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1150 - Die Dunklen Apostel

1150 - Die Dunklen Apostel

Titel: 1150 - Die Dunklen Apostel
Autoren: Jason Dark
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würde mich die Schlinge auf grausame Art und Weise erwürgen.
    Die Zombies beließen es nicht allein beim Klammern. Ich war für sie so etwas wie eine Stange, an der sie sich in die Höhe ziehen konnten. Sie versuchten es. Hände lösten sich, griffen schnell zu, rutschten aber auch an meiner Kleidung ab, und so prallten zwei der Gestalten wieder zu Boden. Sie standen sofort auf, um einen neuen Versuch zu starten. Nur der größte Untote hatte sich nicht bewegt. Er hielt mich auch jetzt an den Fußgelenken umklammert, so dass ich keine weiteren Pendelbewegungen mehr durchführen konnte.
    Damit gab er sich nicht zufrieden. Er wollte sich an meinen Beinen in die Höhe hangeln. Und er war so kräftig und auch geschickt, dass er es schaffte.
    Der Stoff meiner Hose gab ihm Halt. Er rutschte nicht ab wie die anderen. Stück für Stück kam er höher. Sein Gesicht war nichts anderes als eine leblose Fläche, die zu mir hochglotzte. Auch in den Augen bewegte sich nichts, und der Mund blieb so halb offen, wie ich ihn schon immer erlebt hatte.
    Andere taten es ihm nach. Sie hängten sich an ihn. Sie hingen sich auch an meinem Körper fest. Es war plötzlich ein Pulk, der mich umfasst hielt. Ein schweres Gewicht wollte mich nach unten ziehen, und ich hatte allmählich das Gefühl, auf einer senkrecht stehenden Streckbank zu liegen.
    Allmählich verlor ich auch den Überblick oder meine Nerven. Für mich kam es nur darauf an, zu überleben. Alles andere war unwichtig geworden. Ich wollte sie nicht einmal vernichten, sondern nur raus aus dieser Hölle der Untoten.
    Die zerrten weiter. Sie rissen. Andere Zombies klammerten sich an denen fest, die mich festhielten.
    In den Oberschenkeln sammelten sich die Schmerzen. Wenn das so weiterging, würden sie es schaffen, mir die Beine aus dem Körper zu reißen.
    Dann hörte ich ein Geräusch.
    Es passte nicht hierher. Es stammte weder von mir noch von den Zombies. Hinter und auch über mir war es aufgeklungen. Ein schweres Ächzen und zugleich Knarren. Das Geräusch blieb, es veränderte sich nur leicht, und ich hörte, dass hinter mir etwas zusammenbrach. Es passierte mit einem krachenden Laut, und dann war alles anders.
    Mich hielt nichts mehr. Kein Balken, kein Seil. Die Kraft der Zombies hatte die Konstruktion hinter mir zerstört, wobei ich nicht einmal wusste, wie sie aussah.
    Es hielt nichts mehr.
    Auch ich wurde nicht mehr gehalten.
    Wie ein Stein fiel ich nach unten und prallte mit meinem Gewicht auf die ebenfalls fallenden Zombies, wobei mir das Ende des Seils nachfolgte und wie eine Peitschenschnur in das bleiche Gesicht eines Untoten hineinschlug…
    ***
    »Bei den Toten, die zurückgekehrt sind. Und sie werden ihn fressen!«
    Genau diesen Satz hatte Karina Grischin gehört, und die Worte hatten sie geschockt, obwohl sie es sich nicht anmerken ließ. Sie wusste ja, um wen es ging, um John Sinclair, ihren Partner in diesem mörderischen Fall.
    Gemeinsam waren sie auf die einsame Insel gefahren, um das Rätsel der Zombies zu lösen. Sie hatten den Mann mit dem Sarg gesehen. Sie waren ihm gefolgt. Sie hatten gesehen, wie er verschwand, und dann waren sie in die Kirche gegangen und hatten dort die lebenden Leichen auf dem Boden liegen gesehen.
    Danach war dann alles anders geworden. Die Kuttenmänner, auch Dunkle Apostel genannt, waren in die Rundkirche gestürmt und hatten beide überwältigt.
    Karina war von ihnen unterschätzt worden. Sie hatte sich im Gegensatz zu John Sinclair freikämpfen können, war ins Freie gelaufen und hatte sich versteckt.
    Natürlich suchten die Dunklen Apostel nach Karina. Sie würden sie auch finden, denn es gab einfach nur das Gelände der Insel, wo sie sich verstecken konnte, und das war überschaubar.
    Aber Karina hatte gar nicht vor, sich zu verstecken. Sie wollte auch nicht aufgeben, deshalb war sie nicht hergekommen. Sie wollte den verdammten Fall beenden, und das zusammen mit John Sinclair.
    Der größte Mann, so etwas wie der Anführer, der auch den Sarg getragen hatte, war auf Karinas Versteck zugegangen. Sie hatte nicht erst gewartet, bis er den Stein erreichte, nein, sie war aus ihrer Deckung hervorgehuscht und bedrohte ihn mit ihrer Waffe, die ein Kaliber besaß, das auch Elefanten tötete.
    Aber der Apostel war ebenfalls bewaffnet. Und zwar mit einer Beretta, was Karina alles andere als glücklich machte. Sie wusste, dass John sich noch in dieser seltsamen Kirche aufhielt, und sie wusste jetzt auch, dass die Zombies ihn fressen
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