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1161 - Totentanz in M 82

Titel: 1161 - Totentanz in M 82
Autoren: Unbekannt
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die sie nur am Rand beschäftigten. Im Vordergrund war sie einzig und allein mit Perry Rhodan beschäftigt.
    So, wie er bisher dem Überwesen ES gedient hatte, würde er von nun an ihr dienen.
    Nein - nicht so. ES hatte ihm die Selbständigkeit gelassen. In Seth-Apophis' Diensten würde er ein nützlicher, aber willenloser Sklave sein. Zu ihrem Statthalter wollte sie ihn machen. Ihre Streitkräfte wollte sie ihm unterstellen, damit er sie gegen den verhaßten Feind führe - eben gegen ES. Denn nur im Besitz der Kräfte, die ES beseelten, konnte Seth-Apophis hoffen, das nächsthöhere Daseinsniveau - die Ebene der Materiequellen - zu erreichen.
    Vorarbeit war zu leisten. Perry Rhodan mußte geformt werden. Mit seiner jetzigen Mentalität war er zu nichts nütze. Sie mußte ihn auseinandernehmen und Stück für Stück nach ihrem eigenen Plan wieder zusammensetzen. Erst dann würde er ihr dienen können.
    Lohender Zorn rüttelte an ihrem Bewußtsein, als sie an jene dachte, die ständig in Perry Rhodans Nähe war. Gesil nannte sie sich, ein Geschöpf unbekannter Herkunft, das mit Rhodan den Lebensbund eingegangen war. Ein Vieh hatte sie Seth-Apophis genannt; und nichts war eher geeignet, die Mächtige in unbeherrschter Wut entflammen zu lassen - denn noch immer war die Erinnerung an ihren Ursprung nicht erloschen.
    Mit Mühe zwang sie sich zur Ruhe. Jetzt war nicht der Augenblick, nutzlosen Emotionen ihren Lauf zu lassen. Sie baute an den Grundfesten des Reiches, das einst diesen gesamten Abschnitt des Universums umfassen sollte. Denn sie war Seth-Apophis, die Unbesiegbare.
    Ipotherape, die Schöpferin der Ordnung - so nannten sie ihre Diener.
     
     
     
    1.
     
    „Das Boot kommt."
    Das war Waylon Javiers tonlose, mechanische Stimme. Oh, wie sehr hatte er sich verändert, seitdem Seth-Apophis ihn unter ihren Bann gezwungen hatte.
    Auf der großen Bildfläche, die die düsteren Wolkenmassen von Aitheran zeigte, erschien ein seltsam geformtes Fahrzeug. Seth-Apophis ließ ihren Sklaven Javier auf telepathischem Wege wissen, was zu geschehen hatte. Der Mann mit den Kirlian-Händen sprach halblaut ein paar Anweisungen. Aus ihnen ging hervor, daß das Boot in dem großen Hangar der Steuerbord-Wanne der BASIS anzulegen gedachte.
    „Perry Rhodan, bereite dich zur Ausschiffung vor."
    Ich wandte mich um, ging ein paar Schritte in Richtung des Wandschranks, in dem die schweren Raummonturen aufbewahrt wurden. Aitheran schien mir nicht die Sorte von Welt, deren Oberfläche ich mich ohne Schutz anvertrauen mochte.
    „Die Luft ist atembar, die Temperatur erträglich."
    Gesil stand vor mir. Die dunklen Augen sahen zu mir auf. Eine Welle hemmungsloser Zärtlichkeit schlug über mir zusammen. Ich wußte nicht, ob ich sie je wiedersehen würde.
    Wir umschlangen einander.
    „Geh jetzt, Perry Rhodan. Der Transmitter ist justiert."
    Ein letzter Händedruck, eine zärtliche Berührung der Wange - Gesten, die in der Sekunde der Mutlosigkeit zum Mut ermunterten. Die Arme sanken. Ich trat auf das schillernde Energiefeld des kleinen Transmitters zu.
    „Halt", ertönte hinter mir Waylon Javiers Stimme.
    Verwundert blieb ich stehen.
    „Du gehst nicht allein", sagte er. „Ich bin dein Wärter; Ipotherape will es so. Außerdem sollst du einen Begleiter mitnehmen."
    Nahm die Grausamkeit kein Ende? Ich wußte, welche Bitte ich in Gesils Augen lesen würde, wenn ich mich umwandte. Aber gerade sie durfte ich nicht mitnehmen. Es bestand eine unmittelbare - fast hätte ich gesagt: persönliche - Feindschaft zwischen Gesil und der fremden Superintelligenz. Gesil empfand die mentale Berührung durch Seth-Apophis als etwas Widerwärtiges und hatte der Superintelligenz gegenüber daraus keinen Hehl gemacht. Seitdem verfolgte sie Seth-Apophis mit unversöhnlichem Haß. Nein, Gesil war die letzte, auf die meine Wahl eines Begleiters fallen durfte.
    Ich mied ihren Blick. Ein paar Schritte weit entfernt stand Nachor, der Armadaprinz. Die violette Flamme, die ihn als Angehörigen der Endlosen Armada kennzeichnete, schwebte ruhig über seinem Haupt. Er war humanoid in fast jeder Hinsicht, eine hochgewachsene, athletische Gestalt, in ein eng anliegendes, schwarzes Gewand gekleidet, das den Eindruck einer Rüstung vermittelte. Das Merkmal, das ihn vom Menschen unterschied, war das große, rubinrote Auge, das halbkugelförmig aus dem Schädel hervorquoll und von der Nasenwurzel bis hinauf zum Haaransatz reichte. Es war in unzählige, winzige Facetten unterteilt
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