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1165 - Von Angst gepeitscht

1165 - Von Angst gepeitscht

Titel: 1165 - Von Angst gepeitscht
Autoren: Jason Dark
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versuchen. Der einmalige Trommelwirbel reichte aus. Es war Johnny, der die Tür aufriss. Ein Blick in sein Gesicht reichte uns aus. Im Haus musste etwas passiert sein, und Johnny deutete auch nach links.
    Wir drängten uns hinein - und blieben schon nach einem Schritt stehen. Das Bild, das sich uns bot, war einerseits schrecklich und andererseits phantastisch. Es war die ultimative Vernichtung. Bill hatte die Goldene Pistole einsetzen müssen, um dieses Monstrum für alle Zeiten auszuschalten.
    Beau Leroi, der Blut-Galan, der so unsagbar viele Opfer getötet hatte, bekam nicht mehr die Spur einer Chance, um überleben zu können.
    Die Blase hatte sich ausgebreitet und ihn vom Kopf bis zu den Füßen umfangen. Er war darin eingeschlossen wie in einem Gefängnis. Was er auch versuchte, er konnte sich nicht mehr befreien. Er trat und schlug gegen die Innenhaut. Es brachte nichts. Sein Messer prallte immer wieder ab. So wäre es auch mit einer Kugel passiert.
    Auf seinen Kopf tropfte der Schleim nieder, der sich in der Rundung über ihm versammelt hatte.
    Und dieser Schleim war schlimmer als die stärkste Säure.
    Wo er auch einen Teil des Körpers erwischte, löste er ihn auf. Es zischte, es dampfte. Hautfäden lösten sich vom Gesicht. Die Kleidung dampfte regelrecht weg, die Haut fiel ab wie alte Tapete.
    Schmutziges Blut vermischte sich mit dem Schleim, der zu seinen Füßen einen regelrechten Tümpel bildete, in dem der Vampir stand. Allerdings nicht mit seinen Füßen, die hatten sich längst aufgelöst. Beinstümpfe waren darin verschwunden, denn auch die Knochen lösten sich unter der magischen Säure auf.
    Es war wirklich ein schauriges Bild und nichts für schwache Nerven. In diesem Fall schauten wir nicht weg, denn jetzt hatten wir die Gewissheit, dass es Leroi nicht mehr gab.
    Zurück würde eine Brühe bleiben, die sich am Boden gesammelt hatte. Darin schaukelten dann die letzten Knochen- und Fleischreste des Monstrums.
    Selbst der Stahl seiner Waffe löste sich unter dieser magischen Masse vom Planeten der Magier auf.
    Der Blutsauger selbst kippte nach vorn. Was von den Armen jetzt noch übrig geblieben war, das drückte er gegen die Innenwand.
    Für ihn war es unmöglich, sich dort zu halten. Wir sahen wie sich die Arme immer mehr auflösten und er bald mit der Schulter gegen die mit Schleim bedeckte Innenwand fiel.
    Auch mit dem Gesicht.
    Dessen Reste liefen wenig später als schmierige Spur nach unten, um sich mit der dort liegenden Masse zu vereinigen.
    Die Blase war gefräßig. Sie würde alles Lebendige in sich hineinfressen. Es gab nur zwei Gegenwaffen. Einmal die Goldene Pistole selbst, die kleine Bolzen verschoss, um die Blase zu vernichten.
    Zum zweiten mein Kreuz.
    Ich hatte es schon hervorgeholt, wartete jedoch noch damit. Ich wollte sehen, dass nichts mehr zurückblieb. Da kippten auch die letzten Reste des Beau Leroi dem Boden entgegen, sammelten sich im Schleim. Er schäumte auf wie eine erhitzte Säure, um das zu zerstören, was einmal zu einem Vampirkörper gehört hatte.
    Bill hatte mich gesehen. Er nickte mir zu. Auch er wollte, dass ich die Vernichtung übernahm.
    Mit dem Kreuz in der Hand schritt ich dabei auf die leicht tanzende Blase zu. Unter ihrem Ende malten sich »Füße« ab. Zumindest kleine Gegenstände, auf denen sie balancierte.
    Als ich das Kreuz gegen die Außenhaut drückte, wurde mir bewusst, dass ich Leroi nicht zu Gesicht bekommen hatte. Ich war praktisch einem Phantom nachgerannt, ebenso wie Suko. Und auch jetzt blieb nichts mehr von ihm übrig.
    Die Blase platzte nicht nur auf. Sie verschwand auch. Sie löste sich auf, als wäre sie von einer gewaltigen Kraft angezogen worden. Zurück blieb - nichts.
    »Das ist es dann wohl gewesen«, sagte ich mit leiser Stimme und lächelte Bill zu.
    Er nickte nur. Sprechen konnte er noch nicht. Seiner Frau und seinem Sohn erging es ebenso. Bill ging auf die beiden zu und überstieg dabei den feuchten Fleck auf dem Fußboden, der als einzige Erinnerung an Beau Leroi zurückgeblieben war.
    Bill ging zu seiner Familie. Suko und ich wollten die Freunde in den nächsten Minuten in Ruhe lassen. Deshalb verließen wir das Haus. Es war beinahe so, als hätte jemand Regie geführt, denn die Dunkelheit wurde im Osten von der Morgendämmerung zurückgeschoben.
    Ein neuer Tag, ein neuer Anfang, aber ohne Beau Leroi und auch ohne die alte Lena. Als wir neben ihr standen, reichte ein Blick aus, um zu erkennen, dass sie tot war. Sie hatte den
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