Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1156 - Albtraum Elektra

1156 - Albtraum Elektra

Titel: 1156 - Albtraum Elektra
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
bleiben. Du hast damit nichts zu tun!«
    Der goldene Glanz blieb nur für einen Moment noch. Dann verschwand er ebenso schnell wie er gekommen war.
    Durch die Gestalt der Frau ging ein heftiger Ruck. Sie zuckte in die Höhe, und sie schüttelte dabei den Kopf. In ihr ging etwas vor, das sich auch nach außen hin zeigte. Sie schien aus einem tiefen Schlaf erwacht zu sein oder war zurückgekommen in die Normalität und Realität.
    Sie brauchte keine Stütze mehr. Dass sich hinter ihrer Stirn die Gedanken bewegten, war ihrem Verhalten anzusehen. Schnaufend stieß sie den Atem aus.
    »Geht es Ihnen wieder besser, Elektra?«
    Die Frau zuckte zurück. Das heißt, sie wollte es, aber die Wand hielt sie auf. »Was haben Sie da gesagt? Elektra?«
    Ihr scharfes Lachen schallte in mein Gesicht. »Sind Sie eigentlich wahnsinnig? Wie können Sie mich Elektra nennen? Überhaupt - was tun wir hier?«
    »Sie haben mir selbst gesagt, dass Sie Elektra heißen.«
    »Quatsch. Und warum stehe ich hier?« Sie schaute auf die Uhr. »Verdammt, ich hätte längst im Büro sein müssen. Jetzt habe ich den Termin verpasst. Das gibt Ärger. Daran tragen Sie die Schuld. Was haben Sie mit mir gemacht? Wie war es möglich, dass Sie mich aus der U-Bahn gelotst haben? Reden Sie!«
    Ich ging auf die Frage nicht ein und meinte nur: »Sie heißen nicht Elektra?«
    »Nein, verflucht.«
    »Wie dann?«
    »Das geht Sie einen Dreck an. Sie haben etwas mit mir angestellt.« Die Frau sprach so laut, dass bereits einige andere Personen auf uns aufmerksam wurden.
    »Ich habe nichts mit Ihnen angestellt«, erklärte ich sehr ruhig. »Ich habe Ihnen nur geholfen, den Wagen zu verlassen, denn Ihnen ging es verdammt mies. Sie sahen aus, als stünden sie kurz vor dem Zusammenbruch. Tut mir leid, aber geirrt habe ich mich nicht. Ich hielt es für besser, Sie aus dem Wagen zu schaffen, bevor alles noch schlimmer kommt.«
    Die Lippen der Frau kräuselten sich und zeigten ein sehr spöttisches Lächeln. Sie glaubte mir noch immer nicht. »Sagen sie mal, haben Sie nicht alle Tassen im Schrank? Das ist doch die allerletzte Anmache, die Sie mir hier vorführen. Ich will endlich die verdammte Wahrheit erfahren. Was haben Sie mit mir angestellt? Warum nennen Sie mich Elektra?«
    »Weil Sie mir den Namen sagten.«
    »Unsinn. Ich heiße Susan.«
    »Das ist mir jetzt neu.«
    »Dafür kann ich auch nichts.«
    »Und mit einem Kreuz haben Sie ebenfalls nichts im Sinn?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Sie wollten mein Kreuz.«
    Susan hatte sich wieder in der Gewalt. Mit dem Zeigefinger tippte sie gegen meine Stirn, und ich spürte deutlich den Abdruck ihres Nagels. »Sie ticken nicht richtig, Mister. Sie sollten sich wirklich mal untersuchen lassen. Das ist ja der reine Blödsinn, den Sie mir da erzählen.«
    »So sehe ich das nicht. Es entspricht der Wahrheit. Sie haben sich mir gegenüber als Elektra geoutet.« Ich zuckte mit den Schultern. »Ob Sie es nun glauben oder nicht. Es gibt da ein Geheimnis. Deshalb würde ich vorschlagen, dass wir unsere Unterhaltung an einem anderen Ort vornehmen. In einem Café, zum Beispiel.«
    »Wie käme ich dazu, mit Ihnen jetzt noch in ein Lokal zu gehen? Sehen Sie sich als Super-Macho? Ich werde die Polizei holen, wenn Sie mich nicht in Ruhe lassen.«
    »Das ist nicht mehr nötig.«
    »Ha, denken Sie.«
    Sekunden später schaute sie auf meinen Ausweis, den ich hervorgeholt hatte. So flott Susans Mundwerk auch gewesen war, plötzlich war sie sehr still. Sie senkte den Blick, schüttelte den Kopf und flüsterte: »Es wird immer schlimmer.«
    »Finden Sie Scotland Yard schlimm? Eben noch wollten Sie sich an die Polizei wenden.«
    »Das ist wohl wahr. Ich bin trotzdem durcheinander, Mr. Sinclair.«
    »Sagen Sie einfach John.«
    »Auch gut. Meinen echten Namen kennen Sie ja jetzt.« Susan holte ein Handy aus der Manteltasche und telefonierte mit ihrer Firma. Ich war zur Seite getreten und blickte mich um, weil ich Ausschau nach verdächtigen Personen halten wollte.
    Der Betrieb lief normal ab. Menschen kamen und gingen. Es würde hier unten in der Station auch noch weiter brodeln.
    Ich hätte ebenfalls längst im Büro sein müssen. Da ich überfällig war, rief ich an.
    »Ach, er kommt nicht, aber ruft zumindest an, weil ihn sein schlechtes Gewissen stört!«, begrüßte mich Glenda mit zuckersüßer Stimme. »Hast du verschlafen?«
    »Das nicht. Ich komme nur später.«
    »Gibt es denn einen Grund?«
    »Den erkläre ich dir später. Wenn Suko
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher