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1151 - Mandragoros Monsterwelt

1151 - Mandragoros Monsterwelt

Titel: 1151 - Mandragoros Monsterwelt
Autoren: Jason Dark
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spürte das unangenehme Kribbeln in der Magengegend…
    ***
    Dimitri hielt den Kopf an den Haaren gepackt und hatte ihn in die Höhe gehoben wie eine Trophäe.
    Er stand auf dem schwankenden Boot. Er tat nichts und schien darauf zu warten, dass jemand eine Kamera zückte und ihn mit seiner Beute fotografierte.
    Den Kopf hatte er aus dem See geholt, nachdem die Wellen ihn gegen den Bootskörper geschwemmt hatten. Durch den dumpfen Laut waren Karina Grischin, Dimitri und ich aufmerksam geworden. Der Mönch, der sich auch als Dunkler Apostel bezeichnete, hatte sich gekniet, über die Bordwand gegriffen und das Fundstück aus dem Wasser geholt, das er uns jetzt präsentierte.
    Wir sagten zunächst nichts. Karina und ich waren einfach zu überrascht, obwohl wir auf der anderen Seite auch damit hatten rechnen müssen. Wir waren davon ausgegangen, dass es eine verfluchte Rückfahrt werden würde. Den ersten Beweis dafür hatten wir bereits bekommen.
    Das Boot schwankte über die kabbeligen Wellen hinweg, und die Bewegungen übertrugen sich auch auf uns. Der Kopf pendelte dabei von einer Seite zur anderen. Mit dem weit geöffneten Mund und den ebenfalls offenen Augen hatte er etwas Clownartiges bekommen. Mir kam es vor, als würde er mich zugleich an- und auch auslachen. Zudem sah er einfach nur hässlich aus. Er hatte recht lange im Wasser gelegen, und das war auch an seiner Haut zu sehen. Sie sah vom Grund her noch hell aus, doch zugleich hatten sich grüngraue Schatten über das Gesicht gelegt, wie tief eingegraben.
    Der Halsstumpf war ebenfalls noch zu sehen. Er sah regelrecht zerfranst aus. Ein Zeichen dafür, dass er nicht abgeschlagen, sondern abgerissen oder abgebissen worden war.
    Mit einer Hand umfasste Dimitri eine der vier Stangen, die die Plane trugen. Es war kein Segel, nur ein Schutz gegen Regen, und auch nicht perfekt.
    Karina Grischin, die am Heck saß und das Ruder hielt - den Motor hatte sie abgestellt -, kniete jetzt und hielt ihren Blick auf den widerlichen Schädel gerichtet, der bei jeder Wellenbewegung von einer Seite zur anderen pendelte.
    Ich hatte schon erlebt, dass abgeschnittene Köpfe plötzlich zu einem widerlichen Leben erwachten.
    Hier wies nichts darauf hin, denn es gab nichts, was sich am Kopf von allein bewegt hätte.
    Für mich stand fest, dass er einem Zombie gehört hatte, einer lebenden Leiche. Darum genau ging es in diesem Fall. Um lebende Leichen, die aus der Tiefe des Gewässers an Land gespült worden waren und Menschen entsetzt hatten. Bis auf einen Mann. Er hatte das Schicksal gewissermaßen in die Hand genommen und es auch geschafft, die Kreaturen zu zerstören.
    Der Mann hieß Karel Kuzow. Er lebte in einem kleinen Dorf am anderen Ufer des Sees. Ihm war es auch zu verdanken, dass Karina Grischin über die Vorgänge informiert worden war. Ein Bote hatte die Nachricht über das Ungeheuerliche bis nach Moskau gebracht, wo die Informationen sofort in die richtigen Kanäle geleitet worden waren.
    Karina wusste, dass gewaltige Probleme auf sie zukamen, die sie allein kaum lösen konnte. Aus diesem Grund hatte sie mir ein Fax geschickt. Ich war von London aus nach Moskau geflogen und danach mit Karina in den Süden Russlands gefahren.
    An diesen großen See, der einfach nicht zufror, weil das Wasser zu warm war. Aus welchen Quellen es gespeist wurde, war uns unbekannt, aber wir gingen davon aus, dass in der Tiefe noch manches Geheimnis lauerte.
    Wir selbst hatten ebenfalls einige Zombies vernichten können. Bei Karel Kuzow selbst waren wir nicht weitergekommen, aber er hatte uns den Tipp mit der Insel gegeben, und zu ihr waren wir gefahren. Hier hatten wir unter rätselhaften Umständen Dimitri und seine elf anderen Dunklen Apostel kennengelernt. Sie hatten eine kleine Gruppe gegründet, eine Sekte, die ihr eigenes Leben führte und sich intensiv mit der Wiedergeburt beschäftigte.
    Wir selbst hatten erlebt, welchen Zeitenwechsel es immer wieder gegeben hatte. So hatten wir sie normal erlebt, aber auch als Skelette kennen gelernt. Durch mein Kreuz war dieser Wechsel der Zeiten aufgehoben worden, und so erlebten wir Dimitri in seiner echten Gestalt und nicht als Skelett. Wobei ich davon überzeugt war, dass er uns noch nicht alle Geheimnisse offenbart hatte.
    Das war nur die eine Hälfte. Die andere gehörte den Zombies, die sich ebenfalls auf der Insel aufgehalten hatten. Ich hatte zu ihrer Beute werden sollen, was zum Glück misslungen war. Mit Hilfe meines Kreuzes hatte ich sie in
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