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1164 - Die Wolfsfrau

1164 - Die Wolfsfrau

Titel: 1164 - Die Wolfsfrau
Autoren: Jason Dark
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durch seinen Biss in eine Wiedergängerin verwandelt hat. Das ist alles. Sie hat vor ihrem Tod noch reden können. Die Spur führt mich hierher.«
    Lena konnte nicht anders. Sie musste kichern. »Vampire? Hier? Bin ich ein Vampir?« Sie riss ihren Mund auf und legte den Kopf schief. »He, habe ich Vampirzähne?«
    »Sie nicht.«
    »Gehen Sie jetzt!«, schrie sie mich an und wedelte mit den kurzen Armen. »Ich will Sie nicht mehr sehen.«
    »Wo ist Leroi?«
    »Nicht da!«
    »Das glaube ich Ihnen nicht. Beau wird sich hier verkrochen haben. Gestalten wie er müssen sich zurückziehen, wenn die Sonne am Himmel steht. Das geht nicht anders. Ich weiß, dass er nicht weit von uns entfernt ist, und ich werde ihn finden. Außerdem möchte ich Ihnen etwas zeigen.« Ich griff in die Tasche und ließ Lena gar nicht erst zu Wort kommen. Mit einer schnellen Bewegung hatte ich das Kreuz hervorgeholt. Auf dem Weg zum Haus hatte ich es von seinem Stammplatz genommen.
    Ich wusste nicht, was Lena vorgehabt hatte. Weglaufen, schreien, einfach stumm bleiben und die Wut in sich hineinfressen. Das alles war vergessen, als sie auf das Kreuz sah, das ich ihr mit der rechten Hand entgegenhielt.
    Sie glotzte es an!
    Ja, es war ein Glotzen, und Lena stand da wie festgeleimt.
    Und noch etwas spürte ich. Das Metall hatte sich leicht erwärmt. Ich war am richtigen Ort und würde mich von dieser Frau auch nicht aus dem Haus treiben lassen.
    »Nehmen Sie es weg!«, keuchte sie mich an. »Verdammt noch mal, nehmen Sie das Ding weg!«
    »Warum?«
    »Ich hasse es!«
    »Haben Sie Angst davor?«
    »Nein, aber ich hasse es!«, schrie sie mich an. »Ich will so etwas nicht in meinem Haus haben.«
    »Sie sind doch kein Vampir, Lena. Keine Blutsaugerin. Warum hassen Sie das Kreuz dann?«
    Diesmal erhielt ich keine Antwort. Lena wirkte jetzt wie in die Enge getrieben und suchte nach einem Ausweg aus der Misere. Ich hörte sie stöhnen. Sie schaute sich auch um. Möglicherweise wollte sie an eine Waffe herankommen, aber auch da war sie auf dem falschen. Dampfer.
    »Wo steckt er?« Ich ließ nicht locker und ging auf die Frau zu. »Wo, verdammt?«
    »Nicht hier.«
    »Sie lügen!«
    Plötzlich war ich bei ihr. Und auch das Kreuz befand sich jetzt in ihrer Nähe. Sie konnte nicht mehr weiter. In diesem Bereich gab es nur wenige Möbel, unter anderem eine Vitrine, gegen die Lena mit ihrem Rücken gestoßen war.
    Das Kreuz schwebte vor ihrem Gesicht. Ich hatte es leicht gekippt. Dabei sah ich, wie sich ihre Züge mehr und mehr verzerrten. »Ich will ihn haben«, flüsterte ich. »Ich will die verdammte Blut-Bestie haben. Ich weiß auch, dass er sich hier im Haus befindet.«
    Sie schrie mich an. Und dabei tat sie etwas, womit ich nicht gerechnet hatte. Obwohl ich größer war als Lena, zog sie den Kopf ein und rannte dann vor.
    Lena war wie ein kleiner, kompakter Rammbock, der mich voll erwischte. Der Stoß in den Bauch raubte mir die Luft. Ich musste zurück, und genau darauf hatte sie gewartet. Sie rannte nicht weg, sondern drehte sich um und packte mit beiden Händen eine Vase, die auf der Vitrine stand.
    »Du Schwein!«, brüllte sie und schleuderte die Vase auf mich zu.
    Ich zog im letzten Moment den Kopf ein, sonst hätte mich das Ding noch erwischt. Es flog vorbei und zerschellte nahe der Eingangstür an der Wand.
    Diese kurze Zeitspanne hatte Lena ausgereicht, um ihre Pläne in die Tat umzusetzen. Sie wirbelte auf dem Absatz herum und eilte auf eine weitere Tür zu, die zu anderen Räumen im Haus führte.
    Die Treppe ließ sie völlig außer Acht.
    Lena riss die Tür auf, bevor ich sie zu fassen bekam. Mit einem Knall fiel sie wieder zu, aber es drehte sich kein Schlüssel an der anderen Seite im Schloss.
    Sekunden später hatte ich die Tür wieder aufgerissen. Vor mir lag ein relativ langer Flur. Wo er endete, befand sich eine weitere Tür. Und auf sie rannte die kleine Frau schreiend zu…
    ***
    Suko und Bill waren sich vorgekommen wie zwei Apachen-Späher, die das Lager der Weißen ausspionierten, um einen überraschenden Angriff starten zu können.
    So ähnlich dachten sie auch. Angreifen wollten sie, aber sie mussten zuerst ein Ziel haben. Innerhalb des wild wuchernden Gartens jedenfalls sahen sie es nicht.
    Das Gelände glich mehr einem Dschungel ohne tropische Gewächse. Die Natur hatte sich ohne Störung ausbreiten können und einen grünen Ring um das graue Steinhaus gelegt, als wollte sie es schützen.
    Suko hatte die Führung übernommen. Er
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