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1156 - Der Armadaprinz

Titel: 1156 - Der Armadaprinz
Autoren: Unbekannt
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sagte er und stellte sich neben der Öffnung auf. Er hob die Faust, um notfalls sofort zuschlagen zu können.
    Grinsend schob Jotho Manahe sich heran.
    „Ich wußte doch, daß ihr so etwas vorhabt", sagte er. „Und mir war auch klar, daß ihr einen Mann wie mich gebrauchen könnt."
     
    2.
     
    Der Armadaschmied Carwanhov betrat den Raum, in dem Xerzewn und Dronomon ihre Mahlzeit einnahmen. Eine Reihe von exotischen Früchten stapelten sich auf dem Tisch, und in den Schüsseln türmten sich die Meeresfrüchte eines nahen Planeten.
    Carwanhov unterdrückte seinen Ärger. Ihm mißfiel es, daß Xerzewn und Dronomon es vorzogen, ohne ihn zu speisen. Dabei war er derjenige, der sich immer wieder bemühte, sie mit neuen Köstlichkeiten zu überraschen und durch besondere Kochkünste zu erfreuen. Immer, wieder hatte er sie zu sich geladen, doch sie dachten nicht daran, ihn ebenfalls einmal zu sich zu bitten. Sie aßen allein und ließen ihn links liegen.
    Immer wieder dachte er darüber nach, warum das so war, ohne eine Erklärung dafür finden zu können.
    Doch jetzt schluckte er seinen Ärger herunter, weil er eine wichtige Nachricht zu überbringen hatte.
    „Es ist soweit", sagte er, verzweifelt mit seinen Sprachschwierigkeiten kämpfend.
    „Parwondov hat sich angemeldet. Er wird in einer Stunde hier sein."
    „Parwondov", erwiderte Xerzewn.
    Er tupfte sich den Mund mit einem Tuch ab und erhob sich. Er war der eleganteste der drei Silbernen, und Carwanhov bewunderte ihn, weil er in allen Situationen wußte, wie er sich verhalten sollte.
    „Er muß einen triftigen Grund haben", stellte Dronomon fest. „Sein Besuch kann für uns nur gut sein."
    „Das glaube ich auch", beteuerte Carwanhov. „Ich bin überzeugt davon, daß es nun endlich Fortschritte geben wird."
    Xerzewn und Dronomon verließen den Raum. Carwanhov trat zur Seite, um sie vorbeizulassen.
    „Fortschritte? Wobei?" fragte Xerzewn.
    „Hinsichtlich der Armada natürlich", erwiderte Carwanhov.
    „Ah - ja." Xerzewn betrat den Gang, der zur Zentrale der Armadaschmiede führte. Leise wechselte er ein paar Worte mit Dronomon.
    „Wie bitte?" fragte Carwanhov, der nichts verstanden hatte; doch die beiden anderen Schmiede antworteten ihm nicht. Sie taten, als hätten sie seine Frage nicht gehört.
    Carwanhov blieb ärgerlich stehen.
    Wer sind sie denn schon? fragte er sich. Was gibt ihnen das Recht, so überheblich zu sein?
    Er wollte etwas sagen, doch in diesem Moment schloß Xerzewn das Schott zur Zentrale, als ob niemand mehr hinter ihm sei. Erbittert blickte Carwanhov auf das Schott. Dann ging ein Ruck durch ihn.
    Hast du es nötig, dich bei ihnen anzubiedern? Was sind sie denn ohne dich? Sie mögen gute Organisatoren sein, aber du bist der Chemiker. Du allein bist in der Lage, den naturwissenschaftlichen Apparat dieser Schmiede in Gang zu halten. Ohne dich sind sie nichts.
    Er wandte sich ab und machte sich auf den Weg in seine Wohneinheit. Dabei überlegte er, wie er es anstellen sollte, sein eigenes Ansehen bei Xerzewn und Dronomon zu erhöhen.
    Der Besuch Parwondovs bot sich an. Er konnte alles verändern.
     
    *
     
    „Was willst du hier?" fragte Simone Keim betroffen, als sie Jotho Manahe sah. „Warum bist du uns gefolgt?"
    Der Urbanisator strich sich den Staub aus den Kleidern. Eine ziemlich überflüssige Geste, da seine Hose verdreckt und zerrissen war, so daß es keine große Rolle spielte, ob nun noch ein wenig mehr Schmutz daran war oder nicht.
    „Allein kommt ihr ja doch nicht zurecht", erwiderte er. „Aber in einer Hinsicht hast du natürlich recht. Es wäre viel angenehmer, sich mit einer hübschen Frau zu amüsieren, als sich mit euch herumzuschlagen."
    „Reden könnt ihr später", unterbrach ihn Aarn Valdecci. „Wenn wir noch länger hier bleiben, erwischen sie uns, bevor wir irgend etwas ausgerichtet haben."
    „Du hast recht", stimmte Simone zu und blickte Jotho Manahe böse an. Sie öffnete die Tür und spähte auf einen Gang hinaus. „Noch ist niemand da. Kommt. Beeilt euch, die Ouechos werden gleich kommen."
    Sie fürchtete sich vor den Ouechos, dem Hilfsvolk der Silbernen, obwohl diese im Durchschnitt nur etwa fünfzig Zentimeter groß waren. Diese fremdartigen Wesen hatten jedoch bewiesen, daß nicht mit ihnen zu spaßen war, und daß sie in unverbrüchlicher Treue zu den Schmieden standen.
    Wenige Meter neben der Tür befand sich ein Antigravschacht, der nach unten gepolt war. Die beiden Männer und die Medienkontrolleurin
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