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1166 - Der Erschrecker

1166 - Der Erschrecker

Titel: 1166 - Der Erschrecker
Autoren: Jason Dark
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allerdings zurück und schüttelte den Kopf. »Ach was«, sagte er zu sich selbst und wandte sich dann wieder an mich. »Steigen Sie auf. Ich habe Hunger. Helen wird sicherlich ein gutes Essen zubereitet haben.«
    Ich kletterte auf den Trecker. Erst jetzt, als wir uns wegen des lauten Motors nicht unterhalten konnten, kam ich zum Nachdenken. Ich hatte also wieder eine Zeitreise hinter mich gebracht. Diesmal nicht zu weit zurück. Da gab es keinen Vergleich zu den Reisen in die Vergangenheit, die Jahrhunderte zurücklag. Ich befand mich 48 Jahre zurück, noch immer am gleichen Ort, und ich war sicher, dass dies nicht ohne Grund geschehen war.
    Edwin Pritt hatte das Thema zwar nicht erwähnt, doch ich konnte mir vorstellen, dass es in oder um Hamlin herum ein Geheimnis gab, das auch in Verbindung mit dem Blut-Galan und seiner Helferin Lena gestanden hatte. Ich jedenfalls würde mich in der Nacht nicht ausruhen, sondern versuchen, etwas von diesem Geheimnis zu lüften. Da war auch ein Besuch bei der Pferde-Station interessant.
    Zurück in die Vergangenheit. In eine Zeit, die noch nicht zu lange zurücklag. Ich erwischte mich bei dem Gedanken, wie es wohl sein würde, wenn ich nach London ging. Würde ich dort meine Eltern sehen?
    Der Gedanke war faszinierend, aber ich wollte es nicht auf die Spitze treiben. Erst einmal war es wichtig, ein bestimmtes Rätsel zu lösen. Ich schaute zum Himmel. Sehr weit und sehr flach lag er über der Welt, von Wolkenstreifen bedeckt. Das Rot der sich allmählich verabschiedenden Sonne schickte seine letzten Strahlen hinein, aber noch hatten die langen Finger der Dämmerung den Tag nicht besiegt.
    Es war Sommer. Es war die Zeit der Ernte, auch die der Freude darüber. Das allerdings merkte ich auf meiner Fahrt nach Hamlin nicht.
    Mir fiel Suko ein. Er hatte alles gesehen, und ich fragte mich, wie er sich jetzt wohl fühlte.
    Sicherlich nicht wie der Sieger, und dieses Gefühl steckte auch nicht in mir…
    ***
    In meiner normalen Zeit war ich mit Suko durch den Ort Hamlin gefahren. Beide hatten wir nicht so sehr auf die Umgebung geachtet, das Dorf war uns eigentlich egal gewesen.
    Etwas allerdings hatte ich schon noch mitbekommen. Ich konnte mich an die recht dunklen Häuser erinnern, und als wir jetzt langsam über die Straße hinwegtuckerten, da hatte ich Zeit, mir die Häuser anzuschauen.
    Hamlin war ein Ort in Mittelengland, der bestimmt nicht viel anders aussah als zahlreiche Dörfer in diesem Land. Er kam mir vergessen vor. Es war nicht viel los. Es gab eine Straße, die allerdings zu dieser Zeit anders aussah. Sie war nicht asphaltiert. Man hatte mal versucht, sie mit Kopfsteinen zu pflastern. Leider war es beim Versuch geblieben, denn nur an den Rändern malten sich die Katzenköpfe ab. In der Mitte kaum. Da herrschte der blanke Untergrund vor. Festgefahrener Boden. Staubig wie auch die wenigen Bäume, deren Wurzelwerk sich tief in den Boden eingegraben hatte.
    Hin und wieder sah ich einen Bewohner im Freien. Bei zwei Männern fiel mir auf, dass sie sehr sorgfältig um ihre Häuser gingen, als wollten sie sich davon überzeugen, sie auch gut abgesichert zu haben. Allerdings war Hamlin doch nicht von aller Welt vergessen worden, denn Strom gab es schon. Er sorgte für Licht, das ich hinter manchen Fenstern sah.
    Edwin Pritt lenkte den Trecker auf die Mitte der Fahrbahn und dann weiter nach links, um in eine schmale Straße einzubiegen. Sein Haus lag nicht an der Hauptstraße. Zwei Kinder wollten über die Straße laufen. Sie hielten sich an den Händen fest.
    Edwin beugte sich zur Seite. Er lenkte nur mit einer Hand. Mit der anderen drohte er ihnen. Er schrie sie auch an. »Los, ihr beiden, verschwindet. Seht zu, dass ihr in eure Häuser kommt, verdammt. Ihr wisst selbst, dass es nicht gut ist, wenn ihr draußen seid. Das hat man euch oft genug gesagt.«
    Die Kids gehorchten. Sie machten kehrt und verschwanden wie von kleinen Teufeln gejagt.
    Mir waren die warnenden Worte des Mannes nicht entgangen. Einen Grund dafür, dass die Kinder verschwinden sollten, sah ich nicht. Für mich existierte keine Gefahr in der Nähe, aber jemand wie Pritt hatte die Warnung bestimmt nicht grundlos ausgesprochen.
    Irgendetwas war hier faul. Die Ruhe konnte Tünche sein. Irgendwo musste eine Gefahr lauern. Nicht grundlos war ich genau hier nach dieser magischen Zeitreise gelandet. Ich war durch ein transzendentales Tor hinein in die Vergangenheit gehuscht. Und dieses Tor musste oder konnte auch Beau
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