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1168 - Nach den Regeln der Hölle

1168 - Nach den Regeln der Hölle

Titel: 1168 - Nach den Regeln der Hölle
Autoren: Jason Dark
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wie vor wurde ich das Gefühl nicht los, von irgendwoher gelenkt zu werden. Oder in einer Falle zu stecken, die sich nur allmählich zuzog. Es war für mich sowieso nicht nachzuvollziehen, wie es kam, das ich plötzlich eingeschlafen war. Das war nicht nur mir allein so ergangen, sondern auch den beiden Frauen. Da geriet man schon ins Grübeln, denn normal war das nicht bei mir. Es konnte durchaus sein, dass ich einen Angriff von außen erlebt hatte, ohne dass mein Gegner sichtbar geworden war.
    In der Zwischenzeit konnte einiges passiert sein. Mehr im Hintergrund. Da war es dem Typ mit den Kampfhunden durchaus möglich gewesen, sich wieder zu fangen, um in einen neuen Plan einzusteigen. Auf keinen Fall würde ich ihn und seine Tiere unterschätzen, auch wenn es Alina geschafft hatte, sie zu vertreiben.
    Bevor ich die Wohnung verließ, warf ich einen letzten Blick durch den Spion in den Hausflur hinein. Dabei zog ich auch die Beretta, die ich in der rechten Hand hielt. Die andere legte ich auf die Klinke, deren kühles Metall der Haut gut tat.
    Es war nichts zu sehen. So wie dieser Flur sahen wohl zahlreiche zu einer frühmorgendlichen Stunde aus.
    Die Tür gab keinen verräterischen Laut von sich, als ich sie langsam aufzog. Ich trat auf die Fußmatte und bewegte mich mit dem nächsten Schritt in den Hausflur hinein.
    Durch mein Eintreten veränderte sich nichts. Es blieb still. Kein Flüstern, kein Knurren, kein Tappen oder Klatschen von Pfoten, wenn ein Hund herbeilief.
    In den übrigen Wohnungen lagen die Menschen noch immer in tiefem Schlaf versunken. Auch die Tür zur Nachbarwohnung war geschlossen. Spuren waren nicht zu sehen. Im Licht der Lampe malte sich nichts auf dem hellen Boden ab.
    Wenn sich jemand hier in der Nähe aufhielt, dann musste er von irgendwoher gekommen sein. Es gab zwei Möglichkeiten. Entweder von unten oder von oben. Über mir lagen noch vier Etagen, unter mir nur eine. Dort schaute ich zuerst hinab. Ich stellte mich an das Geländer und blickte in die Tiefe.
    Da war nichts zu sehen. Zudem fiel kein Licht in das Haus hinein, nur der Strahl meiner Lampe bewegte sich auf dem Boden leicht von einer Seite zur anderen.
    Oft hinterlassen Tiere einen bestimmten Geruch. Das trifft auch auf Hunde zu. Ich schnüffelte, aber es war mir nicht möglich, eine Spur zu finden. Der Hausflur roch neutral.
    Auf leisen Sohlen bewegte ich mich zur Seite und baute mich dort auf, wo die Treppe in die Höhe führte. Den Lift hatte ich ignoriert. Ich wollte nicht glauben, dass sich dort der Unbekannte mit seinen Hunden aufhielt. Dafür war die Kabine zu eng. Das tat er sich freiwillig bestimmt nicht an.
    Wenn er das Haus nicht verlassen hatte, bleib nur der Weg nach oben. Ich ging nach wie vor davon aus, dass ich mir das Kratzen nicht eingebildet hatte. Es war so etwas wie ein akustisches Locksignal gewesen. Man wollte mich irgendwohin haben.
    Nach oben?
    Am Fuß der ersten Stufe blieb ich stehen. Ich verdrehte meinen Körper etwas, als ich in die Höhe schaute. Ich folgte den Windungen des Geländers, aber es war zu finster, um etwas erkennen zu können. Eine Hand oder einen Schatten. Deshalb ging ich das Risiko ein und schaltete wieder die Lampe an.
    Der Schein glitt in die Höhe, aber auch das brachte mir nicht viel, denn das Licht endete im Nichts.
    Verdammt noch mal, ich wurde allmählich sauer. Ich hatte mich nicht geirrt. Es hatte das Geräusch an der Tür gegeben, aber ich wollte auch nicht sagen, dass sich die Gestalten in Luft aufgelöst hatten. Es gab sie noch. Wahrscheinlich warteten sie nur auf eine günstige Gelegenheit, um zuschlagen zu können.
    Eine Person oder ein Wesen mit fünf gefährlichen Kampfhunden. Die lösten sich nicht einfach auf.
    Ich hatte den Gedanken noch nicht beendet, da wurde ich durch das Geräusch bestätigt. Plötzlich war etwas zu hören, und zwar in einer anderen Etage über mir.
    Vielleicht ein Schnauben oder Scharren, das mich zwang, die Lampe wieder auszuschalten.
    Diesmal zeigten sie sich.
    Es dauerte nicht lange, da hörte ich die Geräusche besser, und Sekunden später erschienen an der Wand zwei schwache Schatten, die sich nach unten bewegten. Sie waren nicht groß. Ich musste kein zweites Mal hinschauen, um zu wissen, dass diese Schatten von den verdammten Kampfhunden geworfen wurden.
    Einen Gedankensprung später erschienen sie bereits auf dem Treppenabsatz, blieben dort stehen und starrten über die Stufen hinweg nach unten.
    Sie oben, ich unten!
    Beide wurden
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