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1168 - Nach den Regeln der Hölle

1168 - Nach den Regeln der Hölle

Titel: 1168 - Nach den Regeln der Hölle
Autoren: Jason Dark
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Schulter, wollte den Körper leicht schütteln, als ich das Geräusch hörte.
    Ich erstarrte.
    In den folgenden Sekunden tat ich nichts und stand gebückt und reglos neben dem Bett, die Hand noch immer an Alinas Körper. Sie selbst hatte nichts gespürt.
    Es war auch nicht klar, ob ich das unidentifizierbare Geräusch auch tatsächlich gehört hatte. In derartigen Situationen können einem die Nerven einen Streich spielen. Jedenfalls rechnete ich mit allem.
    Irrtum - ich hatte es gehört, denn jetzt erklang es wieder. Da ich mich darauf eingestellt und demnach aufgepasst hatte, wusste ich, woher es stammte.
    In der Wohnung jedenfalls war es nicht aufgeklungen. Draußen im Flur und an der Tür.
    Ich richtete mich auf.
    Noch einige Sekunden warten, noch nicht gehen, dann erklang es zum dritten Mal.
    Jemand musste vor der Tür warten. Er hatte auch nicht gegen das Holz geklopft, sondern gekratzt.
    Das ließ eigentlich nur einen Schluss zu. Dort warteten Tiere auf mich. Und da gab es ebenfalls nur eine Alternative.
    Kampfhunde!
    ***
    Bullterrier, Pitbulls, American Staffordshire Terrier, Mastinos, Rottweiler und wie sie alle hießen.
    Nur diese bekanntesten Namen schossen mir durch den Kopf, aber das reichte aus, um bei mir eine Gänsehaut zu hinterlassen.
    Dabei wäre sie gar nicht nötig gewesen. Ich hatte mich ja darauf einstellen können. Es wäre wider alle Regeln gewesen, hätte sich der Unbekannte mit seinen verdammten Hunden zurückgezogen.
    Nein, er war zurückgekehrt oder noch gar nicht gegangen, und diese Nacht war wirklich noch nicht vorbei.
    Das Vorhaben, Alina Wade zu wecken, stellte ich zunächst einmal zurück. Für mich war jetzt wichtig, wer da draußen an der Tür lauerte und sicher in die Wohnung hineinwollte. Ein Hund? Oder alle fünf? Waren sie in Begleitung?
    Die Gänsehaut auf meinem Rücken hatte sich in kalten Schweiß verwandelt.
    Bevor ich auf die Tür zuging, warf ich noch einen letzten Blick auf das Bett.
    Alina schlief. Sie hatte von dem Geräusch nichts mitbekommen, und auch Jane Collins war nicht erwacht.
    Ich war also auf mich allein gestellt und musste die entsprechenden Entscheidungen treffen. Die erste brachte mich aus dem Zimmer heraus und hinein in den Flur.
    Dort blieb ich stehen und schaltete nicht einmal meine kleine Leuchte an. Mit der Dunkelheit verschmolz ich zu einem Schatten, der darauf wartete, dass etwas passierte.
    Es war wieder still geworden. Auch ich verhielt mich ruhig und kontrollierte meinen Atem.
    Als einige Sekunden verstrichen waren und sich nichts getan hatte, beendete ich meine Passivität.
    Bis zur Tür hatte ich es nicht weit. Wie viele andere Türen hatte diese ebenfalls ein Guckloch, das mir einen Blick in die Welt außerhalb dieser Wohnung gestattete.
    Mein Herz schlug etwas schneller, als ich durch den Spion spähte. Zu sehen war zunächst nichts. Es hatte seinen Grund, denn im Flur brannte nicht einmal eine Notbeleuchtung. Kein Schlüssel steckte von innen. Ich glaubte deshalb auch nicht, dass Alina die Wohnungstür abgeschlossen hatte.
    Der Drang, sie zu öffnen, überkam mich, aber ich hielt mich zunächst zurück.
    Der Spion in Augenhöhe war ein Weitwinkel-Objektiv. Dadurch war es mir gestattet, einen Teil des Flurs überblicken zu können, und in diesem Ausschnitt hätte sich eigentlich jemand bewegen müssen. Zumindest der verdammte Kratzer.
    Nichts. Ich hatte Pech oder Glück, das kam auf den Standpunkt an. Der Hausflur blieb leer. Völlig finster war er nicht. Die zweite Wohnungstür befand sich nicht in meinem Blickwinkel, dafür malten sich die hellen Stufen der Marmortreppe ab, die hinauf bis zur nächsten Etage führte und von dort aus weiter, bis die Treppe dann unter dem Dach des Hauses endete.
    Sie war fest verankert. In der dunklen Umgebung allerdings wirkte sie wie eine Schwebetreppe, die überhaupt keinen Halt nötig hatte und hinein in ein Geisterreich führte, um es den dort lebenden Gestalten zu ermöglichen, von ihrer Welt in die unsere zu gelangen.
    Es war meine reine Phantasie oder Einbildung. Es erschienen weder Geister, noch Menschen. Erst recht entdeckte ich keine Kampfhunde, die von oben kamen.
    Aber wer hatte an der Tür gekratzt?
    Ich wollte nicht glauben, dass es ein Mensch gewesen war. Jedenfalls hatte die andere Seite vor, mich aus der Reserve zu locken, und ich würde ihr den Gefallen tun. Und zwar allein, ohne Jane Collins oder Alina Wade zu wecken.
    Einfach war es nicht. Ich spürte den Druck, der auf mir lastete. Nach
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