Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1161 - Der Keim des Bösen

1161 - Der Keim des Bösen

Titel: 1161 - Der Keim des Bösen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wollen als sie sind. Das Essen erinnert mich mehr an ein gehobenes Fastfood. Aber wenn ihr wollt…«
    »Ich wohl nicht«, sagte Sarah. »In meinem Alter wird man mich erst gar nicht hineinlassen. Da kann ich mich gleich in ein Internet-Café hocken.«
    »Dann schlage du etwas vor«, sagte ich.
    Sie wartete einen Moment und senkte die Stimme, als sie sprach. »Ich habe mal wieder Hunger auf ein richtiges Steak. Schön blutig, nur kurz angebraten. Dazu eine scharfe Soße, einen knackigen Salat und kleine gebackene Kartoffeln. Wäre das was für euch?«
    Auf den Kompromiss hatte ich gewartet. Ich überzeugte Sarah durch mein heftiges Nicken, und auch Jane Collins stimmte zu. Sie fragte jedoch: »Hast du an ein bestimmtes Haus gedacht?«
    »Nein. Oder doch. Keine Restaurant-Kette. Ich kenne da einen Laden, der die besten Steaks verkauft.«
    »Woher weißt du das denn?«
    »John, ich laufe nicht auf den Ohren. Ein Koch hat es mir verraten. Der Mann muss es wissen, denn er kocht in einem der führenden Häuser Londons.«
    »Wenn das so ist, noch besser.«
    »Eben.«
    Die Sache war also geklärt, und wir könnten uns wieder den Getränken widmen. Wären wir erst jetzt in dieses offene Lokal hineingekommen, hätten wir keinen Platz mehr bekommen, denn alle Tische waren inzwischen besetzt. Es gab auch noch Gäste, die umherliefen und nach freien Plätzen suchten. Das stellte ich fest, als ich meinen Blick ein wenig schweifen ließ.
    Dabei fiel mir die Frau auf!
    Sie stand am Eingang. Sie war recht groß, und ihre Mähne bestand aus silberblonden Haaren, die in einer wahren Lockenpracht ihren Kopf umwuchsen. Das Gesicht konnte ich nur von der Seite her sehen, weil mir die Frau ihr Profil zuwandte. Eine kleine Nase, wohl ein weicher Mund und ein ebenso weiches Kinn.
    Sie war der Typ Model, und auch das Outfit passte zu ihr. Eine enge lederne Hose, eine Jacke aus ochsenblutfarbenem Leder, darunter ein schwarzes Shirt. Ihre Schuhe konnte ich nicht erkennen und die Frau traf auch keine Anstalten, das kleine Restaurant zu betreten. Sie stand einfach nur da und machte auf mich den Eindruck, als würde sie auf jemand warten.
    Natürlich hatte Jane wieder einmal mit ihren Argusaugen den Grund meines Interesses erkannt.
    »Ein scharfer Schuss, wie?«
    »Hä?« Ich zuckte zusammen. »Wen oder was meinst du denn?«
    »Die Silberblonde.«
    »Ach ja, die.«
    »Tu nicht so, John. Die fällt doch jedem auf. Sogar mir.«
    Ich grinste sie an. »Und was hältst du von ihr?«
    »Keine Ahnung.«
    »Ihr Typ ist sie nicht«, sagte Lady Sarah. »Das weiß ich. Meiner wäre es auch nicht.« Und mit einem Seitenblick auf mich fuhr sie fort: »Aber es gibt wohl genügend Männer, die darauf fliegen.«
    »Meinst du?«
    »Sonst hättest du sie nicht so genau angeschaut.«
    Das stimmte. Sie erregte auch Aufsehen, denn ich war nicht der einzige Mann, der sie beäugte.
    Auch andere Männer schauten hin, und die Frau schien es zu genießen, den sie drehte sich herum und musste nur einen Schritt nach vorn gehen, um das Innere des Restaurants zu betreten. Sie bewegte sich locker und tat sehr cool. Es war kein Platz mehr frei, trotzdem ging sie die Tische ab und warf hin und wieder einen Blick auf die Gäste, bevor sie ihren Weg fortsetzte. Wenn sie an unserem Tisch vorbeikommen wollte, musste sie einen Bogen nach rechts schlagen und zuerst am halbrunden Gitter entlanggehen.
    Das tat sie auch, blieb aber zuvor noch stehen, um das Lokal von der hinteren Seite zu überblicken.
    Jane Collins schüttelte leicht den Kopf. »Sorry, aber deren Benehmen oder Verhalten verstehe ich nicht. Will die sich hier präsentieren wie auf dem Laufsteg?«
    »Scheint so«, meinte Sarah.
    »Das ist doch albern.«
    Ich grinste innerlich über Janes Stutenbissigkeit. Aber so waren die Frauen eben. Sie sahen in den anderen immer wieder Konkurrentinnen, oft sogar in der angeblich besten Freundin.
    Im Prinzip gab ich Jane schon Recht. Das Benehmen der Silberblonden war wirklich seltsam. Zudem fiel mir noch etwas auf. Wer so aussah wie sie, der musste es auch hinnehmen, dass er dann und wann angemacht wurde. Bei der Silberblonden traf das nicht zu. Obwohl genug junge Männer an den Tischen hockten, wurde sie nicht einmal angesprochen. Um sie herum schien sich eine Aura der Unberührbarkeit aufgebaut zu haben. Da traute sich einfach niemand. Über Frauen wie sie sprach man, wenn sie nicht dabei waren, aber sie anzumachen kam nicht in Frage.
    Sie blieb mit dem wohlgerundeten Hinterteil am
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher