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1156 - Der Armadaprinz

Titel: 1156 - Der Armadaprinz
Autoren: Unbekannt
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ließen sich hineinfallen und sprangen wenige Stockwerke tiefer auf einen anderen Gang hinaus. Sie hörten, daß hoch über ihnen Lärm entstand.
    „Die Ouechos sind zu spät gekommen", lachte Jotho Manahe. „Ihr habt euch also unnötig aufgeregt."
    „Wohin jetzt?" fragte Simone.
    „Ich habe keine Ahnung", antwortete Manahe, bevor Valdecci etwas sagen konnte.
    „Schließlich weiß ich nicht, was ihr überhaupt vorhabt."
    Er blickte die junge Frau fragend an. Sie war etwas kleiner als er, schlank und sportlich, und sie trug eine graue Kombination, die ihren Körper locker umschloß. Kühl musterte sie Manahe.
    „Du könntest ja mal einen Vorschlag machen."
    „Ich wüßte schon, was wir tun könnten", erwiderte er und legte eine Hand um ihre Schultern. „Aber dann sollten wir Valdecci solange wegschicken."
    Sie streifte seine Hand unwillig ab.
    „Du hättest lieber beim Gyro bleiben sollen", entgegnete sie.
    „Erstens war mir die Arbeit darin zu schwer", sagte er. „Und zweitens wurde ich das Gefühl nie los, daß dieses verteufelte Ding plötzlich zu rasen beginnen könnte. Und dann wären wir alle in einen Brei verwandelt worden. Ich wäre dir dann zwar ein wenig näher gewesen, aber in einer Form, die mir nicht gefallen hätte."
    „Du bist ein Spinner", fauchte sie ihn an. „Du behinderst uns nur. Verkrieche dich in irgendeine Ecke und laß uns in Ruhe."
    „Dazu bin ich viel zu neugierig."
    „Seid ihr jetzt durch mit dem Blödsinn?" fragte Aarn Valdecci. „Mir reicht es."
    „Mir auch", sagte sie.
    „Dann könnt ihr mir ja endlich verraten, was ihr vorhabt."
    „Wir wollen herausfinden, was hier eigentlich gespielt wird, Jotho", antwortete der Kosmosignalist.
    „Wir sind ungefähr hunderttausend Weidenburnianer", fügte sie hinzu. „Niemand entführt so viele Menschen, wenn er nicht einen ganz bestimmten Plan damit verfolgt."
    „Das ist richtig", stimmte Jotho Manahe zu. „Mir wird ganz schlecht, wenn ich daran denke, was die Silbernen planen könnten. An Bord gibt es die wildesten Gerüchte. Es heißt, daß einige von uns geimpft worden sind."
    „Wir wollen den Gerüchten auf den Grund gehen", erklärte Valdecci. „Kommt jetzt."
    Sie eilten den Gang entlang bis zu einer Tür, die mit einer kleinen Sichtluke versehen war. Der Kosmosignalist spähte hindurch.
    „Wir haben Glück", sagte er dann. „Da wird irgend etwas gespielt."
    Er öffnete das Schott, und verbrauchte, übelriechende Luft schlug ihnen entgegen. Vor ihnen befand sich eine Art Balustrade, von der aus sie in einen Saal hinabsehen konnten.
    In diesem hielten sich etwa fünftausend Menschen auf. Sie standen dichtgedrängt vor einer Energieschranke, in der es fünf Durchgänge gab.
    „Was ist hier los?" flüsterte Simone. Sie schloß das Schott hinter sich und trat auf die Balustrade hinaus. Hier war es so dunkel, daß sie nicht zu fürchten brauchten, entdeckt zu werden.
    „Man verpaßt unseren Freunden Injektionen", stellte Aarn Valdecci grimmig fest.
    Er hatte richtig beobachtet.
    Die Männer und Frauen, die in dem Saal eingeschlossen waren, mußten durch die Öffnungen in der Energieschranke gehen. Dabei mußten sie sich an Armadamonteuren vorbeischieben, die sie augenblicklich packten, ihnen eine Hochdruckspritze an den Kopf setzten und ihnen ein Pharmakon unter die Haut schossen.
    Simone beobachtete, daß einige Frauen versuchten, an den Automaten vorbeizukommen und den Injektionen zu entgehen, doch das gelang niemandem. Die Monteure packten jeden, hielten ihn fest, und schon zischten die Hochdruckspritzen.
    Plötzlich erinnerte sich Simone Keim daran, daß sie vor einigen Tagen gewaschen worden waren. Dazu hatten sie unbekleidet enge Duschräume betreten müssen, die nur über eine etwa fünf Meter lange Treppe zu erreichen gewesen waren. Sie hatte Stiche an den Fußsohlen gespürt und sich zunächst nichts dabei gedacht. Jetzt wußte sie, was diese Stiche zu bedeuten gehabt hatten.
    Sie sprach Valdecci auf dieses Erlebnis an und war nicht überrascht, als sie von ihm hörte, daß es ihm ebenso ergangen war.
    „In den Stufen sind Hochdruckspritzen verborgen gewesen", flüsterte Jotho Manahe.
    „Das war der ganze Trick."
    „Und niemand wehrt sich", wunderte sich Simone. „Warum greift keiner die Armadamonteure an? Wenigstens fünftausend Männer und Frauen gegen fünf Armadamonteure! Irgend jemand müßte doch etwas unternehmen."
    „Wer noch keine Injektion hat, kommt wegen der Energieschranke nicht an die Automaten
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