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1141 - Die Zeit bleibt Sieger

Titel: 1141 - Die Zeit bleibt Sieger
Autoren: Unbekannt
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Augen.
    „Arkonidisch, Akonisch, Haluta, Ferrol, Swoonisch, Rumalisch, Alttopsid, Kraahmak, Blue-Idiom, Lemurisch, Springer-Dialekt und Unithisch."
    Er runzelte die Stirn.
    „Das sind nur zehn", sagte er kritisch.
    „Wieso?"
    „Springer-Dialekt und Unithisch sind Ableitungen des Arkonidischen. Streng genommen sind Arkonidisch und Akonisch ebenfalls nur eine Sprache."
    Ich verschränkte die Arme vor der Brust. Bestimmt war er nicht gekommen, um an mir herumzunörgeln. Es paßte ganz einfach zu seiner pedantischen Art.
    „Erklär mit die Methode der Gefühlslinguistik", verlangte er.
    Das hätte ich gern getan, wenn ich sie nur gekannt hätte!
    Ich sagte: „Bei vielen Völkern hat das gesprochene Wort über seine eigentliche beschreibende Bedeutung hinaus auch einen emotionalen Sinn, Das ist mal mehr, mal weniger ausgeprägt. Wenn man als Fremdrassiger eine Sprache mit emotionalen Untertönen lernen will, wird man schließlich scheitern. Man muß schon ein Blue sein, um zu verstehen, was ein solches Wesen mit dem Begriff arntic ausdrücken will. Für den Translator ist arntic einfach eine Gürtelschnalle."
    Ansom fixierte mich scharf.
    „Aber es ist mehr!" erriet er.
    „Du bist ein kluges Kind", lobte ich ihn. „Dort, wo die Blues ihre Gürtelschnallen tragen, sitzen unmittelbar unter der Haut ein paar empfindliche Drüsen. Sie können mit ihren Schnallen die Tätigkeit dieser Drüsen in einem gewissen Umfang manipulieren. Je nachdem, wie sie das Wort arntic aussprechen, signalisieren sie ihren Artgenossen, in welchem hormonellen Zustand sie sich befinden. Das ist nur ein kleines Beispiel für viele.
    Ich könnte Hunderte aufzählen, aber, das ist sicher nicht nötig."
    Dieser Appell an seinen Intellekt kam nicht von ungefähr. Ich kannte nur fünf sorgfältig erlernte Beispiele.
    „Du verstehst genau, was ein Blue meint, wenn er arntic sagt?" wollte Ansom wissen.
    „Ich weiß, was er fühlt!"
    „Und wie steht es mit Kraahmak?" forschte er weiter.
    „Die Maahks sind gefühlsarme Wesen", antwortete ich. „Vielleicht sind deshalb alle ihre Regungen mit in die Sprache verpackt."
    Ansom nickte langsam.
    „Natürlich wissen wir das", behauptete er. „Wir haben sieben perfekte Kraahmakforscher, ganz zu schweigen davon, daß jeder halbwegs funktionierende Translator auf diese Sprache zu programmieren ist."
    Allmählich begriff ich, daß es um Maahks ging. Soviel ich wußte, war keines dieser Wesen auf der Erde. Die Maahks, die uns am nächsten waren, lebten im Weltraumbahnhof Lookout-Station im Leerraum zwischen Andromeda und der Milchstraße.
    Was, zum Teufel, hatten sie mit den Maahks im Sinn?
    Hing das alles mit dem Zeitdamm und der Bedrohung durch Vishna zusammen?
    „Trotzdem", fuhr Ansom bedeutungsvoll fort, „brauchen wir jemanden, der Kraahmak nicht nur sprechen, sondern auch fühlen kann."
    Ich begann langsam zu schwitzen, denn ich konnte mir nicht vorstellen, wie ich diesmal mit meinem Bluff durchkommen sollte. Aber ich brauchte das Geld. Stöckelschuh ist ein Luxusgeschöpf.
    „Das bin ich!" hörte ich mich sagen.
    Das war nicht tollkühn, das war ganz einfach verrückt.
    Carl Ansom warf einen Blick auf den Zeitmesser. Er benahm sich jetzt sehr geschäftsmäßig. Offensichtlich stand er unter Zeitdruck.
    „Vor sechs Stunden sind zwölf Maahks auf der Erde angekommen", eröffnete er mir.
    „Vielleicht weißt du, daß wir den Zeitdamm ab und zu mit den TSUNAMIS passieren. Wir haben ein TSUNAMI-Pärchen zur Lookout-Station geschickt und Grek Eins bis Grek Zwölf von dort abgeholt."
    Ich hörte Stöckelschuh mit ihrem Comic rascheln.
    Wie konnte sie nur dort hinten liegen und lesen, während ich mich auf so glattes Parkett begab, daß ich zwangsläufig darauf ausrutschen mußte?
    So vorsichtig wie möglich fragte ich: „Es gibt etwas mit diesen zwölf Fremden zu besprechen?"
    „Wir suchen einen Begleiter für diese Delegation", verkündete Ansom. „Jemand, der nicht nur versteht, was sie sprechen, sondern auch, was sie fühlen. Das ist in diesem Fall unerläßlich."
    Eine Frage drängte sich mir über die Lippen, von deren Antwort ich mir einen Ausblick auf das ganze Ausmaß der über mich hereinbrechenden Katastrophe erhoffte.
    „Warum ist das so?"
    Ansom sah plötzlich bekümmert aus.
    „Auf der Erde hält sich ein Maahk aus einer fernen Zukunft auf", sagte er sehr leise. „Wir wollen, daß die Maahks von Lookout-Station Kontakt zu ihm bekommen und ihn zur Besinnung bringen."
     
    *
     
    Ich
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