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1165 - Von Angst gepeitscht

1165 - Von Angst gepeitscht

Titel: 1165 - Von Angst gepeitscht
Autoren: Jason Dark
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Anstalten, die Tür zu öffnen.
    »Was war denn los?«, flüsterte Sheila.
    »Kann ich dir nicht so genau sagen. Jedenfalls habe ich draußen etwas gehört.«
    »Dann schau doch nach!«
    Bill blickte sie kurz an und schüttelte den Kopf. »Nein, ich werde nicht nach draußen gehen.«
    »Warum nicht?«
    Bill deutete auf eines der Fenster. Den kleinen Bildschirm ließ er außer Acht. Er hatte die Überwachungskamera zwar eingeschaltet, aber auf dem Monitor war nichts zu sehen. Nur der in die Dunkelheit eingehüllte Garten.
    Aber das Fenster lag günstig. Öffnen wollte Bill es nicht. Oder noch nicht. Er blickte nur hinaus und drehte dabei langsam seinen Kopf von einer zur anderen Seite.
    »Siehst du was?«, flüsterte Sheila.
    »Leider nicht. Aber da draußen muss etwas sein. Ich habe…«
    »Vielleicht ist Johnny zurück. Kannst du seinen Roller sehen?«
    »Auch nicht.«
    Sheila ging an ihrem Mann vorbei. Sie blieb dort stehen, wo sie auf den Monitor schauen konnte. Es gab die Kamera nicht nur am Haus, sondern auch weiter vorn am Beginn des Grundstücks. Sheila schaltete um, sah das Tor und atmete scharf ein.
    Bill hatte das Geräusch gehört. Er war sofort bei ihr und sah, dass Sheila mit zitternden Fingern auf den kleinen Bildschirm deutete. »Das Tor ist nicht geschlossen, Bill.« Schnell sprach sie weiter.
    »Hast du es heute Abend geschlossen oder offen gelassen oder…«
    »Nein, es war zu.«
    »Aber jetzt nicht mehr.«
    »Dann ist Johnny da.«
    »Weiß ich auch. Ich frage mich nur, warum er nicht schon längst vor der Haustür steht.«
    Bill enthielt sich einer Antwort. Aber genau das Problem bereitete ihm ebenfalls Sorgen. Normalerweise hätte ihr Sohn schon im Haus sein müssen.
    »Bill, das sieht nicht gut aus.«
    Der Reporter gab keine Antwort. Er stellte sich so auf, dass er einen optimalen Blickwinkel erhielt, und es war haargenau der richtige Zeitpunkt, den er sich ausgesucht hatte.
    Praktisch dort, wo der Bereich der Haustür endete und der Garten begann, sah er die Bewegung.
    Jemand kam, aber er ging nicht normal auf das Haus zu. Er löste sich aus dem Dunkel, und aus einer Gestalt wurden plötzlich zwei.
    Bill Conolly erkannte Beau Leroi sofort wieder.
    Aber der Blutsauger war nicht allein.
    Er hatte jemand mitgebracht. Es war Johnny, den er vor sich herschob. Dabei hatte er ihn in einen doppelten Polizeigriff genommen. Johnny blieb nichts anderes übrig, als mit dem Kopf nach vorn gedrückt zu gehen. Er starrte dabei auf die Steine. Die Gestalt des Vampirs hob sich hinter ihm ab wie die eines dunklen Teufels.
    Der Reporter hatte Mühe, sich zu beherrschen. Gerade er wusste, was passierte, wenn Leroi zubiss.
    Grauenhafte Erinnerungen stiegen in ihm hoch, die von der Realität wieder schnell verdrängt wurden, denn er sah jetzt, was Leroi vorhatte.
    Er wollte ins Haus. Und er hatte sich für seinen Eintritt die perfekte Geisel geholt.
    Sheila wollte Bill ansprechen, aber er schüttelte den Kopf und streckte dabei den Finger aus. Sheila verstand das Zeichen: auch sie sollte nach draußen schauen. »Aber sag nichts!«, zischte ihr Bill noch zu.
    »Wie du meinst…«
    Bill blieb dicht hinter ihr stehen. Sheilas Gesicht sah er nicht, er merkte nur, wie sie sich versteifte.
    Dann presste sie die Hand vor den Mund.
    »Das ist Leroi, nicht?«
    »Genau.«
    »Verdammt, er hat…«
    »Pst - Sheila. Es ist schwer, ich weiß, aber behalte die Nerven. Sie werden ins Haus wollen, und du hörst du? Du genau wirst die beiden hineinlassen.«
    »Ich? Warum ich?«
    Bills Gesicht nahm einen harten Ausdruck an. Er gab die Antwort nur zur Hälfte, »Weil ich noch etwas sehr Wichtiges zu erledigen habe.«
    »Was denn?« wollte Sheila noch fragen. Da war ihr Mann bereits auf dem Weg zu seinem Arbeitszimmer…
    ***
    Sheila wartete voller Spannung. Lange würde es nicht mehr dauern, bis die beiden die Tür erreicht hatten. Sie waren bereits in den Schein der Eingangsleuchte geraten, sodass Sheila beide besser erkennen konnte.
    Der Vampir interessierte sie nicht so sehr wie ihr Sohn. Sie hatte für Leroi nur Verachtung und Ekel übrig, aber Johnny war ihr so ans Herz gewachsen. Egal, ob er nun erwachsen war oder nicht. Da konnte er 60 Jahre alt werden, er blieb ihr Kind, um das sie sich Sorgen machte.
    Er ging gebückt. Und trotzdem war die Qual auf seinem Gesicht zu erkennen. Der Griff musste schmerzhaft sein.
    Leroi grinste scharf. Er zeigte seine Zähne. Das lange Haar fiel rechts und links seines Kopfes fast bis auf die
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