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1165 - Von Angst gepeitscht

1165 - Von Angst gepeitscht

Titel: 1165 - Von Angst gepeitscht
Autoren: Jason Dark
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zuckersüß.
    »Ja, manchmal schon.«
    »Toll. Ich liebe es, wenn du so sprichst. Und arm bist du wahrscheinlich auch nicht?«
    Pamela schluckte. Dann senkte sie den Kopf. Sie ahnte schon, worauf Gaskin hinauswollte und sagte: »Nein, arm bin ich wirklich nicht.«
    »Super. Ich freue mich, wenn es Menschen gibt, die so denken. Das macht mich froh.«
    Sie traute Gaskin nicht. Diese Worte klangen so falsch aus seinem Mund wie es seine Zähne waren.
    Der dicke Hammer würde noch folgen, das stand fest. Sonst wäre er nicht mitten in der Nacht in ihre Wohnung gekommen.
    Sie schwitzte stärker. Das lag nicht an den Folgen der warmen Dusche. Es war die Angst vor Gaskin, der sich so unnatürlich locker benahm, die Beine übereinanderschlug und sie anlächelte.
    Aber es war das Lächeln eines verdammten Raubtiers. Sie fühlte Kälte durch ihre Glieder fahren, und ihre Angst steigerte sich.
    »Was willst du?«
    Er lachte sie an. »Warum fragst du so unfreundlich? Ich bin eben besorgt, was meine Schützlinge angeht. Ich habe eigentlich nur nach dir schauen wollen.«
    »Das hast du. Mir geht es gut.«
    »Tja - dann frage ich mich, warum du solche Zicken machst. Warum du nicht willst, dass es dir auch weiterhin gut geht. Das ist für mich ein großes Rätsel.«
    »Wieso? Das verstehe ich nicht.«
    »Wirklich nicht?«
    »Nein.«
    »Denke nach.«
    »Das tue ich, aber…«
    »Kein Wort mehr!« Urplötzlich war seine Stimme umgeschlagen. So kannte Pam ihn. Hart und gnadenlos, wenn es um seinen Vorteil ging. Und diesmal ging es darum. Sie kannte auch den Grund. Sie hatte ihn betrogen. Sie hatte nicht richtig abgerechnet und eine erkleckliche Summe für sich behalten, Pam schalt sich jetzt eine Närrin, weil sie so etwas getan hatte, aber es war einfach über sie gekommen, und sie hatte sich auch darüber geärgert, dass er so viel Geld für sich behielt.
    »Weißt du, was ich meine?«
    Sie wollte die Frage verneinen. Das war nicht möglich. Pamela brauchte nur seinen Blick zu sehen, um zu wissen, wie der Hase lief. Nichts, gar nichts würde er ihr glauben.
    »Ich warte, Pam.«
    Sie holte tief Atem. Danach senkte sie den Kopf. »Okay«, sagte sie mit leiser Stimme. »Du hast gewonnen. Ja, ich weiß, was du von mir willst. Tut mir leid, aber ich habe ein paar Pfund behalten.«
    »Ach.«
    »Ja, verdammt!«
    »Nein, erzähle.« Er tat so überrascht, und Pamela Morton fühlte sich auf den Arm genommen.
    Sie hustete gegen ihre Hand. »Es ist über mich gekommen. Ich wollte endlich mal etwas für mich kaufen. Etwas Schönes, das auch teuer gewesen ist. Da habe ich… nun ja, du weißt es selbst. Da habe ich etwas Geld zur Seite genommen.«
    »Etwas Geld?«
    »Ja.«
    »Immerhin waren es mehr als zweitausend Pfund. Dafür hätte deine Oma lange stricken müssen. Das ist nicht nur etwas Geld gewesen, das war schon etwas viel Geld. Und glaube nicht, dass ich mir das gefallen lasse, Pamela. Auf keinen Fall. Wir werden die Dinge wieder in die richtige Reihenfolge bringen und…«
    »Ich… ich… gebe es dir zurück«, flüsterte sie. »Das weißt du genau. Ich zahle es zurück.«
    »Wie schön.«
    Er sagte nichts mehr, was Pam auch nicht passte. »Verdammt!«, brach es nach einer Weile aus ihr hervor. »Es ist eben ein Fehler gewesen, das weiß ich. Es tut mir auch leid. Aber du musst auch mich verstehen, verflucht noch mal. Ich habe mich… ja gut, ich habe es genommen.« Sie riss den Kopf hoch. »Klar?«
    »Ja, Pam, klar.« Er nickte bedächtig und ließ sich mit der Antwort Zeit. »Aber was du da getan hast, das ist Diebstahl, Pam. Verstehst du das? Diebstahl. Du hast dich mit einem Geld bereichert, das dir einfach nicht gehört. Schlimm, sehr schlimm. Und das kann ich leider nicht hinnehmen, sorry.«
    »Was… was… hast du vor?«
    »Ich werde dich bestrafen.«
    Sie war über die Antwort nicht überrascht. Trotzdem schoss die Angst in ihr hoch. Sie wunderte sich sogar darüber, dass sie es noch schaffte, im Sessel sitzen zu bleiben. Sie dachte auch daran, dass unter dem grauen Polster mit den blassen blauen Streifen die kleine Gaspistole lag, doch an die würde sie nicht herankommen. Dazu musste sie aufstehen und das Polster anheben. So etwas hätte Raul Gaskin nie zugelassen.
    Er hatte sich jetzt vorgebeugt und rieb seine Handflächen gegeneinander. Dabei entstanden Geräusche, die Pamela als widerlich einstufte. Sie hasste sie, aber sie konnte dem Typen auch nicht befehlen, es zu lassen. Er setzte hier die Akzente.
    »Ich wollte dir noch
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