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1144 - Operation Hornissenschwarm

Titel: 1144 - Operation Hornissenschwarm
Autoren: Unbekannt
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einen schwarzen Kopf, der sogleich wieder verschwand. Es war der Schädel eines Pellacks, und er war voller Narben und schwärender Wunden gewesen.
    Ras eilte zum Fenster und blickte hinaus, doch vor der Goon-Gondel hielt sich niemand auf. Hatte er sich getäuscht? War der Kopf wirklich da gewesen, oder hatten die farbigen Nebel ihn genarrt?
    Voller Unbehagen drehte er sich um und lief zur Tür, um eine zusätzliche Sicherung einzulegen. Er wollte auf keinen Fall von Fremden überrascht werden, die in der Nähe der Goon-Gondel herumgeisterten.
    Zögernd blieb er an der Tür stehen. Er konnte sich des Gefühls nicht erwehren, daß, nur durch die Panzerschale von ihm getrennt, jemand darauf wartete, ihn anzugreifen.
    Seine Blicke richteten sich auf die Frontscheibe. Und wieder war ihm, als habe er eine Hand bemerkt, die aus dem wallenden Dunst hervorbrach.
    „Verdammt", flüsterte er. „Schamar, wir müssen hier weg. Sie nehmen uns auseinander, wenn wir noch länger bleiben."
    Er beugte sich über den Pellack, griff ihm unter die Arme und hob ihn hoch.
    „Aufwachen, Junge", drängte er. „Nimm dich endlich zusammen."
    Die Stielaugen streckten sich, und die Lider gaben die Augen frei. Schamar schien aus einem tiefen Schlaf zu erwachen, und er wußte zunächst nicht, wo er war.
    Erst allmählich kehrte die Erinnerung zurück. Er stemmte sich mit seinen vier Beinen hoch, schritt unsicher zur Frontscheibe und blickte hinaus.
    „Siehst du jemanden?" fragte Ras.
    „Nein, jetzt nicht mehr."
    Ras zuckte zusammen, als es plötzlich neben ihm klopfte.
    „Weg", flüsterte er. „Schamar, verstehst du nicht? Wir müssen verschwinden."
    Der Pellack reagierte nicht. Wie erstarrt stand er neben den Steuerelementen der Maschine und blickte in den Dunst hinaus. Er schien das Klopfen und Scharren an der Tür nicht zu hören.
    „Na gut", sagte der Terraner. „Ich habe dich die ganze Zeit beobachtet, wie du die Gondel geflogen hast. Ich komme auch allein damit zurecht."
    Er setzte sich ans Steuer und streckte die Hände nach den Knöpfen, Tasten und Hebeln aus, mit denen er die Goon-Blöcke der Maschine befehligen konnte.
    Schamar hielt seine Hände fest.
    „Nein. Nicht", bat er. „Laß uns noch warten."
    „Weißt du, was mit dir passiert, wenn sie die Tür aufbrechen?" erwiderte der Teleporter.
    „Dann dringt Luft von außen ein, und mit ihr kommen die Hitze und die ätzenden Dämpfe.
    Sie werden dich verbrennen, weil du als einziger von uns keinen Schutzanzug trägst."
    „Das ist mir egal. Ich muß mit denen da draußen reden. Ich bleibe."
     
    *
     
    Als Catewnor durch die Gänge der Steuerkugel der Armadaschmiede schritt, begegneten ihm einige Pellacks. Die Raupenwesen wichen respektvoll zur Seite aus und machten ihm Platz. Sie neigten die Köpfe und bogen die Arme nach hinten, um ihm ihre Ehrfurcht zu bezeigen.
    Der Silberne beachtete sie nicht. Tief in Gedanken versunken ging er an ihnen vorbei. Er hätte eigentlich an Ras Tschubai, Jen Salik und Gucky denken müssen, die aus der Gefangenschaft der Schmiede geflohen waren und sich nun im Fertigungsring der Anlage versteckt hielten. Doch seine Gedanken waren bei einem weiblichen Wesen, dem er vor mehr als einem Jahr auf einem fernen Planeten begegnet war. Nur für kurze Zeit hatten sie zusammen sein können, aber diese wenigen Tage hatten tiefe Spuren in ihm hinterlassen. Er bereute längst, daß er seinem Machtstreben nachgegeben und die Frau verlassen hatte.
    Jetzt litt er unter der Sehnsucht nach weiblicher Gesellschaft.
    Ein Schott öffnete sich vor ihm, und er blickte in einen breiten Gang, der zu seinen Räumen führte. Mehrere Pellacks, die vor seinem Wohn- und Arbeitstrakt gesessen und sich die Zeit mit einem Stäbchenspiel vertrieben hatten, sprangen erschrocken auf, als der Silberne eintrat. Von einem Hocker erhob sich Schumirg, der Sippenälteste der Pellacks, die in der Steuerkugel lebten.
    In demütiger Haltung schritt er auf Catewnor zu. Der Sippenälteste schien verwirrt und verunsichert zu sein, weil er zu dem Schmied gerufen worden war. Meistens begnügten sich die Silbernen damit, den Hadr über Interkom anzusprechen.
    „Catewnor", stammelte der Hadr.
    Unschlüssig blieb er vor dem Silbernen stehen, bog die Arme weit nach hinten und neigte den Kopf nach unten.
    Catewnor schickte die anderen Pellacks weg und befahl dem Hadr, ihm zu folgen. Er öffnete das Schott zu seinem Wohntrakt und führte den alten Pellack in einen kleinen, elegant eingerichteten
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