehr mit dem Laub der Bäume. Die Luft schien dicker geworden zu sein. Glenda merkte, dass sich auf ihrer Haut ein Schauer gebildet hatte.
    »Die versucht alles!«, rief der Glatzkopf.
    »Ja, aber das wird ihr nichts bringen.«
    »Bitte, es ist eine Warnung!«
    »Hör auf, du…«
    »Ihr solltet wirklich auf sie hören und sie loslassen!« Glenda hatte sich eingemischt und den Langhaarigen mitten im Satz unterbrochen. Er war völlig überrascht und erstarrte auch, als müsste er noch nachdenken, ob da tatsächlich jemand hinter seinem Rücken gesprochen hatte.
    Vier, fünf Sekunden vergingen. Dann kam wieder Bewegung in ihn.
    Der Glatzkopf starrte Glenda an, ohne etwas zu sagen. In seinem runden Gesicht fielen die dunklen Augenbrauen besonders stark auf, und er bekam auch seinen Mund nicht mehr richtig zu.
    Der Langhaarige hatte die Drehung geschafft. Er und Glenda standen sich gegenüber. Seine Überraschung war auch dahin, denn er schüttelte den Kopf.
    »Alles klar?«, fragte Glenda.
    »Ach, sieh mal. Eine barmherzige Schwester. Na, das ist aber toll. Super echt.« Er zeigte keine Angst. Er gab sich locker. Er leckte sich über die breiten Lippen und schien dabei auf seinem eigenen Speichel zu kauen. Dabei warf er das Messer hoch und fing es nach drei Umdrehungen wieder am Griff auf. »Kennst du die Kleine?«
    »Nein!«
    »Kennst du uns?«
    »Zum Glück nicht!«
    »Aber du wirst uns kennen lernen, das kann ich dir versprechen. Ehrlich, das schwöre ich dir. Und wer uns beide einmal kennen gelernt hat, der wird uns nie im Leben vergessen. Dem geben wir eine Erinnerung mit auf den Weg. Dafür sind wir bekannt. Außerdem sind wir Romantiker. Wir lieben die einsamen Plätze der Natur.« Er lachte.
    »Ich werde mich näher mit dir beschäftigen. Die eine blond, die andere schwarz. Besser kann es gar nicht laufen.«
    »Werfen Sie das Messer weg, und machen Sie sich nicht unglücklich«, erwiderte Glenda mit ruhiger Stimme. Es kostete sie schon Überwindung, so zu sprechen, denn ihr Inneres befand sich in Aufruhr.
    Aber das sollten die beiden nicht merken.
    Der Langhaarige schüttelte den Kopf. »Ich werde es nicht mal wegwerfen, wenn du auf dem Rücken liegst, Schwester.« Ein Windstoß erwischte Glendas nicht geschlossenen Mantel und wehte die beiden Hälften zur Seite. Der Messertyp starrte auf die Bluse und auf Glendas hellen Rock mit den beiden Schlitzen an den Seiten. »Deine Titten sind super, Schwester. Da bin ich schon gespannt.«
    »Hören Sie auf!«
    »Nein, ich fange erst an!« Er setzte seinen Vorsatz augenblicklich in die Tat um und ging auf Glenda Perkins zu. Er bewegte sich langsam, und sein Messer zeigte mit der dünnen Spitze auf Glendas Bauch.
    »Ihr werdet sterben!«, rief die Blonde.
    »Klar, nach dir!«
    »Nein! Jetzt! In den nächsten Minuten. Verschwindet! Es ist eure allerletzte Chance!«
    Nicht nur die beiden Vergewaltiger hatten jedes Wort verstanden, sondern auch Glenda. Und sie hatte längst erfasst, dass diese Person nicht bluffte. Von ihr ging etwas aus, das sich nur schwer beschreiben ließ. Es war eine Aura, die Glenda spürte und die von den anderen bisher ignoriert worden war.
    Jetzt nicht mehr.
    Der Langhaarige blieb stehen. Glenda erkannte mit einem Blick, dass er verunsichert war. Er drehte sich nicht um, aber er bewegte seinen Kopf und hatte ihn dabei leicht in den Nacken gelegt. Er suchte den Himmel ab, sah aber zumeist nur das Dach
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