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1152 - Gespensterwelt

Titel: 1152 - Gespensterwelt
Autoren: Unbekannt
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Nullpunkt entgegen.
    Die Atmosphäre wurde immer dünner - und als die SYZZEL eine Höhe von fünfzehn Kilometern erreichte, herrschte um sie nur noch das Vakuum. Verschiedentlich ragten noch Landinseln aus den nebeligen Weiten aus erodierter Mentalenergie. Wo einst Terrania gestanden hatte, waren nur noch vereinzelte größere Gebäude zu sehen, aber auch sie wurden bald durchscheinend und verschwommen, ihre Konturen verflüchtigten sich zur Unkenntlichkeit, und bald waren davon nur noch Gasschleier übrig, die in einer einzigen großen Plasmawolke untergingen.
    „Was stirbt hier?" sagte Demeter. Es war keine Frage, auf die sie eine Antwort haben wollte. „Stirbt hier überhaupt etwas?"
    Als die SYZZEL die Hangarschleuse der RAKAL WOOLVER erreichte, waren Luna und Terra nur noch zwei graue, trübe Plasmagebilde, die aufeinander zutrieben und vor der Vereinigung standen. Sie hatten kaum mehr Dichte, und es war abzusehen, daß sie bald vergehen würden und keine Spuren mehr übrig blieben, die von ihrer einstigen Existenz zeugen konnten.
    Nachdem die SYZZEL eingeschleust war, suchten Demeter, Roi Danton und Taurec die Kommandozentrale der RAKAL WOOLVER auf, Asco Chipon trottete hinter ihnen her.
    Das Großraumschiff zog sich daraufhin aus dem „Erdorbit" zurück, um der Tragödie letzten Teil aus größerer Distanz beobachten zu können. Auf dem Panoramabildschirm war zu sehen, wie sich die beiden Wolkengebilde, die von Pseudoerde und Pseudomond übriggeblieben waren, vereinten und in der Schwärze des Alls einen formlosen, verwaschenen, schwach leuchtenden Fleck bildeten.
    „So schwinden unsere Hoffnungen dahin", sagte Bradley von Xanthen, „bis nichts mehr davon übrigbleibt. Ich muß gestehen, daß mir eine Erde ohne Menschheit lieber gewesen wäre als eine solche Scheinerde. Wir hätten uns nur auf die Suche nach den Terranern zu machen brauchen, aber wir hätten Terra wenigstens als Ausgangsbasis für unsere Suche gehabt. So aber bleibt uns nichts. Es ist viel schlimmer, daß die Erde mitsamt allen Bewohnern verschwunden ist. Aber wohin?"
    „Das werden wir noch in Erfahrung bringen", sagte Roi Danton, aber in seiner Stimme lag keine Spur Optimismus. „Es ist ja nicht die ganze Galaxis entvölkert. Wir werden Zeugen dieses Dramas finden und von ihnen Hinweise erhalten. Im Augenblick können wir nur unsere eigenen Erfahrungen auswerten."
    „Ich frage mich noch immer, ob der Untergang von Pseudoerde Opfer gekostet hat", sagte Demeter.
    „Bestimmt keine Menschenopfer, wenn du das meinst", antwortete Taurec. „Jene Terraner, die durch ihr Engagement bei der Erschaffung von Pseudoerde Teile ihres Bewußtseins und ihrer Persönlichkeit eingebüßt haben, die als halbstoffliche Gespenster diese Zweiterde bevölkerten, haben bestimmt keinen Schaden genommen. Ich glaube eher, daß sie sich nun wie befreit fühlen werden."
    Sie wußten nun ungefähr, wie die Erschaffung von Zweiterde vor sich gegangen war - nicht zuletzt auch durch die Aussagen von Galt Aronoz und seiner Bande. In diesem Zusammenhang war auch das Rätsel der „Transmitterfelder mit Mentalschwingungen" gelöst worden, die sie beim Anflug an Pseudoerde geortet hatten.
    Dabei handelte es sich um jene Tausende von Transmittern, über die die Terraner. ihre Mentalenergien für die Erschaffung von Pseudoerde in dieses Gebiet geleitet hatten. Für diesen Zweck hatten die Transmitter Zusatzgeräte eingebaut bekommen, die man als Mentalmaterialisatoren bezeichnen konnte. Die Erkundungskommandos, die diese Transmitter auf Pseudoerde untersuchten, hatten das herausgefunden und bewiesen, daß damit Mentalenergien empfangen worden waren. „Die endgültige Auflösung von Pseudoerde kann nur eines bedeuten", erklärte Roi Danton. „Nämlich, daß Terra sich bereits sehr weit vom Solsystem entfernt hat. Dadurch verlor Pseudoerde ihre geistigen Stützen, nämlich jene Terraner, die durch ihre Geisteskraft für ihre Erschaffung gesorgt haben. Pseudoerde - und die darauf herumirrenden Gespenster - hatten nur solange Bestand, wie eine geistige Verbindung, eine Art psionische Nabelschnur, existierte. Nun wurde diese Nabelschnur von Vishna durchtrennt, indem sie Terra und seine Bewohner entführte. Damit war der Untergang von Pseudoerde besiegelt."
    „Tanya Oycker gehörte zu den Schöpfern von Zweiterde", ließ sich Asco Chipon vernehmen.
    „Sie muß ein Mädchen mit starkem Geist und ungewöhnlichen Para-Fähigkeiten sein", sagte Taurec zu ihm. „Denn dem
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