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1150 - Die Dunklen Apostel

1150 - Die Dunklen Apostel

Titel: 1150 - Die Dunklen Apostel
Autoren: Jason Dark
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konnte.
    Wuchtig prallte ich gegen den Boden. Über die rechte Seite rollte ich mich ab, um wieder aufstehen zu können. Sie waren sofort bei mir. Sie ließen sich einfach fallen. Für einen winzigen Bruchteil schwebten sie noch über mir, dann sackten sie auf mich nieder, um mich mit ihren toten Leibern zu begraben.
    Es war bei mir wie eine Explosion. Plötzlich waren Kräfte da, die zuvor verschüttet gewesen waren.
    Ich fuhr trotz allem noch in die Höhe, prallte dabei mit den kalten Totenkörpern zusammen, schleuderte sie von mir wie Kegel, um freie Bahn zu bekommen.
    Trotzdem schaffte ich den Sprung zur Tür nicht. Sie erwischten mich wieder in der Bewegung, weil sie mich von der Seite her angriffen.
    Ich konnte mich nicht mehr rechtzeitig fangen und landete neben der Tür an der Wand.
    Es gab sie noch alle. Ich hatte keinen Einzigen vernichten können. Sie würden weitermachen, bis ich endgültig erschöpft war. Aber ich hatte Zeit erhalten, um einen klaren Gedanken zu fassen, und der drehte sich um das Kreuz.
    Es hing vor meiner Brust. Wegen der dicken Kleidung würde es länger dauern, es ins Freie zu ziehen. Drei Zombies deckten den Weg zur Tür ab. Die anderen wollten mich.
    Und wie sie kamen!
    In einem Horrorfilm hätte die Szene nicht anders ausgesehen. Sie gingen dicht nebeneinander. Sie bewegten sich ruckartig. Sie stießen bei jedem Schritt ihre verdammten Köpfe nach vorn. Sie hielten die Mäuler weit offen. Ich sah sogar die tanzenden Zungen, und ihre aufgeschwemmten Körper schienen von innen her gelenkt zu werden. Programmiert auf Vernichtung.
    Die Kette über den Kopf zu streifen, bedeutete für mich reine Routine. Und als ich das Kreuz spürte und auch seine Wärme durch meine Hand floss, war es wie ein guter, sehr positiver Strom.
    Bevor mich die ersten lebenden Leichen erreicht hatten, rief ich die Formel. Es wäre nicht der letzte Ausweg gewesen, doch ich wollte mich nicht mehr länger mit ihnen herumschlagen.
    Wunderbar leicht glitten mir die Worte über die Lippen. »Terra pestem teneto - salus hic maneto.«
    Dann passierte etwas, mit dem ich nie im Leben gerechnet hatte…
    ***
    Ich kannte die Explosion positiver Energie von zahlreichen Einsätzen her. Ich wusste, dass dieses Licht einfach alles überstrahlte und die Helfer der Finsternis vernichteten. In meinem Kreuz steckte die Kraft des ersten Kampfes Gut gegen Böse, und das Gute hatte gesiegt. Der Engel hatte den Drachen mit seinem Schwert in die Tiefen der absoluten Finsternis geschleudert.
    Auch in meinem Fall erhoffte ich mir, dass dieses wunderbare Licht die Zombies vernichtete.
    Es strahlte auf. Es nahm vom Innern der Kirche Besitz, aber es vernichtete die Zombies nicht. Sie wurden nicht zerstrahlt, obwohl sie in die unmittelbare Nähe dieser weißen Magie hineingerieten.
    Ich sah, wie sie sich vom Boden erhoben, wie sie innerhalb des Lichts in einen Kreis hineingerissen wurden, sich an den Händen fassten und sich dabei immer schneller drehten.
    Sie drehten sich in einem wahren Wirbel, und schon nach kurzer Zeit konnte ich die einzelnen Gestalten nicht mehr voneinander unterscheiden. Sie waren in einen milchigen Wirbel hineingeraten, der sich zu den Füßen hin immer mehr zusammenzog und so etwas wie einen Trichter bildete. Die Untoten hatten ihre körperliche und feste Form längst verloren. Sie waren zu Geistwesen geworden.
    Milchige Schatten drehten sich innerhalb des Kreises, dessen Spitze sich in den Boden hineinbohrte wie die eines Kreisels.
    Und dann waren sie weg.
    Die Erde hatte sie verschluckt.
    Die lebenden Leichen waren einfach nur noch Erinnerung. Ich stand an der Wand und starrte dabei in einen leeren Kirchenraum. Nur der Druck der Seilschlinge an meinem Körper erinnerte mich daran, dass ich keinen Traum erlebt hatte.
    Eine kalte, leere Rundkirche, in der es nur eine Person gab, und das war ich.
    Die Hand mit dem Kreuz sank nach unten. Ich wollte es in meine Tasche stecken, als plötzlich die Tür aufflog. Mit zwei Schritten hatte Karina Grischin die Kirche betreten. Sie schaute hinein, drehte den Kopf - und sah mich.
    »John?« Es war mehr eine Feststellung als eine Frage.
    »Ja.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Verdammt noch mal, was ist denn passiert? Sag doch was.«
    »Ich weiß es nicht genau«, erwiderte ich flüsternd und lehnte mich gegen die Wand. Es war besser so, denn ich brauchte die nächsten Sekunden, um mit geschlossenen Augen nachdenken zu können…
    ***
    Ich fand wieder zurück in die Wirklichkeit,
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