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1141 - Die Zeit bleibt Sieger

Titel: 1141 - Die Zeit bleibt Sieger
Autoren: Unbekannt
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hatte Ansoms Verwirrung nach seinem Betreten der Villa genossen, und nun war er an der Reihe.
    Er kostete es aus. Er war der Bote der Regierung, die durch Ansom einen Hauch von Wissen auf mich träufelte.
    „Das ist doch absurd!" brachte ich schließlich hervor. „Du nimmst mich auf den Arm. Ein Maahk aus einer fernen Zukunft, das kann doch nur ein Witz sein."
    Er erstickte meine Proteste mit einem stummen Kopfschütteln.
    „Wie ist das möglich?" fragte ich. „Wie ist es passiert?"
    Er stand auf und streifte seine Hosen glatt.
    „Erinnerst du dich an all die Dinge, die durch den Zeitdamm aus der Vergangenheit gekommen sind, hereingespült in unser Raum-Zeit-Kontinuum?"
    „Ja, aber ..."
    „Irgendwann gab es einen Riß in Richtung Zukunft", fuhr er kategorisch fort. „Dieser Maahk kam durch ihn herein, und nun werden wir ihn nicht mehr los. Schlimm ist, daß er sich mit Vishna verbündet hat."
    Ich brachte ein Lachen zustande.
    „Warum dieser Umweg über die Delegation? Ich sollte mich direkt mit diesem Besucher aus der Zukunft in Verbindung setzen. Ja, Warum rede ich nicht gleich mit ihm?"
    „Er läßt nicht mit sich reden", erklärte Ansom. „Er hat etwas gegen uns, weil wir seiner Philosophie nicht entsprechen. Außerdem ist er kein Maahk, wie du ihn dir vielleicht vorstellst."
    „Was für ein Maahk ist er denn?"
    „Er ist irgendwie ... anders", lautete Ansoms Antwort.
    So wie er das sagte, war dahinter alles Grauen des Universums verborgen.
    Ich beugte mich nach vorn, griff nach der Kassette und schob sie bis zum äußersten Rand des Tisches.
    „Es geht nicht", sagte ich. „Ich kann das nicht machen. Dieser Sache fühle ich mich nicht gewachsen."
    Ich hörte, daß Stöckelschuh im Hinterzimmer von der Couch aufstand. Seidenkleider raschelten.
    Sie kam herein, groß, blond, üppig, mit einem lüsternen Ausdruck um den Mund.
    Stöckelschuh ist die einzige Frau, die einen Mann wie ein Möbiusstreifen umschlingen kann, ohne daß er dabei auch nur etwas von seiner Bewegungsfreiheit verlöre.
    Ansom starrte sie an. Er war hingerissen, er konnte nicht anders.
    Stöckelschuh bedachte Ansom mit einem Blick, unter dem sich eine acht Zoll dicke Tresorwand wie von selbst geöffnet hätte. In der rechten Hand hielt sie ein Comic. Es war die achte Folge von Troder, der Polospieler - ein besonders widerwärtiges Erzeugnis der Reissue-Presse, die in diesen Tagen aktuell war.
    „Natürlich macht er es", sagte Stöckelschuh mit samtener Stimme.
    „Wer ist das?" wollte Ansom wissen, ohne seine Blicke auch nur für einen Moment von ihr abzuwenden.
    „Das siehst du doch", sagte ich mürrisch. „Eine Hexe."
    Stöckelschuh kam um den Schreibtisch herum, beugte sich von hinten über mich und drückte mir einen Kuß auf die Stirn. Dabei schlang sie mir beide Arme um die Brust.
    Ansom blickte auf seine Schuhspitzen.
    „Du wirst doch jetzt nicht aufgeben, amigo", meinte Stöckelschuh.
    Kein Maahk aus einer noch so fernen Zukunft konnte so bedrohlich sein wie Stöckelschuh im Zustand der Enttäuschung.
    Ich blitzte Ansom an.
    „Ich tu's!" sagte ich.
     
    *
     
    Ansom, Stöckelschuh und ich schauten uns gemeinsam die Kassette an, die der Bote der Regierung mitgebracht hatte, und schon nach den ersten Szenen bedauerte ich meinen Entschluß. Es wurden einige Einrichtungen gezeigt, die Grek 336 (so hieß der Bursche aus der Zukunft) angegriffen und verwüstet hatte. Eine sachlich klingende Stimme lieferte einen Kommentar dazu. Der Maahk hatte es vor allem auf die Energieversorgungszentren abgesehen. Er hatte sogar das Hauptquartier direkt angegriffen und einige der wichtigsten Persönlichkeiten Terras vorübergehend in seine Gewalt gebracht. Auch der PSI-TRUST gehörte zu seinen bevorzugten Angriffszielen. So ganz nebenbei bekämpfte er alles, was man verallgemeinernd als kulturelle Zentren bezeichnet.
    Es gab auch Bilder von Grek 336, aber er sah überhaupt nicht wie ein Maahk aus, sondern wie ein kleines Unterseeboot, das in vertikaler Lage durch die Luft schwebte.
    „Dieses Wesen scheint alles zu hassen, was Menschen heilig und erstrebenswert erscheint", sagte der Kommentator. „Der Maahk hat ein evolutionäres Problem, das wir noch nicht in allen Einzelheiten durchschaut haben. Er fürchtet alles Geistige und Körperlose, während er sich zu allen handfesten Dingen hingezogen fühlt."
    „Du wirst dich vor ihm in acht nehmen müssen", flüsterte ich Stöckelschuh ins Ohr.
    Jede andere Frau hätte auf diesen blöden
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