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1135 - Begegnung am Todesauge

Titel: 1135 - Begegnung am Todesauge
Autoren: Unbekannt
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Enzyön. Wärest du an unserer Stelle gewesen, hättest du genauso gehandelt wie wir. Oder würdest du deine Auftraggeber und Freunde verraten? Wir werden schweigen, was immer du auch mit uns anstellst."
    „Ich werde euch töten lassen", drohte Enzyön. Seine dröhnende Stimme verriet Wut und Enttäuschung. „Auf der Stelle, wenn ihr nicht sprecht."
    Er rief einige Worte in den Gang hinaus, die unverständlich blieben, da er nicht den Armadaslang benutzte. Sekunden später begann sich der Psikubus zu verengen. Die Schirmflächen schoben sich aufeinander zu.
    „Bald werdet ihr alles verraten, was ich wissen will", brüllte Enzyön ihnen zu, als hinter ihm plötzlich ein Querata auftauchte.
    „Enzyön! Ein Befehl der Silbernen!"
    „Was für ein Befehl, Torkyn?"
    „Die Gefangenen sind ohne weiteres Verhör zur Schmiede zu bringen. Sie dürfen weder gefoltert noch hingerichtet werden. Der Befehl ist unverzüglich auszuführen."
    Enzyön gab einige zischende Laute von sich, die Gucky als Flüche interpretierte, was ihn mit unbändiger Freude erfüllte. Salik verspürte Erleichterung, und Ras bemerkte aufatmend, dass die bedrohliche Bewegung der Psivorhänge aufhörte.
    „Es ist nur ein Aufschub!" rief Enzyön seinen Gefangenen zu, um seinen Ärger über die Bevormundung durch die Schmiede abzureagieren, deren Anordnung er nicht ignorieren durfte, ohne das eigene Leben zu gefährden. „Die Schmiede sind nicht so feinfühlig und rücksichtsvoll wie ich."
    „Mir kommen gleich die Tränen", spottete Gucky, der in der Tat am liebsten vor Wut geheult hätte. „Jedenfalls werden die Schmiede nun aus erster Hand erfahren, was für ein Trottel ihr Kommandant ist."
    Enzyön warf ihm einen letzten eiskalten Blick zu, ehe er sich umdrehte und mit Torkyn den Raum verließ.
    Sekunden später traten die installierten Paralysatoren in Aktion, und zwar in dem gleichen Augenblick, in dem die Psischirme erloschen.
    Wieder erschienen sechs Queratas, hoben die gelähmten Gestalten auf und brachten sie in eine unter Normaldruck stehende Schleusenkammer, in der ein kleiner Gleiter wartete. Ein Spezialroboter fungierte als Pilot. Die Gefangenen wurden in der einzigen Kabine verstaut und ausgeschleust.
    Teile eines Goon-Blocks, der eiligst herbeigeschafft worden war, standen ebenfalls unter atmosphärischem Druck. Armadamonteure verfrachteten Salik, Ras und Gucky in den Block, nachdem der Gleiter im Hangar gelandet war.
    Sie sahen und hörten, was um sie herum geschah. Man legte sie nebeneinander auf den Boden eines kleinen Raums, an dessen Decke ein schwach eingestellter Paralysator dafür sorgte, dass sich ihr hilfloser Zustand vorerst nicht änderte.
    Der Goon-Block setzte sich langsam in Bewegung und nahm Kurs auf das Zentrum des Schmiedewalls.
    Enzyön stand mit Torkyn in der Kommandozentrale von KARYBOS und beobachtete den Start auf dem Bildschirm.
    „Du hast deine Sache gut gemacht, Torkyn", lobte Enzyön. „Die Silbernen werden deine und meine Anstrengungen zu würdigen wissen und die Fremden bestrafen, die Fort YUURZÖNTER halb zerstörten."
    „Wir haben nur unsere Pflicht erfüllt", stimmte Torkyn ihm zu, ohne allerdings ein Gefühl des Unbehagens unterdrücken zu können.
    In weiter Ferne verschwand der Goon-Block im Dunkel des Weltraums.
     
    *
     
    „Noch immer keine Nachricht von ihnen?"
    Der Cheffunker der SEDAR schüttelte den Kopf.
    „Keine, Liam!"
    Der Chefastrogator des Leichten Kreuzers ging wieder hinüber zu Jul Bosen, der vor den Hauptkontrollen saß und den Panoramaschirm betrachtete.
    „Keine Nachrichten von Salik und den anderen beiden", teilte Liam ihm mit. „Aber auch kein Notruf. Manchmal sind keine Nachrichten auch gute Nachrichten."
    Bosen sah kurz zu ihm hin.
    „Soll das ein Trost sein, Liam? Wenn ja, dann ist es ein verdammt schwacher. Ich mache mir ernsthafte Sorgen um unsere drei Freunde."
    Liam Lotz ging ein paar Mal in der geräumigen Zentrale auf und ab, dann setzte er sich in den freien Sessel neben Bosen.
    „Auch ich mache mir Sorgen, Jul, aber was sollen wir tun? Wir haben unsere Minispione zum Wall geschickt, und wir wissen, dass Salik und die anderen das Fort verlassen haben. Danach sind sie verschwunden."
    „Vielleicht sind sie schon zur Schmiede unterwegs", vermutete Bosen, ohne auch nur zu ahnen, wie recht er hatte.
    „Dann hätten sie uns informiert", widersprach Liam gereizt.
    Bosen schwieg.
    Nicht nur Liam Lotz und Jul Bosen waren über das Ausbleiben einer Nachricht des
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